Devil (Kapitel 1) ORIGINAL

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"Hier.", ich schaue das Buch an, das Mira mir andrehen will. Es ist komplett schwarz, ohne Aufschrift, und es sieht aus als hätte es seine besten Tage schon hinter sich gehabt.

"Was soll ich damit?" Frage ich und nehme es entgegen. Sie lächelt und tippt mit ihrem schwarz lackierten Nägeln auf dem Buch herum.

"Wenn du es aufschlägt wenn du am Boden bist wirst du Hilfe bekommen.", ich runzele die Stirn und schlage es auf. Es steht nichts drin. Leere, vergilbte Seiten wohin man nur guckt. Gerade will ich was dazu sagen, als ich in der Mitte des Buches angekommen bin.

Seltsame Zeichen die kein Arsch entziffern könnte, selbst wenn man es ernsthaft versuchen würde, strecken sich über zwei Seiten. "Mira...", meine ich nur kopfschüttelnd. "Das ist doch bescheuert.",

"Nimm es einfach mit.", winkt sie ab und lächelt wieder. "Und schreib mir regelmäßig, okay?"

"Park Jimin!"

Ich schrecke hoch und schaue direkt in die Fratze meines Lehrers, der direkt vor mir steht. Ich höre meine Klasse kichern. Meine neue Klasse. Ich bin ja umgezogen.

"Könnten Sie sich bitte auf den Unterricht konzentrieren?! Wäre das möglich?!" Ich verdrehe die Augen und nicke nur. Ich habe keine Lust mit ihm zu debattieren. Vor allem nicht in der Klasse.

Der Lehrer wendet sich von mir ab und geht wieder an seinen Pult. Ich selber spüre die stechenden Blicke meiner Klasse im Rücken.

Ja. Bevor ihr selber drauf kommt... Ich werde gemobbt. Klischee... Wer wurde heutzutage nicht  mindestens einmal in seinem Leben gemobbt, aber diese Art Mobbing ist irgendwie anders.

Ich bin hierhergezogen, weil mein Vater eine neue Arbeitsstelle bekommen hat, bei der er ungefähr das dreifache von dem verdient was er bei seinem altem Job verdient hat. Er arbeitet als Architekt.

Meine Mutter ist Hausfrau. Mein Vater verdient genug, das nur einer arbeiten muss. Und ich... Joa... Ich habe zwar eine ziemlich wohlhabende Familie, bin aber seit dem Umzug nicht mehr so glücklich wie vorher.

Einer meiner Klassenkameraden hat schon direkt am ersten Tag gemeint sagen zu müssen das ich irgendwie "schwul aussehen" würde. Leider habe ich da sehr empfindlich reagiert, weswegen die jetzt alle überzeugt sind das ich schwul bin.

Ich meine... sie haben recht. Aber jemanden aufgrund seiner Sexualität zu mobben ist mehr als abstoßend und ekelhaft.

Und damit fängt die ganze Geschichte an.

Weinende Lehrer, chemische Reinigungsmittel und eine Welt im ewigen Silber Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt