-Kapitel 8-

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Während Hinata gerade alle herumliegenden Volleybälle einsammelte, baute Kageyama das Netz ab und musste grinsen, als er einmal zu seinem Freund hinübersah. Dieser präsentierte beim Bücken nämlich hervorragend seinen wohlgeformten Hintern.

Und verdammt, es sah schon ziemlich verlockend aus.

Das Verlangen unterdrückend, verschwand der Größere schnell im Geräteraum, wo er dieses Ding zum Boden wischen herausholte. Er selbst hatte keine Ahnung wie man diesen Gegenstand nannte. Wischer? Ding zum Boden wischen? Oder doch eher Lappen am Stiel?

Egal, schnell flitzte er damit einmal über den Hallenboden, um diesen grob zu wischen.

„Tobiooo" flötete Hinatas liebliche Stimme und schon spürte Kageyama, wie ihn etwas von hinten umschlang „bist du fertig? Dann könnten wir nämlich gehen."

Der Dunkelhaarige nickte und stellte das Putzgerät wieder zurück, bevor er dann mit seinem Freund die Halle verließ. Natürlich nicht ohne nach dem Hinaustreten die Hallentür abzuschließen. Daichi würde sie Köpfen.

„Hat deine Mom etwas dagegen, wenn du heute bei mir pennst?" fragte Kageyama, als die beiden Volleyballspieler zusammen den Weg entlanggingen.

„Nein, denke nicht. Ich schreib ihr trotzdem sicherheitshalber" entgegnete der Kleinere, griff dabei schon zu seinem Handy und tippte eine Nachricht an seine Mutter.

„Super, dann komm" Kageyama streckte seine Hand aus, mit der Aufforderung, dass Hinata diese ergreifen sollte. Nur zu gerne tat der Knirps das, denn er liebte Zärtlichkeiten dieser Art.

Nach einem kurzen, bis mittellangen Fußweg, standen sie wieder vor dem Haus, in dem Kageyama mit seiner Familie wohnte.

„Mom? Bist du da?" fragte der Dunkelhaarige, als sie durch die dunkelbraune Tür traten. Die Schlüssel legte er auf eine kleine Kommode im Flur und zog auch seine Schuhe und Jacke aus.

„Du musst nicht wie festgefroren da stehen. Mein Vater kommt erst am Freitag wieder und meine Mom kennst du doch schon" schmunzelte er, als er sah, wie Hinata noch halb in der Eingangstür stand und vor sich hinstarrte.

„J-ja, natürlich nicht. Kann ich meine Jacke da hinhängen?" etwas verwirrt starrte er seinen Freund an, welcher ihn jedoch nur verständnislos musterte.

„Shō, wir sind ein Paar, fühl dich bei mir wie zu Hause" liebevoll strich er ihm durch die Harre und setzte ihm einen Kuss auf die Stirn. Dann löste er sich aber, da er seine Mutter bemerkte.

„M-mom, wie lange stehst du schon da?" versuchte er unauffällig zu fragen und wurde etwas rot im Gesicht.

„Lange genug, mein Sohn. Bleibt Shōyō über Nacht?" sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und lehnte sich gegen den Türrahmen. Die Beiden nickten und Kageyama wollte seinen Freund schon mit sich in sein Zimmer ziehen.

Da rief ihnen seine Mutter noch hinterher „Macht nicht mehr so lange. Und Jungs, ich würde heute Nacht gerne schlafen, also wehe ihr seid zu laut. Sonst, Tobio, die Zimmertür, du weißt Bescheid."

Hinata zuckte bei dem Satz einmal zusammen und lief danach knallrot an. Auch Kageyama war der Spruch mehr als nur unangenehm gewesen.

Im Schlafzimmer ließ sich Hinata auf das Bett fallen und begrub sein Gesicht im Kopfkissen. Es roch herrlich nach dem Setter.

„Tut mir leid wegen eben, meine Mutter ist da immer etwas eigen" murmelte Kageyama und legte sich zu dem Kleineren. Wohl eher auf ihn, als neben ihn. Lächelnd verteilte er kleine Küsschen auf dessen Nacken und spürte augenblicklich, wie dieser heiß anlief.

„Bebi, ich bin so müde, ich möchte schlafen. Gibt's du mir wieder ein Shirt von dir?" nuschelte Hinata in das Kissen, versuchte dabei seinen Freund von sich hinunter zu schieben.

„Gleich, aber ich will noch ein bisschen mit der kuscheln"

„Nein. Wenn wir uns fertig gemacht haben, dann gerne"

„Na gut."

Mühsam bewegte sich Kageyama zu seinem Schrank und warf Hinata eines seiner T-Shirts zu. Dieser lächelte glücklich und war schon dabei sich seinen Klamotten zu entledigen, doch stoppte dann, als er merkte wie der Größere ihn beobachtete. Mit roten Wangen sah er zu ihm und wagte es nicht, sich noch weiter auszuziehen.

„Tobio... mir ist das peinlich, wenn du mich so anschaust" flüsterte er und der Dunkelhaarige wendete sich sofort wieder zu seinem Schrank, um sich selbst ebenfalls ein Shirt herauszuholen. Als er sich wieder zum Bett drehte, saß Hinata fertig umgezogen auf der Matratze.

„Ich geh schonmal Zähneputzen. Kommst du nach?" rief der Rotschopf fröhlich und hüpfte aus dem Raum, in das naheliegende Badezimmer. Tobio lächelte, was er in letzter Zeit ziemlich oft tat, immer wenn der den Zwerg erblickte.

„Hm, benutscht du eigentlich irgendwelsche Gesichtscreme? Deine Haut ist ein wenig trocken" nuschelte Hinata mit der Zahnbürste im Mund und blickte zu seinem dunkelhaarigen Freund hinüber, welcher ebenfalls seine Zähne putzte und sich dabei lustlos im Spiegel betrachtete.

„Ne, meine Mutter hat mir mal welche gekauft, jedoch benutze ich die nie" meinte er, nachdem er den Zahnpastaschaum ins Waschbecken gespuckt und diesen mit Wasser weggespült hatte.

Sein Partner tat es ihm gleich und begann zu grinsen.

„Wo ist die denn die Creme?"

„Irgendwo, dort im Schrank nehme ich mal an."

Hinata riss die Türen des kleinen Schrankes im Bad auf und fand nach Kurzem auch das, nachdem er gesucht hatte. „Die hier?" fragte der Kleinere und Kageyama nickte. Wusste er doch nicht, was Shōyō damit vorhatte. Wenn er sie selbst haben möchte, gerne.

Neugierig schraubte die Nummer 10 den Deckel ab und tunkte seinen Zeigefinger in die weiße Masse. Die Creme an seinem Finger tupfte er auf die Nasenspitze des Setters. Im ersten Moment war dieser etwas verdutzt, musste dann jedoch schmunzeln und nahm das Gesicht Hinatas in die Hände. „Du bist so verdammt süß, Shōyō" murmelte er und legte seine Lippen auf die des Älteren.

„Danke, aber lass uns zum Knutschen in dein Zimmer gehen" sagte Hinata zwischen zwei Küssen und drückte den deutlich Größeren aus dem Bad und in dessen Schlafzimmer.

Mit dem Fuß drückte Kageyama die Zimmertür zu und beförderte sich und Hinata auf das Bett. Gering beugte er sich über den Spiker, stoppte jedoch, als der unter ihm anfing zu lachen.

„Was ist? Wir sind am Rummachen und du lachst mich aus?" beschwerte er sich sogleich, doch sein Freund lachte nur noch mehr.

„Nein, ich muss nur lachen, weil du unglaublich niedlich aussiehst, wenn du diesen Fleck auf der Nase hast" giggelte der Rothaarige, verschmierte die Creme, zog Kageyama danach aber sofort wieder zu sich hinunter. 

Suki da yo, Boke | KageHinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt