Kapitel 4

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Ich treffe mich nun schon seit einigen Monaten mit Clarke und verbringe wahnsinnig gerne Zeit mit ihr. Sie hat mich immer wieder nach meinen Verletzungen gefragt, doch inzwischen sind sie wieder gut verheilt und so ein Zwischenfall ist auch nicht wieder vorgekommen. Die gemeinsame Zeit die wir haben, verbringen wir meistens indem wir essen gehen oder einfach nur Spazieren und dabei reden. Es fühlt sich einfach alles so richtig mit ihr an und ich könnte mir vorstellen, das etwas festeres aus uns beiden werden könnte. Doch im Hinterkopf habe ich immer wieder, das ich bald mit der Ausbildung fertig bin und dann jederzeit in den Krieg geschickt werden könnte. Früher hat mich das nie sonderlich gestört, sonst hätte ich erst gar nicht meine Ausbildung beim Millitär begonnen, doch wenn ich daran denke Clarke mit diesen Sorgen zurück zu lassen wird mir ganz schlecht. Auf der anderen Seite habe ich zusätzlich Angst, das sie nicht so für mich empfindet wie ich für sie und sie mich zurückweisen könnte oder schlimmeres. Was wäre wenn ich dadurch unsere Freundschaft auf Spiel setzte?

Oke schluss mit den Gedanken, wenn ich es ihr nicht sage werde ich es nie erfahren also warum nicht einmal etwas riskieren. Ich nahm mir vor sie demnächst darauf anzusprechen und komischer weise gribbelte mein ganzer Körper aufgrund einer komischen art von Vorfreude.

"Hey über was denkst du nach?" ich sah in Lincolns grinsende Gesicht und seufzte. "Nichts besonderes." "Ach komm. Sag schon." ermutigend stubste er mich von der Seite an und nach einer kurzen Pause erzählte ich es ihm. Er war schließlich mein bester Freund also warum sollte ich ihm nichts davon erzählen? "Hab über Clarke nachgedacht." "Und? Mensch Lexa... muss man dir wirklich jeden Wurm aus der Nase ziehen?" Ich lachte und er stimmte mit ein. "Oke Oke warte ich erzähl ja schon. Wie du weißt habe ich mich in letzer Zeit öfter mit ihr getroffen... und ich muss sagen wir kommen gut aus... und nun ja... also-" "DU HAST DICH IN SIE VERLIEBT!" schrie aufeinmal Raven von irgendwo her. Irritiert drehte ich mich um und entdeckte sie nur ein Meter von uns entfernt. Sie hüpfte fröhlich auf mich zu und umarmte mich, dabei grinste sie bis über beide Ohren. "Wo zur Hölle kommst du her? Dachte du musst noch für die nächsten Klausuren lernen." Ich zog meine Augenbrauen nach oben und schaute sie skeptisch an als ich mich aus ihrer Umarmung lösen konnte. "Nanana, du wirst doch jetzt nicht vom Thema ablenken wollen. Ich finde du solltest es ihr sagen" "Seh ich genauso." Auch Lincoln grinste mich an. "Moment mal ich hab dir bei der Aussage noch nicht mal zugestimmt." ich hob gespielt abwertend die Arme nach oben und ging einen Schritt zurück. "Ach Schätzchen das musst du auch nicht. Das sieht jeder Blinder das du was für sie empfindest." Sie lachte kurz über ihren eigenen paradoxen Satz bevor sie weitersprach.

"Ich hab dich noch nie so glücklich gesehen wie in den letzten Wochen und wenn du von ihr erzähls muss du jedes mal automatisch grinsen, ob du es willst oder nicht. Auch deine Augen leuchten jedes Mal wenn du ihren Namen erwähnst." "Bin ich wirklich so durchschaubar?" fragte ich ungläubig und schaute Lincoln und Raven abwechselnd an. "Wir kennen dich einfach schon zu gut." bemerkte Lincoln und ein zufriedenes Grinsen zog sich über seine Lippen.

"Wann siehst du sie das nächste Mal?" Diesmal war es wieder Raven die anfing zu plappern und hakte sich mit ihrem Arm bei mir ein und zog mich Richtung Ausgang, um ein bisschen über das Gelände der Basis zu schlendern. Es dauerte nicht lange bis sich auch Lincoln neben mich eingereiht hat und sich auf meiner anderen Seite eingeharkt hat. Beide schauten mich mit großen, hoffnungsvollen Augen an. Wieso waren nur beide immer so neugierig?
"Wahrscheinlich dieses Wochenende." gab ich nach einigem zögern zu. "Gut. Sehr gut. Dann haben wir noch zwei Tage um alles zu organisieren. Es muss alles perfekt sein wenn du sie fragst." "Moment mal Raven... Sollte das nicht meine Sorge sein und nicht deine?"

"Ach komm schon. Ich will dir doch nur helfen." schmollte sie und sah mich mit ihrem Bekannten Hundeblick an, bei den ich nicht ernst bleiben konnte. "Na gut. Was—"

"Supiii. Also ich dachte du könntest sie in einem Restaurant fragen bei romantischen Kerzenschein und ein paar Rosenblätter. Das wird super.... Welches Restaurant mag sie am liebsten?" "Ähm.. der Thai direkt um die Ecke mag sie ziemlich arg." Raven begann zu grinsen und sah mich vielsagend an." Genau so wie du. Ihr müsst echt füreinander bestimmt sein." mischte sich nun auch wieder Lincoln mit ein. Ich verdrehte darauf hin nur die Augen." Man viele mögen den thailändisches Essen."
"Denk was du willst aber für mich ist es eindeutig Bestimmung." quasselte Raven weiter und zog mich wieder mit sich. 

Während wir weitere Runden über den Innenhof drehten, überschüttete sie mich mit tausenden Ideen wie ich Clarke fragen könne, ob sie meine Freundin sein will, doch in Wahrheit wusste ich schon wie ich es machen möchte. Bei dem Gedanken, dass sie tatsächlich ja sagen würde musste ich unwillkürlich breit grinsen. 

"...das wäre mein absolutes Lieblingsszenario." beendete Raven gerade ihren Vortrag, dem ich nur mit einem halben Ohr gelauscht habe. "Hey was grinst du so? Hast du mir überhaupt zugehört." Raven blieb apprut stehen und glotzte mich mit ungläubigen Augen an. "Natürlich habe ich dir zugehört."

"Ach ja? Und was habe ich gesagt?" sie stemmte ihre Hände in ihre Hüfte und schaute mich auffordernd an. "Vieles. Viel zu viel um alles zu wiederholen." "Du hast nicht zugehört." "Das habe ich nicht gesagt." beschwerte ich mich auch wenn ich wusste, dass sie Recht hatte.
"Es ist nur, dass ich schon eine Idee habe wie ich es ihr sage." "Oh man. Warum sagst du das denn nicht gleich? Schieß los? Was ist dein Plan?" 

Nachdem ich überlegt habe ich ich es am besten erkläre fing ich an es ihr zu erzählen. Ich erzählte ihr von meinem kompletten Plan und anhand ihres grinsen, konnte ich mir ziemlich sicher sein, das es keine sonderlich schlechte Idee sein konnte. 

"Und was sagst du?" ich schaute sie erwartungsvoll an nachdem ich meinen Vortrag gehalten habe und tippelte ungeduldig von einem Bein aufs andere.
"Ich finde ihn spitze und denke das da keiner wiederstehen könnte." "Ach übertreiben musst du jetzt auch nicht." lachte ich, doch insgeheim war ich froh über ihre Worte, denn sie nahmen mir etwas meine Angst vor dem kommenden Treffen und was ich an diesem vor hatte.
"Oke... aber im ernst. Sie wird sich bestimmt freuen." Raven lächelte und umarmte mich kurz bevor wir uns wieder auf den Weg zu unseren Zimmern machten.

Nun hatte ich noch zwei Tage um alles nötige vorzubereiten, doch konnte es kaum abwarten sie endlich wieder zu sehen. Mein Herz machte Freudensprünge bei dem Gedanken sie könnte schon bald meine Freundin sein. Hoffentlich kam nichts dazwischen....


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