18. Kapitel

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Ich wachte früh auf. Denn mein Radiowecker klingelte. Ich hatte ihn wieder auf normale Radiosender gestellt da mich dass gepiepse immer genervt hatte. Taddl war gestern anscheinend nach Hause gegangen. Denn er lag nicht neben mir. Ich lauschte noch ein paar Minuten lang dem Radio. Kurz bevor ich ihn ausmachen wollte, kam eine Eilmeldung:

"An der Grenze zu Österreich spielte sich heute morgen ein dramatischer Unfall ab. Ein leerer LKW wurde von den Ausläufern des Unwetters 'Niklas' erwischt und umgeworfen. Ein PKW der trauriger Weise genau neben dem LKW fuhr, wurde von dessen Anhänger vergraben. Fahrer und Mitfahrer des PKW sind schwerverletzt und mussten sofort in eine Intensivstation gebracht werden. Beide schweben noch in Lebensgefahr!"

Ich wurde ruhig. Sehr ruhig. Ich wurde plötzlich von einer ungeheuren Angst gepackt. Ich holte sofort mein Handy und entsperrte es. Es war ein Anruf in Abwesenheit angezeigt. Von meiner Mutter. So wie es aussah kam der Anruf erst nach dem Unfall mit dem LKW und dem PKW. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich war so erleichtert. Ich musste nicht mehr daran denken, dass das in dem PKW vielleicht meine Eltern gewesen wären. Ich machte meine Musik an und sang laut mit.
Später am Tag traf ich mich noch mit Taddl. Wir gingen in ein Restaurant und danach ins Kino. Der Abend war so traumhaft schön. Der Schock, den mir die Eilmeldung zuerst zugefügt hatte, war so enorm gewesen, das ich während der Eilmeldung mich um keinen Millimeter bewegte.
Aber das war ja vorbei.
Genau so wie der Tag mit Taddl. Leider.

Als ich zu Hause angekommen war, war ich so erschöpft das ich mich auf die Couch legte und sofort einschlief.

Am nächsten Morgen wurde ich von dem Klingeln unserer Haustür geweckt. Ich rannte zur Tür und riss sie auf. Vor mir stand mein Vater. In einem Rollstuhl sitzend mit einem riesigen Verband um den Kopf. Ich sah ihn verwundert an. Als ich ihm in seine rot verweinten Augen sah, realisierte ich was war. Es jagte mir die Tränen in die Augen. Alles drehte sich.

Ni: Wo ist Mama?

Ich versuchte mich auf den Beinen zu halten und drängte mich an meinem Vater und dem Pfleger vorbei

Ni: Wo ist Mama? WO IST SIE?

Den letzten Satz schrie ich. Einen Bruchteil einer Sekunde danach brach bei mir ein Heulkrampf aus.

Pa: Nikita beruhige dich alles ist gut.
Ni: ALLES IST GUT? SIE IST TOT! SIE WIRD NIE MEHR ZU UNS KOMMEN UND DU SAGST ALLES IST GUT?!
Pa: Nikki sie liebt dich und daran wird sich auch nichts ändern. Ich liebe sie auch, d...
Ni: DU LIEBST SIE?! DESWEGEN HAST DU SIE BETROGEN?!?! MIT EINER BILLIGEN BLONDEN SCHLAMPE?!?!
Pa: Woher......weißt du das?
Ni: Ich habe dich gesehen. Mit ihr im Schmuckgeschäft.
Pa: Ich wollte es euch sagen. Ich liebte deine Mutter.
Ni: DU BIST NICHT IHR MANN. DU WIRST NIE IHR MANN SEIN UND BIST AUCH NIE IHR MANN GEWESEN!! ICH WÜNSCHTE DU WÄRST AN IHRER STELLE TOT!!!

Ich rannte. Aus dem Haus in die Stadt. Weg. Einfach nur weg von dort....

VergissmeinnichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt