Confidence (Kapitel 3) ORIGINAL

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Nach der ersten Stunde bin ich schon komplett am Ende. Ich fühle mich nicht wohl. Als Junge in Mädchenuniform in dieser Klasse.

Ich zweifele schon daran ob ich überhaupt irgendwelche Freunde hier finde. Die schauen mich teilweise an als wäre ich etwas aus der Mülltonne das spontan beschlossen hat laufen zu lernen.

Der Lehrer verschwindet aus dem Klassenzimmer und lässt die Klasse alleine. Wahrscheinlich ist jetzt Lehrerwechsel. Ich lege meinen Kopf auf den Tisch um ein bisschen zu entspannen.

Um mich herum bricht die Hölle los. Die Schüler beginnen rumzulärmen, irgendwas fliegt durch die Gegend, die Mädchen fanden an zu zoffen... wäre alles nicht so schlimm gewesen.

Wenn in dem Moment nicht diese kilisvhe Mädchengruppe an meinen Tisch gekommen wäre, die mich eben schon so seltsam angestarrt haben.

"Wie heißt die nochmal? Jimmy oder Jim oder so ähnlich?" Höre ich eine von denen flüstern, weswegen ich meinen Kopf hebe.

Es sind insgesamt drei Mädchen, die vor meinem Tisch stehen und mich von oben herab ansehen. "Jimin.", antworte ich unsicher. Die drei schüchtern mich ein. Obwohl ich eigentlich ein Junge bin...

"Jimin.", äfft eine mich nach, weswegen ich sofort merke das die nicht hier sind um Freundschaft zu schließen. Ich will den Kopf wegdrehen, aber eine der anderen beiden spricht mich schon an. "Naja. Wie auch immer. Saft?"

Was?!

Ich schaue wieder nach vorne und sehe wie sie mir ein Saftpäckchen hinhält. Ich schlucke leicht und will ablehnen, aber ihr Blick ist so seltsam stechend das ich kleinlaut nicke und die Hand danach ausstrecke.

Nur leider... und daran hätte ich vorher denken können... war das bei Weitem keine lieb gemeinte Geste.

Das Mädchen lässt die Saftpackung so aus ihrer Hand rutschen, das es auf den Tisch knallt und an einer Ecke aufplatzt. Der rote Saft fließt sofort über den Tisch und auf meine Klamotten.

Ich springe schnell auf und versuche ihn von meinem weißen Uniformoberteil abzubekommen, aber nichts zu machen. Und als ich dann auch noch höre wie die drei anfangen zu lachen, weiß ich dass das nicht aus Versehen passiert ist.

Verwirrt starre ich die drei an. "Oh... das tut mir jetzt aber leid.", lacht die eine und bekommt sich anscheinend nicht mehr ein.

Die anderen beiden schauen mich nur spöttisch an. "Das ist dafür das du gerade erst hier auftauchst und dich schon an Jeon Jungkook ranmachst.",

Moment.

Was?!

"An wen soll ich mich ranmachen?!" Entfährt es mir. "Na hör dir mal die an.", kichert eine der drei. "Jeon Jungkook. Der da!" Sie deutet auf den Jungen, auf dessen Hinterkopf ich die komplette erste Stunde gestarrt habe um mich ablenken zu können.

Ich habe dem nur auf die Haare geklotzt und das sehen die schon als anmachen?! Der interessiert mich nicht mal! Ich muss zugeben das ich bisexuell bin, ja, aber das heißt nicht das ich in alle interessiert bin.

Außerdem wissen die gar nicht das ich gar kein Mädchen bin.

Ich beschließe einfach nichts dazu zu sagen, schaue die drei nochmal empört an und verschwinde dann aus dem Klassenzimmer. Ich muss versuchen den Saft von der Kleidung loszuwerden bevor sie sich zu sehr einsaugt. Ich kenne die Schule noch nicht so wirklich, aber ich weiß das ich unten Toiletten gesehen habe.

Ich rase die Treppen nach unten, stolpere fast und stürme dann in den kleinen Flur in dem die Toiletten sind.

Ich reiße die Toilettentür auf und gehe sofort ans Waschbecken. Ich drehe den Hahn auf und versuche leicht verzweifelt die Saftflecken von meiner Uniform abzubekommen.

Während ich das tue höre ich wie hinter mir die Tür aufgeht. Aber ich achte zuerst nicht drauf. Bis ich in dem Spiegel vor mir einen... Jungen an der Tür stehen sehe?!

Ich wirbele herum und schaue direkt in das Gesicht von diesem Jeon Jungkook. Er schaut mich mindestens genauso überrascht an, dann öffnet er die Tür nochmal und schaut auf das Zeichen außen.

"Das ist die Herrentoilette. Ich glaube du bist hier falsch.", meint er dann. Ich erröte. Scheiße! Daran habe ich gar nicht gedacht! "Ä... ähm... s... sorry... hehe...", gebe ich verlegen von mir und will mich an ihm vorbeiquetschen, aber er hält mich am Handgelenk fest.

Ich schlucke und drehe meinen Kopf zu ihm. "Das bekommst du mit Wasser nicht ab.", meint er. "Geh damit zu einer Reinigung.", mit diesen Worten lässt er mich los und geht in eine der Klokabinen.

Ich starre ihm verwirrt hinterher. Das war das dümmste was jetzt hätte passieren können.

Dabei ist heute erst der erste Tag...

Weinende Lehrer, chemische Reinigungsmittel und eine Welt im ewigen Silber Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt