15 | Magiebegabt

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Caithness, 1939Isobel & Robert McGonagall

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Caithness, 1939
Isobel & Robert McGonagall

Das erste Weihnachten als richtige Familie sollte eines der schönsten sein – wenn Isobel McGonagall nicht ein wohlgehütetes Geheimnis vor ihrem Mann hätte. Eines, das ausgerechnet ihre wenige Monate alte Tochter nun verraten könnte.

 Eines, das ausgerechnet ihre wenige Monate alte Tochter nun verraten könnte

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Weihnachten war immer Isobels liebste Zeit des Jahres gewesen. Der Schnee, die besinnlichen Lieder, der Geruch frischgebackener Plätzchen – sie liebte alles an diesen dunklen Tagen im Dezember, die von menschengemachten Lichtern erhellt wurden. Auch als Erwachsene freute sie sich noch darauf, den Tannenbaum zu schmücken; den harzigen Duft der Tannennadeln zu riechen, die das ganze Wohnzimmer erfüllten, oder jeden Advent eine weitere Kerze zu entzünden.

Manche Dinge am Weihnachtsfest änderten sich mit dem Älterwerden – die Geschenke wurden kleiner, bis sie eines Tages ganz ausblieben. Anstelle verzauberter Christbaumkugeln, in denen magische Schneeflocken wirbelten, hängte Isobel nur noch normalen Schmuck auf. Die Knallbonbons voller weiße Mäuse und Scherzzauberstäben gehörten ebenfalls der Vergangenheit an.
Doch dafür kamen neue Beschäftigungen hinzu. Eine ihrer liebsten war es, in der Küche zu stehen und den Weihnachtsbraten in stundenlanger Arbeit zu perfektionieren. Eine Weitere, den Geschichten von ihrem Mann Robert zu lauschen, die er aus dem dicken Wälzer voller Muggelweihnachtsmärchen vorlas.

Ihre Begeisterung für all diese Erzählungen brachte ihn immer wieder zum Lächeln. Das innere Kind halte sie jung, pflegte er mit einem Schmunzeln zu sagen. Dabei ahnte er nicht, dass alle Märchen, mit denen sie aufgewachsen war, von einer ganz anderen Welt erzählten. Von Magie. Ihr Zauberstab war Isobels bestgehütetes Geheimnis. So sehr sie Robert auch liebte, das war die eine Sache, von der sie ihm nicht erzählen konnte – durfte.

Aber ob mit Magie oder ohne, die Geborgenheit des Weihnachtsfestes spendete ihr weiterhin Frieden in einer anderweitig turbulenten Zeit. Langsam und unerbittlich fraß sich der Muggelweltkrieg in ihr Land vor. Im Januar würden weitere Lebensmittelrationierungen eingeführt, das war kurz vor Weihnachten verkündet worden. Noch verschonten die Bomben sie, aber wie lange würde das anhalten? Daran durfte sie gar nicht denken. Lieber besann sie sich auf die Erinnerung, wie sie ihren heutigen Ehemann das erste Mal getroffen hatte, denn diese Gedanken waren deutlich freundlicherer Natur und ebenso untrennbar mit dem schönsten Fest von allen verbunden.

Zauberhafte Weihnachten | HP-Oneshots ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt