„Bennet, weißt du, wo die Milch ist?", fragte ich den neben mir stehenden Jungen.
„Ja, hier steht sie.", antwortete er mir, griff danach und wollte sie mir reichen, doch sie kippte um, das Glas landete auf dem Boden und zersprang. Die Milch lief aus und verteilte sich auf dem Boden, überall glitzerten Scherben.
„Oh nein! Das ist wieder mein Unglück, es tut mir so leid, (D/N)! Ich wische das wieder auf, ich mach das!" Bennet griff schon nach dem Handtuch, das auf der Arbeitsfläche lag, zog aber leider die daneben stehenden Schüsseln mit sich und sie landeten auf dem Boden inmitten der Milch. Ich seufzte leise und fasste ihm an die Schulter.
„Keine Sorge, Bennet. Ich räum das weg. Geh du doch solange schon mal neue Milch kaufen." Er nickte nur niedergeschlagen und lies den Kopf hängen. Man glaubte es nicht, bevor man es nicht selbst gesehen hatte, doch dieser Junge hatte wahrscheinlich das schlimmste Pech auf dieser Welt. Wir waren dabei, Kekse zu backen, passend zur kalten Jahreszeit, doch schon den ganzen Tag lief alles schief. Zuerst war ihm die Schale der Vogeleier mit in die Schüssel gefallen, bei dem Versuch, diese herauszufischen zerbröselten sie und waren nicht mehr herauszubekommen. Dann hatte er den hölzernen Löffel ins Feuer fallen lassen, wie auch immer das möglich gewesen war. Und letztendlich hatte er sich an einem Messer auf der Arbeitsfläche geschnitten, ich hätte schwören können, dass es vorher noch nicht dort gelegen hatte. Wozu auch?
Als die Tür meiner Wohnung ins Schloss fiel und Bennet auf dem Weg zum Händler war, fing ich an, das Chaos zu beseitigen. Ich hob die Schüsseln auf, wusch sie kurz ab und legte sie auf die Abtropffläche. Dann hob ich vorsichtig die größeren Scherben auf und warf sie weg. Behutsam wischte ich die Milch auf und fegte die letzten Scherben zusammen. Gerade als ich fertig mit dem Kehren war und den Besen wegräumte kam Bennet zur Tür herein. Er war voller Schnee und Matsch.
Ich sah aus dem Fenster, es hatte heftig angefangen zu schneien, alles war weiß, der Wind tobte und man konnte nicht sonderlich weit sehen. Es musste vor kurzem erst angefangen haben, davor war das Wetter noch normal, der Jahreszeit entsprechend eben. Den Matsch konnte ich mir nicht erklären.
„Bennet, was ist passiert? Du bist ja voller Matsch!", fragte entgeistert, vor allem wegen seiner dünnen Kleidung.
„Ich bin raus gegangen und urplötzlich ist ein Schneesturm aufgekommen. Die Straßen waren vom einen auf den anderen Moment voller Schnee und man hat die eigene Hand vor Augen nicht mehr gesehen. Ich bin ausgerutscht und in die matschige Erde der Blumenkübel gefallen. Die Händler haben wegen dem Sturm alles so schnell wie möglich zusammengepackt. Ich fürchte, das wird heute nichts mehr mit der Milch." Seine Stimme zitterte leicht und er fröstelte. Er lies den Kopf hängen und seufzte gedehnt. Ich kam zu ihm und sah mir das Gesamtbild von Nahem an.
„Um die Kekse kümmern wir uns später, du kommst erstmal mit. Du wäschst dir jetzt den Schnee und Dreck ab und dann kuschelst du dich vor den Kamin, du erkältest dich noch!"
„Bei meinem Glück.." Er lächelte schief und ich zog ihn am Arm mit ins Bad. Ich zeigte ihm den Eimer Wasser, den ich gestern, bevor er zufror, vom Fluss geholt hatte.
„Wenn du magst, kann ich das noch eben über dem Feuer warm machen, bevor du dich abwäschst?"
Er schüttelte den Kopf und antwortete: „Ich habe dir schon genug Mühe bereitet, ich nehme es so. Danke."
„Gut, dann zieh deine Sachen aus und wirf sie einfach in den Korb, ich suche dir eben noch etwas frisches zum Anziehen. Handtücher sind in dem Schrank dort drüben." Er nickte nur und machte sich daran, sich auszuziehen. Schnell ging ich aus dem Raum, um nichts zu sehen. Ich sammelte einige Klamotten aus dem Gästezimmer zusammen und brachte sie ihm. Für den Fall, dass spontan jemand über Nacht blieb, hatte ich einige relativ neutrale Klamotten gekauft.
Als Bennet sich gewaschen und umgezogen hatte, war ich schon dabei, im Kamin ein Feuer anzuzünden. Bennet kam zu mir und entschuldigte sich noch einmal. Ich lächelte ihn nur aufmunternd an und bedeutete ihm, sich eine der Decken auf dem Sofa zu nehmen. Er wickelte sie um sich und kam zurück.
„Setz dich hier hin, das Feuer habe ich gleich an." Er nickte stumm und setzte sich.
„So", sagte ich, als das Feuer einigermaßen brannte. „Ist dir sehr kalt?" Er zuckte mit den Schultern und antwortete knapp: „Es geht schon." Ich nickte.
„Setz dich doch zu mir.", bot er an und hob die Decke mit dem einen Arm so, dass ich mich zu ihm gesellen konnte. Ich lächelte und setzte mich neben ihn. Bennet legte den Arm samt Decke um mich und deckte mich damit zu.
Eine Weile saßen wir einfach nur in die Decke gekuschelt vor dem warm knisternden Feuer, dann jedoch wurde mir das steife Sitzen zu anstrengend und ich lehnte mich an Bennet an. Dieser erschrak leicht, doch zog mich dann glücklich lächelnd zu sich heran. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und lächelte mit geschlossenen Augen.

DU LIEST GERADE
Genshin Impact - One Shot Adventskalender
FanfictionHalloooouuu meine lieben Leudings XD Ich hatte die Idee, zur Adventszeit einen Kalender mit Genshin One Shots zu schreiben, also: Gesagt getan, hier isser xP Ich schreibe noch ein Vorwort mit genaueren Infos, Hope you enjoy! ⊂( ̄▽ ̄)⊃ Die Charaktere...