PoV. Tim
Ich liege emotionslos auf meinem Bett und starre zur Decke. Tränen benetzen meine Wange und mein Herz zieht sich an den Gedanken an Jake zusammen.
Seine Worte gehen mir nicht mehr aus dem Kopf.
Wie recht er doch hatte.
Wieso bin ich überhaupt noch hier? Niemand mag mich.
Leise schluchze ich und ziehe meine Beine an meinen Oberkörper heran. Doch plötzlich vibriert mein Handy kurz. Ich wische mir über meine nasse Wangen und schaue, wer mir geschrieben hat.
Emma.
Ich stütze mich etwas auf meinen Ellenbogen ab und schaue, was sie geschrieben hat.
Ems ❤️
Hey, treffe mich in 20 Minuten bei der Wiese. Du weißt welche, zum Baum.
Verwirrt schaue ich mir die Nachricht an.
Ist sie etwa extra hier her gekommen, um mich zu sehen? Aber...wieso sollte sie?
Langsam stehe ich auf und begebe mich zum Kleiderschrank. Dort ziehe ich schlichte Sachen und eine Boxer hervor und gehe mich schnell duschen und Zähne putzen.
Danach begebe ich mich nach unten und verlasse das Haus, nachdem ich meiner Mutter bescheid gesagt habe, dass ich noch wohin gehe.
Und das um 22:35 Uhr.
Emma hat doch echt einen Knall.
Emotionslos setze ich einen Schritt nach dem anderen und achte kaum auf meine Umgebung.
Wieso will sie, dass ich zur Wiese komme? Dort ist doch nichts besonderes.
Nach einer weile habe ich die Wiese erreicht, welche Emma gemeint hatte.
Ich seufze leise und gehe auf den Baum zu, wo sie mich treffen möchte.
Leicht kneife ich meine Augen zusammen, da es stockduster ist und ich kaum etwas erkennen kann. Jedoch sehe ich, dass dort eine Gestalt ist.
"Emma?" frage ich, bekomme jedoch keine Antwort.
Leichte Angst durchströmt mich. Als ich gerade gehen wollte, spüre ich eine Hand, die meine festhält.
"Tim"
Ich erstarre, als ich den Klang dieser Stimme erkenne.
Mein ganzer Körper gefriert und ich starre nach vorne.
Jake.
Es ist nicht Emma, die hier ist, sondern Jake.
Meine Gefühle spielen verrückt und ich entreiße meine Hand von ihm. Dann gehe ich ein paar Schritte zurück und drehe mich um, sodass ich ihn sehen kann. "Was willst du und wieso bist du hier?" frage ich wütend, aber auch verletzt.
Wieso ist er hier? Will er mir noch mehr weh tun und sagen, wie wertlos ich eigentlich bin? Mir zeigen, dass er sich kein Stück um mich kümmert?
Mir sagen, dass er mich ha-
"Ich wollte dich sehen. Und mich entschuldigen" antwortet er auf meine Frage und ich schnaube. "Entschuldigen? Ach ja? Das fällt dir ja früh ein. Ich brauche deine leeren Entschuldigungen nicht!" zische ich und er kommt näher, jedoch gehe ich auch zurück. "Komm mir nicht zu nahe!"
Er bleibt stehen. "Ich meine es ernst. Ich habe den weiten Weg auf mich genommen, um mich aufrichtig bei dir zu entschuldigen" haucht er und ich schüttel ungläubig meinen Kopf. "Ich kann es dir nicht glauben. Ich kann nicht. Am Ende ist es auch nur gelogen! Du Lügner! Ich habe dir mein Herz geschenkt! Meine Liebe, ich habe dir mein Vertrauen gegeben! Aber du behandelst das nur wie Dreck! Es kümmert dich einen scheiß, wie es anderen geht! Es ist dir verdammt nochmal egal, wie es denen geht, die sich ernsthaft um dich kümmern! Ich kann das alles nicht mehr! All diese Lügen, diese Wetten, diese abscheulichen Worte. Ich kann es nicht! Ich halte es nicht mehr aus, LASS MICH EINFACH IN RUHE!" schreie ich am Ende und Tränen laufen über meine Wangen.
Es bleibt still und nur meine leisen Schluchzer sind zu hören.
Dann kommt er wieder auf mich zu und sieht mir direkt in die Augen. "I-Ich...es...fuck man, ich weiß nicht wie ich anfangen soll" frustriert fährt er sich durch die Haare. "Also....erstmal...hier" wispert er und hält mir was entgegen. Ich hebe eine Augenbraue und nach kurzem zögern nehme ich es dann entgegen.
Ich ertaste es und es fühlt sich an, als wären da mehrere Blumen. Überrascht rieche ich an den Blumen und lächel leicht.
"Danke...jedoch entschuldigt das nichts" "Ich weiß. Ich...ich muss erstmal nach den richtigen Worten kramen"
Er atmet tief durch und dann spüre ich, wie er meine Hand in seine nimmt.
"Tim...ich...ich weiß, ich war ein großes Arschloch...das bin ich jetzt immer noch. Aber...ich...ich wollte mich für das entschuldigen...was ich dir alles angetan habe. Ich habe so großen Mist gebaut, ich könnte es nicht mal in ein tausend Jahren wieder gut machen. Ich habe dich beleidigt, dich geschlagen, dich verletzt, dir so verdammt weh getan...es macht mich krank, zu wissen, dass du wegen mir leidest und gelitten hast. Und dann das, was ich an diesem Abend gesagt habe. Es war einfach so verdammt dumm von mir, ich war...so eifersüchtig und dann sind da Sachen aus meinem Mund gekommen, die dich verletzt und...vertrieben haben. Ich bereue es so sehr, wie ich dich behandelt habe. Du verdienst das beste, Timi, und nicht so jemanden wie mich...die Zeit mit dir...es war die beste Zeit, die ich je hatte. Du hast mich so glücklich gemacht und mir gezeigt...wie schön das Leben eigentlich sein kann. Erst als ich dich nun ganz verloren habe, habe ich realisiert, wie wichtig du mir doch eigentlich bist. Ich kann nicht mehr ohne dich leben und ich habe so schreckliche Sehnsucht nach dir. Als ich erfahren habe, dass du die Schule wechseln möchtest...es hat mir das Herz rausgerissen. Und ich habe erkannt, dass ich mich ändern muss. Ich muss an mich arbeiten, um nicht die Menschen zu verlieren, die mir sehr am Herzen liegen. Um dich nicht zu verlieren. Tim. Ich...ich möchte, dass du zurück kommst...zu mir...an das Internat...ich möchte neu mit dir anfangen. Ich möchte das du weißt...das ich dich liebe. Und dieses mal meine ich es ernst. Ich liebe dich Tim. Vom ganzen Herzen"
Tränen laufen mir über die Wangen und still höre ich zu.
Leicht überfordert sehe ich ihn stumm an und weiß nicht so recht, was ich sagen soll.
Dann sehe ich zum Himmel und über uns erstreckt sich der weite Sternenhimmel.
Genau wie in dieser Nacht.
Jake schaut auch zum Himmel. "Genau wie in der Nacht auf dem Sportplatz. Der Himmel ist einfach wunderschön" haucht er und ich nicke leicht. Dann seufze ich. "Ich weiß nicht, ob ich dir vertrauen kann Jake...ich habe angst, dass es wieder nur so eine verdammte Wette ist oder du nur mit meinen Gefühlen spielst. Ich...ich kann dir noch nicht verzeihen" flüster ich traurig und sofort kommt er auf mich zu und legt eine Hand auf meine Wange. "Das ist okay. Aber bitte gib mir die Chance, mich zu beweisen. Ich möchte dir zeigen, dass ich es ernst meine. Bitte komm zurück auf das Internat. Ich werde dir beweisen, dass ich meine Worte ernst meine"
Stumm sehe ich in seine Augen, ehe ich dann leicht nicke. "Okay...aber das ist deine letzte Chance"
Erleichtert atmet er aus und umarmt mich dann fest. "Ich werde sie nicht verspielen! Ich werde es dir zeigen Timi! Ich werde dich auf Händen tragen und endlich können wir wieder gemeinsam unsere Filmeabende machen! Oh Timi, du wirst es nicht bereuen!" leise lache ich bei seinem Enthusiasmus. "Lass uns noch etwas hinlegen und diesen atemberaubenden Sternenhimmel betrachten. Der hat es mir echt angetan"
Ich schmunzel und gemeinsam legen wir uns dann auf den Boden.
Ich hoffe, Jake meint es wirklich ernst. Auch wenn ich ihm noch nicht verzeihen kann, hat er dennoch mein Herz schneller schlagen lassen.
DU LIEST GERADE
Me and Him (boyxboy)
Romance(ABGESCHLOSSEN) "Du gehörst mir. Also halte dich von ihm fern." "Tze, wieso sollte ich auf dich, gerade dich, hören" "Weil...du sonst ein großes Problem haben wirst" raunt er und verschwindet dann. Boyxboy smut Gewalt Kraftausdrücke Homophobie M...