Endlich war es soweit. Heute Abend werde ich mich wieder mit Clarke treffen und sie fragen, ob sie mit mir zusammen sein möchte. Mein ganzer Körper gribbelte vor Aufregung und ich konnte es kaum noch abwarten bis es soweit war.
Ungeduldig lief ich in dem Zimmer auf und ab, wodurch Raven mich skeptisch beäugte. „Davon wird die Aufregung auch nicht weniger." gab sie letztendlich von sich und sah dann wieder in ihr Buch, das sie aktuell löste. Irgendetwas mit Maschinen, was bedeutete, dass es für mich völlig uninteressant war. Ich konnte eh nicht verstehen wie man sich in der kurzen verbleibendem Freizeit, die wir hatten, freiwillig mit so einem Thema beschäftigen konnte. Naja egal... so war sie eben.„Aber still sitzen bringt auch nichts."gab ich etwas verspätet zurück und schnaufte genervt. Warum vergingen die Minuten in solchen Situationen nur immer so elendig langsam.
"Okay jetzt atme mal tief durch. Du hast alles vorbereitet und der Abend wird bestimmt klasse verlaufen." "Und wenn nicht?" "Dann hast du wenigstens Gewissheit." Dieser Satz versetzte mir einen kurzen Stich und ich lies mich auf mein Bett sinken. "Wow Raven. Wie immer aufmunternd." "Was sollte ich den ansonsten dazu sagen, außerdem ist es äußerst unwahrscheinlich das der Fall eintrifft." "Schlecht gerettet... Ich mach mich dann mal fertig für den Abend." Mit diesen Worten lies ich Raven auf dem Bett sitzen und verschwand im Badezimmer.Nach einer halben Stunde stand ich wieder in unserem Zimmer und betrachtete mich im Spiegel. Ich war duschen und meine frisch gewaschene Haare fielen mir mit sanften Locken über meine Schulter. Dazu hatte ich ein schwarze Jeans, mit einem weißen T-Shirt und einer schwarzen Lederjacke an. Dazu hatte ich mich dezent geschminkt und zupfte nervöse an den Ärmeln meiner Jacke herum.
"Du siehst toll aus." grinsend lief Raven zu mir und zog mich in eine feste Umarmung. "Danke." sagte ich und lächelte sie an, als wir uns aus der Umarmung lösten. "Ich sollte dann aber auch langsam los gehen." Ich schnappte meine Tasche und verschwand aus dem Zimmer. Kurz bevor ich die Tür zuzog, rief mir Raven noch hinterher, dass ich viel Spaß haben soll. "Na dann wollen wir mal." murmelte ich vor mich hin und machte mich auf den Weg.
Ich holte Clarke an dem Krankenhaus ab und grinste als ich sie am Eingang erkannte. "Hey." ich schloss sie in eine enge Umarmung und wir lächelten uns kurz an. "Ich hab heute etwas besonderes geplant." sagte ich etwas nervös, doch augenblicklich verschwand das Gefühl als ich in Clarkes leuchtende Augen sah. "Ach ja? Und das wäre?" sie lächelte mich schelmisch an und ich piekste ihr in die Seite worauf sie quitschend zurück sprang. "Lass dich überraschen und sei nicht immer so neugierig." lachte ich und hielt ihr meine Hand hin. "Na gut." sagte sie gespielt beleidigt und nahm meine Hand ihre. Ich genoss sichtlich den Körperkontakt und grinste vor mich hin.
Wir liefen durch die Stadt, bis ich schließlich an Clarkes Lieblings Restaurant stehen blieb. "Ich hoffe du hast hunger." ich hielt Clarke die Tür auf, um ihr den Vortritt zu gewähren. "Hallo. Haben sie reserviert?" eine junge Bedienung sah uns mit einem freundlichen Lächeln an. "Ja habe ich. Unter dem Namen Lexa Woods." "Woods" murmelte die Bedienung als sie die Liste durchging. "Ah ja da haben wir sie. Bitte folgen sie mir." Sie führte uns in eine ruhigere Ecke des Raumes mit einem Blick aus dem Fenster. Ich war zuvor schon hier und habe alles organisiert und den Tisch gedeckt. Auf diesem lagen Rosenblätter und es waren Kerzen aufgestellt, die nun auch angezündet wurden. Zugegeben war es genau der Kitsch, den Raven am Anfang auch schon vorgeschlagen hatte, aber ist es nicht schön wenn die Beziehung auch ein bisschen kitschig ist? Clarkes Gesicht verriet mir das ich die richtige Wahl getroffen hatte. Sie schaute mit großen Augen auf den Tisch und ihre Augen waren glasig. Als die Bedienung uns alleine ließ schaute sie mich an. "Hast du das organisiert?" "Ja, lass uns erst mal hinsitzen." Ich schenkte ihr ein Lächeln und zog Ihren Stuhl zurück, damit sie platz nehmen konnte.
