Kapitel N°7 - Von sambatanzenden Schmetterlingen und Matschbädern

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Als ich nach diesem wunderbaren Tag im Bett lag, dachte ich nochmal über die Geschehnisse nach und fragte mich wie einem Menschen an einem Tag so viele peinliche Sachen passieren können, aber nach etlichen Gedanken schlief ich endlich ein.

Am nächsten Morgen wurde ich von Vogelgezwitscher und Sonnenstrahlen in meinem Gesicht geweckt. Also stand ich auf und schlurfte in die Küche um mein Frühstück vorzubereiten. Ich machte mir Pancakes und aß sie mit Beeren und Ahornsirup. Danach klingelte es eh schon an der Tür und ich glaubte es sei Paul, mein bester Freund mit dem ich samstags immer joggen gehe, aber als ich die Tür öffnete, stand Yannick davor.

Hey murmelte ich leise und versuchte mich vergeblich daran zu erinnern, ob wir verabredet waren.

Aber ich konnte mich an keine Verabredung erinnern. Er begrüßte mich mit einem Lächeln und bei diesem Anblick, fingen die Schmetterlinge, die gerade aus ihren Kokons geschlüpft sind, an Samba in meinem Bauch zu tanzen. Die Schmetterlinge und der wunderbare Anblick Yannicks waren mir einfach zu viel an einem Samstag Morgen.

Komm doch rein., forderte ich ihn nach gefühlten 10 Jahren des Betrachtens auf und er dachte sich wahrscheinlich eh schon, ob ich wieder eingeschlafen wäre.

Er lächelte mich wieder an und die Sambatanzrunde begann erneut.

Hey Yannick, du bist ja schon da. Warte noch kurz ich muss mich nur noch umziehen, dann können wir loslaufen.

Zum Glück erlöste mich die Stimme meines Bruders von dieser unangenehmen Stille, aber als ich realisierte was mein Bruder da gerade von sich gegeben hat, konnte ich nur beten, dass wir ihnen nicht begegnen würden.

Dann betätigte erneut jemand die Glocke und dieser jemand musste wohl Paul sein. Ich schleifte ihn ohne eine Begrüßung herein und mit mir in den ersten Stock. Als er sah, dass Damian und Yannick auch da waren, nickte er ihnen zu und sah sie fragend an. Ich war zu sehr darauf fokussiert in mein Zimmer zu kommen und Paul hinter mir her zu ziehen, sodass ich von ihrem Wir-starren-uns-jetzt-an-und-versuchen-so-zu-kommunizieren-Gespräch nichts mitbekam. Als wir schließlich in meinem Zimmer ankamen, schloss ich die Tür und warf mich aufs Bett.

Hey Dia, was ist los? Bin ich heute wieder zu hot und du willst mir sagen, dass du auf mich stehst?, zog er mich auf und ich kam in die Versuchung ihm eine runterzuhauen, aber er kannte mich zu gut, sodass er meinen Schlag abwehren konnte.

Mmh, ich weiß auch nicht was los ist, aber seit gestern hat sich irgendwie viel verändert. Und nein du bist so hässlich wie immer. zog ich ihn auf.

Das ließ er aber nicht auf sich sitzen und beugte sich über mich, um mich zu kitzeln. Da er wusste, dass ich sehr kitzlig bin, begann ich zu lachen bis mir die Tränen kamen.

Mann Dia, jetzt erzähl endlich. Ich will heute auch noch joggen gehen, stieß Paul genervt hervor.

Ich wusste, dass er nicht sehr angepisst war, daher fing ich an zu erzählen. Von meinen peinlichen Erlebnissen bis hin zu den sambatanzenden Schmetterlingen. Paul konnte ich alles erzählen, denn ich kannte ihn seit dem Kindergarten und wir waren seitdem beste Freunde. Er beschützt mich vor Jungs, die mich anbaggern wollen und ich gebe ihm Tipps beim Aufreißen von Mädchen. Wir ergänzen uns sehr gut und ich war mir sicher, dass ich ihm alles erzählen konnte und er nicht wie Rebekka meine Geheimnisse gleich meinem Bruder beziehungsweise ihrem Freund weitererzählen würde.

Als ich mit meinen Erzählungen am Ende war, atmete er einmal tief ein und aus und sprach dann das aus, was ich mir auch schon die ganze Zeit dachte.

Dia, du bist meine beste Freundin und ich liebe dich so sehr, aber ich bin ein ehrlicher und direkter Mensch, also sage ich jetzt, was ich mir gedacht habe, aber bitte nimm es mir nicht übel. Ich will doch nur das Beste für dich. Also ich finde, dass das zwischen euch nicht funktioniert, denn deine Mutter ist mit seinem Vater liiert und wenn sie heiraten würden, wärt ihr Geschwister, die was miteinander haben. Er ist richtig attraktiv und wunderschön, aber schau ihn dir an, du kannst mir jetzt nicht erzählen, dass er einen Charakter aus Gold hat. Ich kenne solche Jungs und er fällt in die Kategorie Badboy, was bedeutet, dass er sich Mädchen sucht mit denen er rummachen kann und sie danach fallen lässt. Ich will einfach nicht, dass dir dein großes Herz von so einem arroganten Schönling rausgerissen wird und du dann komplett zerstört bist. Dia, vielleicht hast du dich schon in ihn verguckt, aber du musst dir vor Augen führen, dass er einfach nicht gut für dich ist. Ich weiß, dass es verdammt schmerzt, aber dieser Schmerz ist nicht vergleichbar, mit dem Schmerz den man empfindet, wenn man wie ein benutztes Tampon einfach weggeschmissen wird.

0816 (vorher Karma, Schicksal oder doch nur Zufall?)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt