Kapitel 39

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Samus Sicht

Geschockt stand ich neben Mikko und sah Miri an, was hatte das zu bedeuten und was hatte Anja ihr erzählt?! Langsam lief ich zu ihr hin und nahm sie vorsichtig in meine Arme. "Süße, was ist denn passiert?" Miri zitterte am ganzen Körper, ich drückte sie an mich und strich immer wieder beruhigend über ihren Rücken. Miri klammerte sich an mir fest und schüttelte den Kopf. "Ich kann nicht..." Schluchzte sie. Kurz sah ich zu Mikko, der immer noch sprachlos auf der Liege saß. "Wollen wir zu mir fahren und du erzählst mir dann in ruhe, was deine Schwester gesagt hat?" Ich löste mich ein wenig von ihr und sah sie an, sie nickte und lächelte schwach. "Es tut mir leid, das ich alles kaputt gemacht habe, der Tag sollte so schön werden!" Sie sah von mir zu Mikko, aber er schüttelte sofort den Kopf. "Du hast nichts kaputt gemacht, wir werden das nach holen!" Er stand auf und nahm sie kurz in die Arme. "Wenn was ist, ich bin immer für dich da!" Sie nickte und sah mich da unsicher an. "So ist er, gibt es ein Problem Papa Mikko findet immer eine Lösung!" Ich drückte meinem Manager die Schulter und lächelte. "Das mag sein, aber für mein Problem gibt es keine Lösung es sei denn... Es sei denn man hat eine Waffe!" Mit weit aufgerissenen Augen sahen Mikko und ich sie an, was sie zum seufzen brachte. "Miri bitte rede mit uns, was hat deine Schwester zu dir gesagt?!" Mikko sah sie eindringlich an.
Miri löste sich von mir und setzte sich wieder auf die Liege, sie sah uns an und atmete ein paar mal tief durch, aber noch immer liefen ihr Tränen über das Gesicht. Ich setzte mich neben sie und zog sie wieder in meine Arme, aber sie drückte mich weg und sah von mir zu Mikko. "Meine Schwester hat mir erzählt, dass... Das unser Vater aus dem Gefängnis ausgesprochen ist und... Er hat... Er hat an die Wand geschrieben, das er es zu Ende bringen muss..." Sie vergrub ihr Gesicht hinter ihren Händen, worauf ich sie sofort in eine feste Umarmung zog. Ich brachte kein einziges Wort über meine Lippen, selbst Mikko konnte zum ersten mal nichts sagen, auch wenn er sonst für fast alles eine Lösung hatte. "Ist dein Vater so gefährlich?" Fragte er und setzte sich auf einen Stuhl, Miri nickte und sah ihn kurz darauf an. "Er hat mich misshandelt!" Flüsterte sie und sah auf ihre Finger. Mikko sah mich sprachlos an, ich nickte und deutete mit den Finger auf ihren Rücken. "Miri, wir werden alle auf dich aufpassen, das verspreche ich dir! Er wird dir nicht noch mal weh tun!" Meine Freundin lächelte schwach und wischte sich ihre Tränen aus dem Gesicht. "Das ist lieb, aber ich möchte nicht das einem von euch etwas passiert! Ich hoffe nur, das er schnell wieder gefasst wird..." Sie stand auf, lief zur Terrassentür und verschwand im inneren des Gebäudes. "Mikko, er hat ihre Mutter umgebracht, wie sollen wir sie beschützen wenn wir noch nicht mal wissen, zu was er fähig ist?!" Ich fuhr mir durch die Haare und sah ihn an, aber er konnte nur mit den Schultern zucken. "Ich habe ehrlich gesagt auch keine Ahnung... Mit ausgeflippten Fans kenne ich mich aus, aber das ist selbst für mich eine Nummer zu hoch!" Ich seufzte leise und stand auf, als Shelly aufgeregt auf uns zugelaufen kam. "Ich glaube das solltet ihr euch ansehen!" Mikko und ich sahen sie kurz an und folgten ihr nach drinnen.
Im Wohnzimmer hatten sich mittlerweile alle vor dem Fernseher versammelt, selbst Miri saß auf der Couch und starrte in den Bildschirm. Mit gerunzelter Stirn setzte ich mich neben sie und erst jetzt fiel mir auf, das die Polizei von Amerika eine groß Fahndung raus gegeben hatte. Ohne groß darüber nachzudenken zog ich Miri in meine Arme und drückte sie an mich. "Ist dein Vater so gefährlich?" Shelly setzte sich neben Miri auf die Couch und sah sie fragend an. Miri nickte stumm und starrte weiter auf den Fernseher, sie sah mich kurz an und stand leise seufzend auf. Sie drehte sich nach uns um und sah uns alle nacheinander an. "Bevor ihr es aus den Medien erfahrt, ja mein Vater ist ziemlich gefährlich, er hat meine Mutter getötet und mich in meiner Kindheit schwer misshandelt!" Mit offenen Mund starrte ich sie an und stand auf, aber sie drückte mich weg und schüttelte den Kopf. "Ich kann bis heute in kein Schwimmbad gehen, weil ich mich für meine Verletzungen schäme!" Ihr liefen Tränen über das Gesicht. "Auch wenn ich euch alle heute erst kennen gelernt habe, weiß ich nicht ob ich jemals mit euch schwimmen oder in eine Sauna gehen kann!" Miri atmete ein paar mal tief durch und drehte sich danach um. "Süße, das musst du nicht tun!" Ich legte ihr die Hand auf die Schulter, aber diese schüttelte sie sofort wieder ab. "Bevor deine Freunde alles aus den Medien erfahren, sage ich es ihnen lieber selbst!" Sie zog sich ihr T-Shirt über den Kopf und schloss ihre Augen. Ich sah zu meinen Freunden, alle sahen sich geschockt ihren Rücken an und brachten kein Wort über ihre Lippen. Ich musste Schlucken und wusste nicht, was ich tun sollte. "Diesem Mann gehört etwas schweres an den Kopf geknallt!" Liisa stand auf und nahm meine Freundin in die Arme, sie strich immer wieder über ihren Rücken und drückte sie fest an sich. "Miri bei uns brauchst du dich nicht zu schämen, du gehörst jetzt zur Familie! Du bist ein tolles Mädchen und ich habe dich jetzt schon in mein Herz geschlossen." Miri drückte Liisa noch etwas fester an sich und versuchte sich zu beruhigen.
Nachdem sich meine Freundin wieder beruhigt hatte und Liisa sie endlich los gelassen hatte, lief ich zu ihr und zog sie in meine Arme. "Bei meinen Freunden brauchst du wirklich keine Angst zu haben, für sie würde ich durchs Feuer gehen!" Miri nickte und sah mich an. "Hättest du was dagegen, wenn ich heute bei dir übernachte? Ich habe eine scheiß Angst und möchte heute Nacht nicht alleine sein!" Mein Herz schlug mir bis zum Hals, ich nickte sofort und gab ihr einen Kuss. "Ich habe überhaupt nichts dagegen, im Gegenteil ich freue mich sogar!" Miri lachte kurz und lehnte ihren Kopf an meine Brust.

Chaos in meinem Kopf Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt