Ich zog mein Leder Top und die schwarze, lack Mütze zurecht, als ich einen letzten Blick in den Spiegel warf. „Und hier ist sie, auf der Hauptbühne, die einzigartige, atemberaubende, Serena", ertönte eine männliche Stimme durchs Mikrofon. Das Licht war gedämmt, ich trat hinter dem Vorhang hervor und sofort brüllten und jubelten der Großteil der männlichen Gäste los. Nur die Scheinwerfer warfen ein wenig Licht auf mich. Ich drehte eine Runde am Bühnenrand und lehnte mich dann mit dem Rücken an die Stange. Meine Hände legte ich sanft an den Saum meiner Shorts und strich langsam meinen Körper nach oben. Dabei flogen auch schon die ersten Geldscheine auf die Bühne. Ich schloss meine Augen bis ich an meinem Hals angekommen war, nahm die Mütze und warf sie ins Publikum. Die schreie wurden noch lauter, gekonnt griff ich mit einen Armen an die Stange und drehte mich halb darum. Diesen Schwung nahm ich und zog mich mit beiden Armen nach oben. Die Beine winkelte ich an und nach der ersten Drehung verankerte ich diese um die Stange. Die rufe wurden immer lauter und ich sah im Augenwinkel wie die Scheine nur so auf die Bühne geworfen wurden. Der Schwung ließ nach und ich rutschte mit meinem Oberkörper nach unten, so dass der Fokus auf meinen Hintern gerichtet war. Nach einigen Sekunden richtete ich mich an der Stange wieder auf und ließ meine Hüften kreisen. Danach ging ich kurz in die Hocke und sprang dann gegen die Stange. Die Beine gespreizt, lehnte ich meinen Oberkörper zurück und hielt mich kurz in der Position, bevor ich mich runter drehte und auf allen vieren zur Bühne krabbelte. Die Schreie wurden erneut lauter und von der Bühne an sich war nicht mehr allzu viel zu sehen, nur die Geldscheine die darauf lagen. Am Bühnenrand rollte ich mich auf den Rücken, griff nach den Geldscheinen und fuhr mit diesen in meinen Hände, über meinen Körper. Dabei fielen noch mehr Scheine auf mich nieder. Mit zwei Griffen an der Stange stand ich auf und ließ noch einmal meine Hüften kreisen, bevor ich hinter dem Vorhang verschwand.
„Du hast es heute richtig krachen lassen", sagte Jay einer unserer Türsteher und hielt mir ein Stapel Geld hin. „Danke", antwortete ich und nahm das Geld entgegen. „Zimmer 1 hat nach dir verlangt. VIPs mit fliegender Kohle", erklärte er und verschwand dann auch schon. Ich rollte das Bündel zusammen und steckte es in meine Manteltasche, den ich dann wieder in meinen Schrank schloss. Fliegende Kohle klang immer gut, also drehte ich mich um, wuschelte kurz durch meine Haare und steuerte dann die Tür in den Saal an. Entschlossen steuerte ich das erste Zimmer an. „Guten Abend die Herren", sagte ich nachdem ich die Tür schloss und in die Mitte des Zimmers trat um meine Gegenüber zu sehen. Doch wen ich dort erblickte, raubte mir den Atem. „Caroline?", fragte der blonde Mann. „Was macht ihr hier?", fragte ich mit brüchiger Stimme. Vor mir saßen drei männliche Ur-Vampire die mich mit großen Augen ansahen. Elijah, Kol und Klaus Mikaelson. Es waren über vierzig Jahre vergangen seitdem ich die Mikaelson zum letzten Mal gesehen hatte. „Eigentlich feiern wir Kols Junggesellenabschied", antwortete Elijah, der wohl als erster seine Stimme wieder fand. „Was machst du hier?", fragte Klaus daraufhin. „Ich arbeite hier", erklärte ich direkt. „Was?", fragten die drei nun gleichzeitig. „Es tut mir leid, ich werde euch eine Kollegin schicken", antwortete ich, umging die Frage somit und drehte mich um.
Die Tür fiel hinter mir zu und ich lehnte mich daneben gegen die Wand. „Das war echt schräg", hörte ich Kol sagen. „Das stimmt, sie wäre eine der letzten die ich in so einem Club erwartet hätte", antwortete Elijah. Stille entstand, doch meine Füße wollten sich noch nicht wegbewegen. „Nik?", fragte Kol langsam. „Was macht sie nur hier?", fragte er und der Riss in meinem Herzen, denn ich all die Jahre ignoriert hatte, drohte mich zu ersticken. „Vielleicht will sie sich ausleben?", schlug Elijah vor. „Sie sah echt heiß aus", erklärte Kol. „Kol", erwiderten seine Brüder daraufhin direkt. Wie in Trance lief ich durch den Saal und blieb kurz bei meiner blonden Kollegin Michelle stehen. „Michelle, würdest du dich bitte um Zimmer 1 kümmern?", bat ich sie. „Ist alles okay?", fragte sie leicht besorgt. Ich nickte nur und verschwand hinter der Tür. Erschöpft ließ ich mich auf dem Stuhl nieder und hoffte, dass alles nur ein schlechter Traum war und ich gleich aufwachen würde, doch ich wachte leider nicht auf. „Das darf nicht wahr sein", murmelte ich und hob meinen Kopf. Sie mussten mich tanzen gesehen haben, wegen dem Licht hatten sie mich nicht erkannt und daraufhin zu sich ins Zimmer rufen lassen. Noch peinlicher ging es wohl kaum. Ich ging zu meinem Schrank, nahm meine Tasche und den Mantel und wollte gerade die Hintertür nach draußen ansteuern, als Michelle mich abpasste. „In Zimmer 1 war niemand mehr", erklärte sie. „Entschuldige, dann werden Sie gegangen sein. Wir sehen uns nächste Woche", antwortete ich und öffnete die Tür. Die kühle Nachtluft von L.A. stürmte mir entgegen und ich nahm einen tiefen Atemzug.
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Caroline Adventskalender
Fanfic24 Türchen, 24 kurze und längere Geschichten über Caroline Forbes und ihr Leben. 24 Tage, täglich ab 9 Uhr eine neue, spannende Story mit unterschiedlichen Charakteren, neben Caroline. Jede Story kann unabhängig zu den anderen gelesen werden. Viel S...