"Dein rechter Haken hat es ganz schön in sich." lachte Lincoln und rieb sich die schmerzende Stelle. "Da kannst du dir noch einiges abschauen nicht wahr?" Ich schaute ihn grinsend an. "Kadetten!" schrie unser Ausbilder namens Titus. "Alle in einer Reihe aufstellen! Sofort!" Wir gehorchten und standen binnen Sekunden alle stramm in einer Reihe. Er lief mit den Händen hinter den Rücken an jedem einzelnen vorbei und schaute diesen dabei eindringlich an. Als er bei mir ankam, konnte ich den Schweiß riechen wie jedes mal, doch ich unterdrückte es die Nase zu rümpfen. Allein das würde mir schon fünfzig oder mehr Strafliegestützen einbringen. Nachdem er endlich von mir ab lies und weiter ging atmete ich erleichter aus. Neben mir stand Lincoln der es mir gleich tat.
"Morgen trainieren wir weiter, gute Arbeit heute" mit diesem Satz verschwand unser Vorgesetzter und ließ uns zurück. "Man hast du gerochen, wie der gestunken hat?" zischte mir Raven zu. Lachend boxte ich in ihre Schulter und ich machte mich zusammen mit meinen Freunden auf den Weg in unseren Wohnblock. Ich hatte die Ausbildung gleich nach meinem Schulabschluss begonnen, da ich etwas in der Welt bewirken wollte. Ich wollte mein Land beschützen und dafür dienen. Diesen Entschluss habe ich schon sehr früh gefasst, als meine Eltern bei einem Anschlag ums Leben gekommen waren. Ich war damals gerade mal sechzehn und hatte ansonsten niemanden mehr. Ich landete somit im Pflegesystem und war auch dort alleine. Dort wurde ich ständig gehänselt und war froh als ich endlich achzehn war und die Ausbildung beginnen konnte. Es fellt mir nach wie vor schwer mich über meine Vergangenheit zu unterhalten und teilweise wurde ich immernoch von Alpträumen verfolgt, in denen ich meine Eltern sah und sie mich um Hilfe baten, doch ich kam nie rechtzeitig an. Kurz bevor ich bei ihnen war sah ich eine Bombe, die mit einem Lauten knall hoch ging und nichts mehr von meinen Eltern zurück lies.
Hier in der Ausbildung wurden die Alpträume weitaus weniger weil ich hier meine neuen und ersten echte Freunde kennengelernt habe. Sie kennen meine Vergangenheit und wenn ich reden möchte sind sie für mich da, doch auch wenn ich mal keinen guten Tag habe und einfach nicht angesprochen werden will, zeigen sie mir, daas sie Verständins damit haben und drängen mich zu nichts.
Mit Lincoln und Raven habe ich mich von anfang an super verstanden und wir wurden ein Dreiergespann. Später kamen auch noch Murphy, Emorie und Echo hinzu und nun sind wir eine kleine Gruppe, die auch außerhalb des Trainings fast jede freie Minute miteinander verbringt. "Hey über was denkst du nach?" stupste mich Raven von der Seite an. "Ach nichts besonderes." "Gut, denn weißt du was das bedeutet?" sie schaute mich erwartungsvoll an und ich konnte mir schon denken, worauf dies hinauslaufen wird. "Wir können mal wieder was trinken gehen." Murphy der inzwischen auch gekommen war gröllte ihr zustimmend zu und die beiden schlugen einander ein. "Ihr seid solche Idionten." "Aber deine Idoten." entgegnete mir Murphy grinsen, worauf ich mal wieder nur lachte. "Ich springe nur noch schnell unter die Dusche und dann komme ich."
Gefolgt von Raven, die meine Zimmergenossin war, lief ich in unser Zimmer und wühlte in meinem Kleiderschrank nach passender Kleidung. "Eine weiße Bluse oder lieber eine schwarze?" ich schaute zu Raven und hob die beiden zur Auswahl stehenden Kleidungstücke in die Luft. "Hmm, lieber das schwarze." Ich nickte und verschwand mit der schwarzen Bluse sowie einer schwarzen Hose in unserem kleinen, bescheidenen Badezimmer.
Fünfzehn Minuten später stand ich und Raven frisch geduscht in unserem Zimmer und betrachteten uns im Spiegel. Ich zupfte nervös an meiner Bluse herum, damit sie auch perfekt sitzt. "Du siehst gut aus." Ich grinste Raven an. "Ich weiß." darauf hin rollte sie mit den Augen und wandte sich um, damit sie aus der Tür gehen konnte. Ich folgte ihr und wir machten uns auf den Weg in "Jo's Bar" . Raven hatte sich für eine schwarze Hose mit einem engen weißen Top entschieden, das ihr perfekt passte. Es war ein schlichtes, aber dennoch schönes Outfit.
In der Bar angekommen, winkten uns schon unsere Freunde zu, die bereits dort warteten. Wir setzten uns an den kleinen Runden Tisch und sofort wurde uns ein Tequila Shot hingeschoben. "Die runde zahl ich!"schrie Murphy schon sichtlich angetrunken. Dabei waren wir noch nicht mal so viel später her gekommen, schoss es mit durch den Kopf. Naja egal dankend nahm ich den Shot an und stoß mit den anderen an. Wir redeten hauptsächlich über das heutige Taining, während wir immer wieder Abwechselnd Shots und Bier holten. Mittlerweile ist mir und den anderen der Alkohol schon ziemlich zu Kopf gestiegen, doch das war mir egal. Ich genoss die Zeit mit meinen Freunden und grinste glücklich vor mich hin. "Dein Kinn sieht schmerzhaft aus." bemerkte Emori als sie zu Lincoln schaute, dessen Kinn sich blau gefärbt hatte. Ich hatte ihn stärker getroffen als ich wollte, aber glücklicherweise war er mir nicht böse. "Ja weiß auch nicht an welche Verrückte ich da geraten bin." scherzte er uns schielte zu mir worauf wir alle lachen mussten. "Dafür zahl auch ich die nächste Runde." "Das ist ja wohl das mindeste." wieder lachten wir alle und ich machte mich auf den Weg zur Bar. "Nocheinmal fünf Tequila Shots." der Barkeeper nickte und machte sich daran die Shots vorzubereiten. "Wollt ihr nicht lieber gleich die ganze Flasche nehmen?" bemerkte weibliche Stimme neben mir. Sofort drehte ich mich um und mir stocke der Atem, bei dem wunderschönen Anblick. Zuerst sah ich in strahlend blaue Augen, die mich sofort fesselten. Als ich mein Blick von ihren Augen nahm und sie weiter musterte, viel mir auf das sie eine weiße Hose trug, die ihr perfekt passte. Dazu hatte sie eine blaue Bluse an, die ihre Augen noch mehr zur geltung brachten. Ihre blonden Haare hatte sie zur Hälfte nach oben Gesteckt und die andere Hälfte fiel mit leichten Locken über ihre Schulter. Als ich ihr wieder in die Augen sah schaute sie mich erwartungsvoll an. Sie hatte mich wohl etwas gefragt, dass ich durch mein starren gar nicht mitbekommen hatte.
"Ähm, was hattest du gerade gefragt?" "Ich habe gefragt, ob dir gefällt was du siehst?" sie sah mich herausfordernd an und ich bemerkte wie mir sofort Hitze in die Wangen schoss. Ich drehte mich schnell weg, doch bin mir sicher das sie es dennoch bemerkt hatte. "Um ehrlich zu sein schon." rutschte es aus mir heraus. Mist... das lag bestimmt am Alkohol. Unsicher sah ich zu ihr, doch sie lächelte mich nur verführerisch an. Sie beugte sich langsam zu mir nach vorne, wodurch ich einen perfekten Blick auf ihr Dekoltee hatte und hart Schlucken musste. "Wie wäre es wenn du dich bei mir mal meldest?" fragte sie so nah neben mir, sodass ich ihren heißen Atem auf meiner Haut spüren könnte. Ohne auf eine Antwort zu warten steckte sie mir einen kleinen Zettel in meine Hosentasche, wodurch mich ein wohliges Gefühl durchflutete. Nach einem weiteren Blick in ihre wunderschönen Augen lehnte sie sich nach vorne, drückte mir einen Kuss auf die Wange und verschwandt dann in der Menge. Noch immer erstarrt, von der Situation dauerte es eine Weile bis ich merkte, das bereits das Tablett mit den Shots vor mir stand. Nachdem ich tief durchgeatmet hatte nahm ich das Tablett und lief zu meinen Freunden zurück.
"Wer ist bereit für die nächste Runde?" rief ich, worauf alle einstimmten und die Hände hoben. Mit einem knall landete das Tablett auf dem Tisch und wir tranken weiter, doch meine Gedanken drifteten immer wieder zu der schönen blonden Frau ab.
Hey, das ist eine meiner ersten Geschichten, die ich hier hochlade und hoffe euch hat mein erstes Kapitel gefallen. Natürlich bin ich dankbar und offen für Feedback zur Geschichte.
Ich werde versuchen wöchentlich ein Update hochzuladen, doch da ich im Prüfungsjahr bin könnte es sich auch mal verzögern. Hoffe ihr habt da Verständnis. :)
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Zerrissen
FanfictionLexa lernt Clarke, eine wunderschöne Frau, kennen und verliebt sich sofort in sie. Alles scheint perfekt zu sein, bis sie auf einen Einsatz in Afghanistan muss. Als sie völlig verstört zurück kehrt, bemerkt sie das sie nicht die einzige ist, die sic...