Me and Him (boyxboy)

Kapitel 2

PoV. Tim

"So, da haben wir die Cafeteria, mein Lieblingsort, und gleich da hinten ist der Weg auf den Hof nach draußen" erklärt Emma und ich muss schmunzeln. "Dein Lieblingsort? Wirklich?" Kicher ich und sie zuckt grinsend mit den Schultern. "Essen ist nunmal mein Leben. Komm, lass uns rein gehen! Ich habe schon wieder Mordshunger" sagt sie und stößt die Tür auf.

Grinsend verdrehe ich meine Augen und folge ihr.

Die Cafeteria ist ein wenig gefüllt und ich kann die verschiedensten Menschen erkennen. Jedoch auch Gruppen.

Typisch.

"Timi, wo bleibst du?" Fragt sie und ich werde schneller. "Was musst du denn auch so rennen?" Murre ich und sie kichert. "Ich will noch etwas Gutes zu essen haben, bevor alles weg ist" erklärt sie.

Hat die Cafeteria die ganze Zeit geöffnet? Auf meiner alten Schule war sie nur bei den Pausen offen.

Wir stellen uns an. Wir kommen schnell voran und ich kaufe mir eine Flasche mit Wasser. Emma sieht sich um und verzieht dann ihr Gesicht. "Da hinten sind Jake und seine Primaten" ich folge ihrem Blick und sehe eine Gruppe von Jungs, die sich prächtig zu unterhalten scheinen.

Und wow...sie sehen alle so gut aus.

"Welcher davon ist Jake?" Frage ich und sie überlegt kurz. "Jake ist-"

"Na sieh Mal einer an. Hat der kleine Streber etwa einen Freund bekommen? Ein Wunder, dass jemand mit dir befreundet sein will" sagt jemand und ich sehe von der Gruppe weg.

Wie bitte?

Sie guckt auf den Boden. Der Typ guckt dann zu mir. Seine Haare sind hellblond und er hat dunkelblaue Augen. Er trägt eine Hose mit zerrissenen Knien und ein lockeres T-Shirt. Um seinen Hals liegen mehrere Ketten und er trägt zwei Ringe.

"Komm schon Kumpel. Komm zu uns, den coolen. Und häng nicht mit dieser Streberin ab. Das einzige, wozu sie gut ist, sind die Hausaufgaben zu machen. Zu was anderes ist sie nicht nützlich" lacht er und in mir brodelt es.

Ich bin zwar schüchtern, aber das kann ich so nicht sitzen lassen.

"Ich werde dann Mal gehen" murmelt sie, jedoch gehe ich auf ihn zu und drücke meinen Zeigefinger an seine Brust, während ich ihn wütend ansehe. "Nun hör mir Mal zu! Woher nimmst du dir das Recht, sie so zu behandeln? Der einzige, der hier wohl nichts drauf hat, bist du! Außerdem tut sie wenigstens was für ihre Schule. Du scheinst wohl dumm wie ein Stück Brot zu sein" sage ich herablassend und er bläst seine Wangen vor wut auf.

"Ach und noch was. Bevor du das nächste Mal, meiner besten Freundin sowas ins Gesicht sagst, bekommst du Stress mit mir, also verzieh dich" knurre ich und er lacht nur. "Hat die etwa einen Beschützer gefunden? Wie süß. Warte nur, bis Jake dich bemerkt, dann hast du ein richtiges Problem" kurz läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken, jedoch ignoriere ich es. "Soll er doch" sage ich kalt, öffne meine Wasserflasche und kippe es über ihn.

Sofort keucht er wegen der kalten Nässe auf und sieht mich wütend an. Schnell packe ich Emmas Hand und ziehe sie mit hinaus. "WENN ICH DICH ERWISCHE!" schreit er, jedoch ignoriere ich es gekonnt.

Schnell rennen wir durch die Gänge und dann bleiben wir irgendwo stehen, ehe wir anfangen zu lachen. "Wow, dem hast du es aber richtig gegeben" lacht sie und ich wische mir die Tränen weg. "Ich habe mir das nie zugetraut" gebe ich zu und sie lächelt. "Übrigens...danke Tim. Mir....hat noch nie jemand geholfen, geschweige denn...wollte mit mir befreundet sein" Murmelt sie, guckt zu Boden und ihr Lächeln verblasst. "Ich bin der typische Streber. Habe kaum was drauf, bin schwach...außerdem bin ich komisch, da will keiner in meiner Nähe sein" wispert sie und ich lege dann eine Hand auf ihre Schulter.

Sie guckt sofort auf und ihre Augen glänzen vor Tränen. "Jetzt hast du mich. Ich werde nicht mehr von deiner Seite weichen. Außerdem bist du nicht komisch, okay? Deine Art macht dich sogar echt sympathisch, auch wenn du das Gegenteil von mir bist. Aber ich finde dich echt cool, also wieso sollte ich nicht mit dir befreundet sein wollen?" Meine ich lächelnd und sofort zieht sie mich in eine Umarmung. "Danke Tim, danke danke! Du machst mich gerade so glücklich" schluchzt sie und ich streichel über ihren Rücken.

Wir lösen uns wieder aus der Umarmung und sie lächelt. "Komm, lass uns auf mein Zimmer gehen. Dort gibt es eine echt coole Aussicht. Außerdem will ich dich näher kennenlernen!" Ruft sie und kichernd nicke ich, ehe sie mich wieder Mal mit sich zieht.

Ihr Brötchen in der Hand schon längst vergessen.

Ein paar Stunden vergehen und ich verabschiede mich von ihr. "Wir sehen uns dann morgen?" Frage ich und sie nickt. "Ich hole dich Montag dann ab. Dann können wir gemeinsam zur Klasse gehen" lächelt sie und ich nicke dankend. "Danke"

Ich verlasse ihr Zimmer und mache mich auf den Weg zu meinem. Draußen ist es schon dunkel und der Mond erhellt die dunkle Nacht.

Der Hof wird nur noch von ein paar Laternen beleuchtet und ich lächel.

Die Nacht war schon immer etwas faszinierendes.

Plötzlich stoße ich gegen etwas. Oder eher gesagt, gegen jemanden.

Sofort weiche ich zurück und schaue mit großen Augen zum Jungen hoch.

Er ist mindestens ein Kopf größer als ich und hat schwarze, gelockte Haare. Er hat einen leichten Bart und dunkelbraune Augen.

Diese bohren sich in meine und sein Blick hätte mich glatt einfrieren können, so kalt mustern sie mich.

"Pass das nächste Mal besser auf" spuckt er mir entgegen und ich nicke sofort. "Tut mir leid" Murmel ich und gehe dann mit gesenktem Kopf an ihn vorbei.

War das Jake? Ich habe ihn zuvor bei der Gruppe gesehen, die Jakes Anhängsel wohl waren.

Ich spüre seinen stechenden Blick in Rücken, weshalb ich nur noch schneller gehe, um so schnell wie möglich im Zimmer zu sein.

Dort angekommen gehe ich schnell rein und drücke mich dann an die Tür.

Meine Augen weiten sich, als ich einen rothaarigen Jungen auf dem bezogenen Bett sitzen sehe. Er hat grüne Augen und auf seinem Gesicht sind lauter kleiner Sommersprossen.

Er sieht mich komisch an. "Vor wem versteckst du dich denn?" Fragt er belustigt und ich gehe nur zu meinem Bett und öffne den Koffer. "Niemanden" nuschel ich und beziehe mein Bett. "Von wegen" lacht er leise. "Ich bin Mark" stellt er sich vor und ich sehe zu ihm. "Ich bin Tim"

Etwas später liege ich im Bett und schaue an die Decke.

Mein erster Tag war echt aufregend.