Der Abend verlief gut und wir redeten beinahe pausenlos miteinander. Ich genoss ihre Nähe und verlor mich immer wieder in ihre blauen Augen wenn sie sprach. Immer wenn sie etwas erzählte, das sie liebte war da dieses leuchten zu erkenne, welches mir jedes mal ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.
Als wir fertig gegessen hatten, übernahm ich natürlich die Rechnung und führte Clarke nach draußen. Ich führte sie durch die Stadt an einen etwas abgelegneren Platz, bei dem ich weiß das sie ihn liebt. Von hier hatte man eine wunderschöne Aussicht auf einen See und da es mittlerweile dunkel war und teilweise Sterne am Himmel zu erkennen waren, spiegelten sie sich in dem Wasser. Ich nahm sie an der Hand und lief mit ihr am Ufer entlang. "Clarke?" "Mhh?" Jetzt war die perfekte Möglichkeit sie zu fragen, doch auf einmal hatte ich schreckliche Angst vor ihrer Antwort. "Ich muss mit dir über etwas reden... aber ich weiß nicht wie ich damit anfangen soll." verlegen biss ich mir auf meine Lippe und schaute auf den Boden. Clarke hingegen blieb stehen und drehte sich zu mir um. Sie nahm sanft mein Gesicht zwischen ihre Hände und hob es an, sodass ich ihr in ihre Augen sehen musste. Diese strahlten mir liebevoll entgegen und nahmen mir sofort etwas von meiner Unsicherheit. "Du kannst mir alles sahen. Das weißt du oder?" Sie musterte mich ehrlich und ich atmete nochmals tief durch. Jetzt oder nie...
"Okay okay. Also ich habe über uns nachgedacht. Wir haben jetzt schon öfters Zeit miteinander verbracht und ich muss gestehen, das ich die Zeit mit dir besonders genieße. Mit dir in meiner Nähe kann ich alles um mich herum vergessen und ich selbst sein. Du kennst meine Vergangenheit und weißt, das ich es in meiner Kindheit nicht immer leicht hatte und ich deswegen auch Schwierigkeiten habe, mich vor anderen zu öffnen. Doch mit dir an meiner Seite fühle ich mich beinahe schwerelos, als könnte ich alles schaffen." Ich blickte nochmals in Clarkes Gesicht und erkannte, das sie kurz davor war zu weinen. Doch sie lächelte dabei, woraus ich schloss, dass nicht Trauer der Grund dafür war. Jetzt musste ich nur noch die drei Worte aussprechen. Ich pausierte kurz atmete tief ein und zwang mich ihr in die Augen zu sehen. "Clarke ich habe wirklich Gefühle entwickelt. Ich liebe dich und würde gerne mit dir zusammensein."
"JA" quiekte Clarke glücklich, "Ich liebe dich auch Lexa." Kurz darauf schloss sie die Distanz zwischen uns und ihre Lippen trafen auf meine. Ich war so überwältigt von meinen Gefühlen, das ich erst völlig überrumpelt war und nicht wusste, was ich tun sollte. Doch dann wurde mir bewusst was gerade wirklich passiert ist. Die Frau die ich liebte hat zugestimmt und will mit mir zusammen sein. Ich legte meine Hand in ihren Nacken und vertiefte den Kuss. Ich legte all meine Gefühle in den Kuss und würde behaupten, das ich der glücklichste Mensch auf Erden war.
Ich weiß nicht wie lange wir uns schon küssen, doch als wir beide Luft brauchten, lösten wir uns voneinander und ich lehnte meine Stirn gegen ihre. "Ich dachte schon du fragst nie." murmelte sie und ich musste lachen.
Mit ihr an meiner Seite würde ich alles schaffen...da war ich mir sicher.
DU LIEST GERADE
Zerrissen
Hayran KurguLexa lernt Clarke, eine wunderschöne Frau, kennen und verliebt sich sofort in sie. Alles scheint perfekt zu sein, bis sie auf einen Einsatz in Afghanistan muss. Als sie völlig verstört zurück kehrt, bemerkt sie das sie nicht die einzige ist, die sic...