Kapitel 42

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Samus Sicht

Immer noch geschockt über die Nachricht von Mikko saß ich auf meinen Stuhl und blickte zu meiner Freundin. "Samu ich möchte nach Hause, ich muss wissen ob mein Vater meiner Schwester weh getan hat..." Miri sah mich mit Tränen überströmten Gesicht an. Schwach nickte ich, stand auf und setzte mich neben sie auf einen Stuhl. "Ich kann dich sehr gut verstehen, aber ich möchte gerne mitkommen, wenn du nichts dagegen hast?!" Miri nickte schwach und krallte sich im nächsten Moment an mir fest. "Hast du nicht eben mit deiner Schwester telefoniert, was hat sie denn gesagt?" Meine Freundin löste sich von mir und sah Karo traurig an.
"Sie hat gesagt, das es ihr gut geht... Aber ich kenne sie und ich weiß, das sie mir niemals sagen würde, wenn man ihr weh getan hätte!" Karo nickte und setzte sich zu uns an den Tisch. "Ich gucke, wann der nächste Flieger nach Los Angeles geht!" Nick holte sein Handy aus der Tasche und tippte wild auf seinen Display. "Wollen wir schon mal in unsere Ferienwohnung fahren, damit wir packen können?" Karo legte Miri eine Hand auf die Schulter und sah sie traurig an. "Würdest du mitkommen, ich möchte jetzt nicht alleine sein?!" Ich nickte und drückte sie erneut an mich. "Also ganz alleine wärst du nicht..." murmelte Karo leise, sah mich aber dankbar an das ich auch mit kam. "Heute Nachmittag würde noch ein Flieger nach Amerika gehen!" Nick sah uns fragend an. "Worauf wartest du dann noch, buche bitte diesen Flug!" Brüllte Karo histerisch sprang vom Stuhl auf und riss ihrem Mann das Handy aus der Hand.

Eine halbe Stunde später saßen wir im Auto und waren auf dem Weg Richtung Ferienwohnung, Miri sah immer wieder aus dem Fenster und knapperte nervös an ihren Finger Nagel. "Kaunis, hier im Auto kann dir nichts passieren, dein Vater kennt mein Auto nicht!" Ich nahm ihre Hand und drückte sie an meine Brust. Miri atmete nervös durch und nickte schwach. "Ich habe einfach Angst..." Sie sah wieder aus dem Fenster und wischte sich ihre Tränen aus dem Gesicht. "Wenn die Behörden hier bescheid wissen, dann kann er doch eigentlich gar nicht ins Land, oder etwa doch?!" Nick sah in den Rückspiegel, aber ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung. "Eigentlich nicht, aber man weiß ja auch nicht, was in diesem Kopf vor sich geht!" Nick seufzte und sah von mir zu Karo, die ebenso nervös wie Miri aus dem Fenster sah.

Wir kamen bei der Ferienwohnung an, ich parkte und stieg zusammen mit Nick und Karo aus dem Auto, Miri wollte erst aussteigen wenn die Haustür offen war, was ich ihr nicht verübeln konnte! Auch wenn ihr Vater nicht weiß wo sich seine Tochter aufhielt, wollte wir doch lieber auf Nummer sicher gehen! "Meinst du, ihr Vater ist schon hier in Finnland?" Nick sah mich fragend an, aber ich konnte nur mit den Schultern zucken. "Wenn dann hoffe ich, das er am Flughafen schon festgenommen wird!" Ich drehte mich zum Auto um und seufzte leise. "Ich würde mich freuen, wenn er es gar nicht bis nach Finnland schafft.." murmelte Karo, als sie die Tür aufschloss und Miri kurz darauf aus meinem Auto sprang und ins Haus lief. Wir liefen zusammen in die erste Etage und Miri eilte sofort, als Karo die Wohnungstür geöffnet hatte in ihr Zimmer und holte den Koffer unter dem Bett hervor. Sie lief zum Kleiderschrank holte ihre Klamotten raus und schmiss alles einfach achtlos in ihren Koffer.
Traurig sah ich sie an, hielt sie am Arm fest und zog sie in meine Arme. "Ich weiß, das es kein Trost für dich ist, aber es wird bestimmt alles gut werden..." murmelte ich und drückte meine Freundin fest an mich. Ich war froh, das ich meine Tasche schon gepackt im Auto hatte und wir von hier direkt zum Flughafen fahren konnten. "Ich will doch nur das er mich in Ruhe lässt..." Miri krallte sich an mir fest und zitterte am ganzen Körper. "Das wird er auch, dafür werde ich sorgen!" Flüsterte ich und kniff meine Augen zusammen.

Nach einer Weile lösten wir uns voneinander und Miri schmiss weiter ihre Klamotten in den Koffer, während ich in die Küche lief und mich dort auf einen Stuhl fallen ließ. "Wie geht es ihr?" Nick setzte sich zu mir und sah mich fragend an. "Nicht gut, sie zittert immer noch am ganzen Körper!" Ich fuhr mir durch die Haare und sah Nick danach an. "Ich schwöre dir, er wird ihr nicht noch einmal weh tun und wenn ich dafür drauf gehen muss!" Nick sah mich erschrocken an und brachte kein einziges Wort über seine Lippen. "Samu, daran darfst du gar nicht erst denken sie ist so glücklich mit dir!" Karo kam mit zwei Koffern in die Küche gelaufen und setzte sich zu uns. "Aber er wird ihr nicht noch einmal weh tun!" Zischte ich leise und sah sie an. "Das wird er auch nicht, dafür wird die Polizei schon sorgen, aber wenn du dabei drauf gehen würdest... Ich glaube, das würde für sie auch den tot bedeuten!" Ich seufzte leise und fuhr mir erneut durch meine Haare. "Wir können zum Flughafen fahren!" Miri kam mit ihrem Koffer in die Küche gelaufen und sah uns traurig an. Wir standen alle sofort auf und verließen zusammen die Ferienwohnung. Im Auto atmete Miri tief durch und versuchte ruhig zu bleiben. Ich nahm ihre Hand und drückte sie leicht, ehe ich den Motor startete und los fuhr. Wir kamen genau rechtzeitig am Flughafen an und brauchten auch nicht lange zu warten, als der Flug nach Los Angeles aufgerufen wurde. "Na dann wollen wir mal!" Murmelte Karo und gab mit uns zusammen das Gepäck auf. Ich sah mich kurz um und entdeckte einen Mann der uns beobachtete. Er trug eine Kappe, die er tief in sein Gesicht gezogen hatte. Ich musste schlucken und hoffte, das ich mich irrte. Langsam setzte er sich in Bewegung, so das ich die anderen ziemlich nervös weiter schob und innerlich hoffte, das wir es bis in den Flieger schafften.

Chaos in meinem Kopf Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt