Winterkrimi

Das große Backen

Jedes Jahr war es dasselbe mit ihnen, jedes Mal derselbe Scheiß, nie konnten sie es lassen. Wie jedes Jahr Mitte Dezember stand auch nun wieder Boernes und Thiels großer Plätzchen Contest an. Zustande gekommen war diese wirre Idee, als Boerne es mit seiner Angeberei zu weit getrieben hatte und Thiel die Nase gestrichen voll hatte von seinen Kokosmakronen. Er hatte damals zurückgeschlagen.

Thiel war kein großer Koch und auch mit Kuchen- oder Brotbacken hatte er nicht viel am Hut. Aber eines konnte er: Plätzchen.
Thiels Spezialität waren klassische Butterplätzchen, die er mit Guss, Streuseln und Lebensmittelfarbe dekorierte, dass daraus tatsächlich kleine Kunstwerke wurden.

Boerne wiederum punktete mit einer großen Variation. Bei ihm war einfach alles dabei: Zimtsterne, Lebkuchen, Engelsaugen, Marmeladenplätzchen und natürlich seine berüchtigten Makronen.

Dieses Jahr jedoch bekam Thiel Unterstützung von Mirko, der sich mit einem Schokoplätzchenrezept zu ihm gesellt hatte. Auf Boernes Seite war Frau Haller, die ihm seit Jahren tatkräftig zur Seite stand, wenn er nicht mehr weiter wusste - in jeglicher Hinsicht.

Das amüsante an ihrem Wettbewerb jedoch war, dass Boerne regelmäßig in Thiels Wohnung marschierte, um zuzusehen, was so vor sich ging. Und Thiel lief gefühlt alle zehn Minuten zu Boerne, um eine fehlende Zutat zu erbitten. Außerdem hatte Boerne Dank Thiel sein Faible für Butterplätzchen entdeckt und Thiel mochte die Makronen eigentlich ganz gern.