-Kapitel 11-

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„Schatz, lass uns rausgehen!" rief ein rothaariger Zwerg einen Tag später halbstark durch das Haus der Kageyamas und wartete auf irgendeine Reaktion.

„Hast du mal aus dem Fenster geschaut? Es ist scheiße windig und es sieht so aus, als würde es bald regnen" konnte man ein Grummeln aus dem Wohnzimmer vernehmen.

Hinata war kurz davor wieder einmal rumzuquengeln, weil er unbedingt raus und sich bewegen wollte. Nur ging dies nicht, da schon seit Tagen schlechtes Wetter herrschte.

Niedergeschlagen schlurfte er zu seinem Freund und ließ sich auf das Sofa fallen.

Gut genug wusste er, dass Tobio recht hatte, aber er wollte nun einmal!

Hinata machte es sich mit seinem Kopf auf Kageyamas Schoß bequem und ließ sich den Kopf kraulen. Wenn sie schon nicht an die frische Luft konnten, dann musste sich der Zuspieler aufopfern und gefühlte Stunden seinen Freund kraulen und massieren.

„Ach, heute kommt mein Dad von seiner Geschäftsreise zurück. Nur dass du dich nicht wunderst" fiel es Kageyama in dem Moment ein, wo sie sich beide etwas aufgerichtet hatten und der Rothaarige sich eine Nackenmassage genehmigen ließ.

Allerdings verkrampfte Hinata sich etwas, als er mitbekam, dass er heute Kageyamas Vater begegnen würde. Ein kalter Schauer lief ihm bei dem Gedanken über den Rücken, denn vor seinem inneren Auge stellte er sich seinen Freund vor, nur eben in kräftiger und noch größer. Beängstigend.

„I-ich glaub ich muss doch noch mal kurz nach Hause" Shōyō wollte schon aufspringen, doch hielt sein Freund ihn fest.

„Vergiss es, Dad mag zwar etwas grob aussehen, ist ansonsten aber ganz okay. Außerdem siehst du ihn doch nur kurz, in ein zwei Stunden beginnt doch dieses "Trainingscamp"" murmelte Kageyama zu Schluss und zog den Mittelblocker zu sich auf den Schoß, um sein Gesicht in dessen Halsbeuge zu vergraben.

Während er den vertrauten Geruch ruhig einatmete, setzte er ab und an vereinzelte Küsschen auf die zarte Haut.

Man konnte Geräusche von der Haustür vernehmen, als würde jemand einen Schlüssel herumdrehen. Augenblicklich wurde Hinata nervös. Was, wenn Kageyama-sama ihn nicht mögen würde? Wie sollte er ihn überhaupt ansprechen? Ob er Kageyamas Vater auch beim Vornamen nennen durfte?

„Ganz ruhig, Shō. Er hat sich schon längst damit abgefunden, mit zwei so anstrengenden Persönlichkeiten wie mir und meiner Mutter unter einem Dach zu leben" beruhigte der Schwarzhaarigen den Anderen, welcher wie auf glühenden Kohlen zu sitzen schien.

„Du bist nicht anstrengend" grinste Hinata „Nur manchmal."

Für andere waren zwei frisch Verliebte wohl das schlimmste auf der Welt, doch das Paar schien mehr als nur glücklich miteinander zu sein.

Shōyō hob das Kinn des Setters etwas an und verschloss ihre Lippen zu einem Kuss.

„Um ehrlich zu sein hätte es mich schon eher gewundert, wenn du nicht mit Kerlen rummachen würdest" kam es ziemlich trocken vom Türrahmen der Wohnzimmertür.

Rot wie eine Tomate drehte Hinata sich zu der unbekannten Stimme und erblickte genau das, was er sich vor seinem inneren Auge ausgemalt hatte. Ein mit Muskeln bepackter, großer, schwarzhaariger Mann. Er trug einen Anzug und seine Haare waren etwas mehr gestylt, als die seines Sohnes.

Im Gegensatz zu dem Spiker, welcher diese Bekanntschaft erstmal verdauen musste, lehnte sich Kageyama seufzend zurück.

„Sowas Ähnliches hat Mama auch schon gesagt... Sehe ich wirklich so schwul aus?!" leicht fassungslos sah er zu seinem Vater.

Suki da yo, Boke | KageHinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt