Kapitel N°21 - Von 410 Tagen und dem Ende

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35.431.620 Sekunden später

Erstaunlich wie viel sich innerhalb von 410 Tagen ändern kann. Das Leben hätte schon mehr als 35.431.620 mal für mich zu Ende sein können. War es aber zum Glück nicht. Und jetzt bin ich dankbar dafür, für jede Sekunde, die ich am Leben war und die ich noch erleben werde. Dankbar für meine Entscheidung mein Leben doch nicht vorläufig zu beenden. Oftmals stand ich vor dieser einen alles entscheidenden Frage. Aber ich konnte es nicht übers Herz bringen meiner Familie solch einen Schmerz zu bereiten. Weswegen ich den Schmerz selbst ertrug, um ihn nicht meinen Lieblingsmenschen aufzulasten. Doch irgendwann merkte ich, dass es mich nur noch kränker machte. Ich suchte ein Ventil. Um meinen Schmerz rauszulassen. Ich widmete mich den Worten. Denn das für mich faszinierende an Worten ist, dass jeder über sie verfügt, aber nur die wenigsten Menschen dazu in der Lage sind, die einzelnen Worte sogar auch Buchstaben so aneinanderzureihen um etwas zu transportieren. Näherzubringen. Emotionen zu verpacken. Gefühle zu transportieren. Diese Worte waren Balsam für meine Seele. Sie halfen mir mein Leid zu ertragen.

Zeit heilt alle Wunden" – eher nur halb wahr. Für mich zumindest. Ich glaube ich werde nie davon loskommen. Das passierte und das damit mit einhergehende Leid vergessen. Aber es war durchaus nützlich. Nützlich um mir etwas zu lehren. Ich lernte, dass Selbstlosigkeit nicht erstrebenswert ist, nicht in einer Gesellschaft wie unserer, die von Egoismus und Narzissten geprägt ist. Nein, auch im generellen Sinne. Denn Leute werden einen benutzen, um davon zu profitieren. Und ihnen ist egal, wie es dir dabei geht. Denn das einzige, was für manche Menschen zählt, sind sie selbst. Ich lernte, dass unabhängig von meinem Problem, ich wertvoll bin. Dass ich einen Wert habe, von dem man sich durch Selbstlosigkeit abwendet. Denn ich bin die einzige Konstante im Leben. Logisch weil ich selbst ja Hauptprotagonist in meinem Leben bin und alle anderen Menschen, die eher nur kurz zu Besuch sind oder auch länger da sind, sich entweder als Antagonisten oder Protagonisten herausstellen. Doch das essentielle daran ist, dass man die Bedürfnisse und Probleme anderer, nie über seine eigenen stellen sollte. Außerdem habe ich einen Teil meines Selbstbewusstseins wieder hergestellt. Ich weiß nicht, was ausschlaggebend dafür war, aber ja, beschweren will ich mich nicht. Vielleicht weil mir bewusst wurde, dass das Leben viel zu kurz ist, um sich Gedanken darüber zu machen, ob mich jemand mag oder nicht (ich mag auch nicht jeden, hihi). Das paradoxe daran ist, dass ich früher meinen Wert davon abhängig gemacht habe, keine Ahnung wer mich auf diese Idee gebracht hat. Jedenfalls befinde ich mich gerade auf der Road zur Selbstliebe und zum Erwachsen werden (cry) und so schnell wird mich nichts ausbremsen, denn ich bin nicht zu stoppen. Aus Yannick und mir wurde nichts, denn ich konnte mich nicht mal selbst lieben und wie sollte ich dann jemandem anderem die Liebe entgegenbringen, die derjenige verdiente. Und so geht jeder seinen Weg, manche Wege kreuzen sich, manche verbinden sich zu einem breiteren Weg und so funktioniert das Leben. Das ist das außergewöhnliche am Leben, man weiß nie was kommt, jedoch gibt es immer einen Weg.

T  H  E       E  N  D

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 11, 2021 ⏰

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0816 (vorher Karma, Schicksal oder doch nur Zufall?)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt