8. Rettungsaktion

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Irgendwann kam Kate am Westflügel an. Sie war nicht mehr in den Luftschichten unterwegs gewesen und konnte sich frei bewegen.

Die Kinder waren laut. Schrien und weinten, sprachen sie auch an. Sie verwendeten teils andere Sprachen, was Kate darauf ahnen ließ, dass nicht alle aus den Staaten kamen.

Zu gerne würde sie allen helfen, aber wie sollte sie alleine alle wegbringen? Und dann auch noch unbewaffnet. Sie wusste nicht wo Evans oder Walker waren. Sie würde die beiden noch suchen gehen, aber davor musste sie den Kindern helfen.

Sie las sich alle Akten durch, die neben jedem Raum waren.

Cho Makamura aus Japan
Felix Maier aus Deutschland
Marry McCartney aus England
Lou Chen aus China
Nio Abebe aus Südafrika
Bence Szabó aus Ungarn
Ida Karlson aus Schweden
Demitri Iwanow aus Russland
Lucas Fernández aus Argentinien
Lisa Tailor aus USA

Und das waren nur zehn von nahe zu 1000 Kindern, die hier waren. Es waren zu viele... Wie könnte sie bloß alle retten... Die Kinder sahen sie an, strecken ihre Hände nach ihr aus und sprachen sie in ihrer Sprache darauf an ihnen zu helfen.

"Wenn man nicht mal ein Leben versucht zu retten sind alle anderen auch verloren.", hörte Kate in ihrem Kopf die Stimme ihres Vaters.

Sie konnte sich noch gut an ihn erinnern. Er war ihr Held, kämpft für das gute und war immer für sie da. Katharina vermisste ihn schrecklich und war dankbar gewesen ihn ganze sieben Jahre kennengelernt zu haben.

Das Wissen, dass ihre jüngeren Geschwister ihren Vater nur von Bilder her kannten machte die Soldatin traurig. Wie hätten sie sich denn auch groß an ihn erinnern können? Bella war drei und Ryan gerade mal ein Jahr.

Als die Experimente begannen waren die kleinen sechs und vier Jahre alt. Ihre Magan Torres hatte nie etwas mitbekommen und nahm ihren geliebten ständig in Schutz. Irgendwann wurden die Kinder kühler zu ihr und hörten auf ihr von den Untaten Hills zu berichten. Magan verstand dies, als hätten die Kinder es endlich eingesehen.

Leise öffnete Katharina die Türen der verschiedenen Zimmer. Die Kinder stürmten zu ihr und blieben bei ihr. Vor allem die Kinder unter sechs Jahren.

"Madame? Wohin gehen wir?", fragte eins der Kinder nach, welches Englisch konnte. "Wir versuchen nach oben zu kommen. Ihr müsst alle ganz leise sein und auf mich hören, okay?"

Wahrscheinlich lag es daran, dass die ausländischen Kinder angefangen hatten Englisch zu verstehen, weil die Erwachsenen um sie herum diese Sprache nur sprachen, aber sie hörten alle auf das was Kate ihnen sagte.

Plötzlich hörte die Erwachsene wieder dieses rhythmische Klopfen. Katharina folgte ihm und fand ein abgeschlossenes Zimmer, was sie aufmachte.

Dort drinnen befand sich ein kleines Mädchen, welches mit einem Stein in der Hand und einem Hasen in Arm gegen ein Rohr klopfte.

"Hey... Kleine? Alles okay? Ich bring euch hier raus." Bei dem Klang von Kates Stimme hörte das Mädchen auf zu schlagen und sah in ihre Richtung.

Katharina lächelte warum und holte sich die Akte zu dem Mädchen.

Julia Thompson
Alter: 1 Jahre 4 Monat
Infektion: Vor knapp drei Wochen

Erst ein Jahre ist das arme kleine Mädchen alt..., dachte Kate und ihr Herz zerbrach. Dieses Monster testete auch an Kleinkindern...

Julia hingegen musterte die Fremde Frau noch etwas und ging dann auf sie zu. Sie sah nett aus.

Lächelnd nahm Kate sie auf dem Arm und erzählte den restlichen Kindern wie sie es schaffen könnten hier raus zu kommen.

Es sind zu viele um sie alle zu retten, aber wenn ich sie immer gruppenweise hier raus schaffe könnte es klappen.

Und das tat sie auch. Unbemerkt schaffte sie immer fünfzehn Kinder nach ein ander raus. Julia blieb dabei immer bei Kate auf dem Arm und wollte auch nicht losgelassen werden.

Doch so gut ihr Plan auch war und dass sie schon ganze fünf Kinder Gruppen rausgebracht hatte blieb dies nicht unbemerkt. Es wurde stärker kontrolliert.

Kate saß nun mit fünfzehn Kindern plus Julia, welche sie auf dem Arm hatte, in einer kleinen Nische in einem zwischen Raum und wartete darauf, dass die Sicherheitskräfte gehen würden.

Die bereits freien Kinder waren im Wald versteckt und warteten auf die BSAA Soldatin, die ihnen versprochen hatte, wenn alle Kinder frei wären sie wieder kommen würde.

Währenddessen machten sich Einsatzwagen sowie Hubschrauber auf den Weg zum Torres Labor. Die Hubschrauber kamen jedoch früher an. Alles geschah unter dem Befehl von Alpha.

"Also gut! Wir gehen den Plan nochmal durch. Wir teilen uns in drei Teams auf. Das Beta Team werden das obere Gebäude und das Delta Team kümmert sich um die Labore. Gamma Team nimmt sich das Außengelände vor und lässt die Wägen rein. Wir kümmern uns um den Westflügel. Dort müssten die eingesparten Kinder sowie Kate, Evans und Walker sein. Alles klar soweit?" "JAWOHL ALPHA!", riefen alle einheitlich. Chris nickte zufrieden.

Die Kinder in dem Wald wurden versorgt und die Teams gingen rein. Chris hoffte innerlich seine Teamkameraden lebend wieder zu finden und auch wenn es sich schlecht anfühlte hoffte er, dass vor allem noch seine Katharina Torres noch lebte.

Ihre Hoffnungen wurden jedoch völlig zerstört, als sie den verunglückten Hubschrauber vorfanden. Nichts wies daraufhin, dass noch jemand da drinnen war und wenn doch waren sie vermutlich im Flammenmeer getötet worden, welches nach der Bruchlandung verursacht wurde.

Während Chris sich gerade einredete, dass seine Kate noch am leben sein könnte fanden seine Soldaten Schleifspuren, die darauf hinweisen, dass jemand von dem Wrack weggezerrt wurde.

Diese Informationen beruhigte den Soldaten ungemein. "Also gut. Wir suchen jetzt nach Evans, Walker und Kate weiter. Eine weitere Aufgabe von uns ist es die restlichen entführten Kinder zu finden und sie rauszuholen.", befahl Chris und das Team betrat das Gebäude.

Bericht Nummer #049

Habe die Kinder heute Emotional getestet, in dem ich den Gedenkaltar ihres Vaters abbauen gelassen habe und ihn weggesperrt habe. Außerdem habe ich alle Bilder wegmachen gelassen.

Magan gegenüber habe ich gesagt, dass es nur zu dem besten der Familie wäre, wenn sie nicht immer wieder an ihn erinnert werden. Eigentlich ganz schlau von mir. Somit habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und hoffentlich vergisst Magan diesen Soldaten.

Aber zurück zum Thema. Die Kinder haben gleichermaßen mit Agressionen, Trauer und Frustration reagiert.

Ich habe sie Magan in diesem Zustand vorgeführt und habe mich in die Opferrolle gestellt. Magan hat mir praktisch aus der Hand gefressen und sie scheint nun mir immer mehr zu glauben als den Kindern.

Ich werde sie morgen in mein Labor mitnehmen. Magan ist in ihrem Krankenhaus und wird erst spät wieder kommen. Ich habe also einen ganzen Tag Zeit verschiedene Experimente durchzuführen.

Die Kinder haben sich jedoch erst durch meine Erziehungsmaßnahmen beruhigt und sind nun alle in ihrem Zimmer.

Nachtrag (Eine Woche später): Kinder werden immer passiver. Sie erzählen Magan nichts mehr von den Experimenten und scheinen sich auch immer mehr von ihr zu distanzieren.

Die einzigen Personen, mit denen sie noch Kommunizieren sind sie selber und das Kindermädchen Jennifer Griffin. Werde sie beobachten lassen und Informationen aus ihr beschaffen.
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ChemicalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt