#13 Rauch & Asphalt

67 6 1
                                    

Alina P.o.V

Ich zuckte leicht zusammen.
Mein Herz setzte schlagartig aus und ich merkte wie sich mein Sichtfeld sichtlich verschlechterte. In meinem Kopf herrschte totale Leere. Ich spürte nichts mehr ich war wie gelähmt. Das einzige was ich noch empfand war totale Angewiederheit an mich selbst das ich so dumm gewesen war und ihm geglaubt habe das er mich liebt. Aber jedes "Ich liebe dich" oder "Ich kann nicht ohne dich" war einfach nur Show gewesen und ich hatte rein garnichts gemerkt davon. Ich hatte ihm jeden gott verdammten Satz abgekauft! nur weil in meinen Kopf nur noch rosa rote Wolken seinen Platz einnahm. Und jetzt fiel meine kleine Welt die sich nur noch um ihn drehte in sich zusammen. Er war die Person die mich wirklich in seinen Bann gezogen hatte...mit ihm hatte ich endlich wieder gelernt richtig zu lieben nach der Sach mit Nick. Ich hatte gehofft das ich in Niall eine Person gefunden hätte mit der ich alt werden könnte. Aber dieser Gedanke platzte gerade wie eine große Seifenblase. Langsam entwickelte ich Hass. Hass auf ihn das er mich so ausgenutzt hatte und ich ihn noch so blind geglaubt habe. Die Traurigkeit verflog und die Wut breitete sich in wenigen Sekunden in mir aus. Niall stand immer noch vor mir und wartete wohl auf eine Erklärung meine Hände ballten sich zu Fäusten und mein Körper spannte sich an. Ich konnte meine Wut nicht mehr zügeln weshalb meine Sicherungen jetzt endgültig durchbrannten. "Ich dachte ich könnte dir vertrauen!" schrie ich Niall zuckte durch meinen scharfen Ton zusammen. "Was ist denn los?" fragte er ganz kleinlaut und ich fing an laut zu lachen. Er war einfach nur lächerlich. "Du fragst mich was los ist?! Glaubst du wirklich ich wär so dumm und würde nichts merken?!" ich ging einige Schritt auf ihn zu die Hände immer noch zu Fäusten geballt. Er schwieg was mich noch wütender machte. "Weißt du,du bist so erbärmlich! Ich dachte ich hätte in dir jemand gefunden den ich vertrauen kann,aber da habe ich mich wohl getäuscht!" man hätte denken können Niall hätte seine Sprache verloren. "Ich weiß nicht was du meinst" will er mich jetzt wirklich verarschen! "Wie dumm hälst du mich eigentlich?! Wie lange läuft das schon?!" aufeinmal fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Ein kleiner Stich wurde mir ins Herz versetzt. Anstatt drauf zu antworten schwieg er nur. Das schien wohl meine Vermutung zu bestätigen. "Ich will dich nie wiedersehen du bist für mich gestorben" ich sah zum letzten mal in seine blauen Augen bevor ich raus ging, raus aus dem Haus. Mein Herz hatte gehofft das er mir hinterher renne würde und alles nur ein Missverständnis war aber er folgte mir nicht. Ich versuchte die Tränen aufzuhalten und lief einfach weiter die Straße entlang immer weiter. Ich sah schon lange nicht mehr wo ich hin lief. Meine Beine trugen mich irgendwo hin. Mein Handy vibrierte ohne Ende anscheinend machten sich die anderen sorgen,aber ich hatte einfach keinen Nerv ranzugehen und ignorierte es völlig. Ich konzentrierte mich nur auf den Schmerz der sich immer weiter ausbreitete. Alle gemeinsamen Erinnerungen kamen hoch. Ich versuchte gegen sie anzukämpfen aber es ging einfach nicht. Es war als würde in meinem Kopf immer wieder der gleiche Film abgespielt werden und ich hatte kein Recht dazu ihn zu beenden. Ich kramte in meiner Strickjacke rum und fand eine Schachtel Zigaretten eigentlich hatte ich nie geraucht,weil ich es einfach dumm fand aber vor einem halben Jahr hatte ich einmal bei Steffi probiert und hatte immer damit meinen Frust bekämpft. Ich hoffte das es diesmal wieder half. Zum Glück hatte ich ein Feuerzeug mit. Ich zündete die Zigarette an und zog einmal an ihr. Ich fühlte mich für einen kurzen Moment wieder etwas beruhigt und lief weiter. Über mir bildeten sich große schwarze Wolken die mir signalisierten das es gleich regnen würde,aber ich dachte gar nicht daran zurück zu gehen und deswegen war ich im nächsten Moment völlig durchnässt. Ich fing an am ganzen Körper zu zittern da ich mir nur schnell meine Strickjacke geschnappt hatte. Zwar zitterte ich aber ich empfand keine kälte ich empfand reingarnichts mehr. Ich lief wie einer geistesabwesende durch die Gegend und wusste nicht wo mein Ziel lag. Denn das hatte ich verloren mein einziger Standpunkt mein Halt hatte mich verlassen und jetzt lief ich orientierungslos alleine umher. Wieso...wieso musste ich das ganze durch machen? Ich hatte immer gewusst das ich niemals gut genug sein werde für ihn aber er hatte mir immer das Gegenteil bewiesen bis jetzt... Andere würde mich für bescheuert erklären aber ich konnte nicht böse auf ihn sein. Ich weiß nicht wieso aber unsere Beziehung war vom Anfang an zum scheitern verurteilt und jetzt hatte er den Schlussstrich endgültig gezogen. Ich musste es akzeptieren. Ich schluckte die Tränen tapfer runter und versuchte halbwegs zu laufen. Ich zog normal an der Zigarette und schloss dabei die Augen. Plötzlich verlor ich den Boden unter den Füßen und flog hin. Ich spürte den harten,nassen Asphalt unter mir und rührte mich kein bisschen mehr. Meine Glieder waren wie gelähmt. Der Regen prasste auf mich ein und ich ließ den Tränen endlich freien Lauf. Ich hatte keine Kraft mehr aufzustehen und blieb einfach liegen. Der Schmerz hatte sich entgültig in meinem Körper ausgebreitet und ich wünschte ich würde nie mehr aufstehen. Langsam fielen meine Augen zu. Ich versuchte erst gar nicht daran anzukämpfen. Doch aufeinmal spürte ich wie mich jemand vom Asphalt hochhob. Ich schaute nicht nach wer es war. Aber mein Herz wusste das es nicht er sein konnte.

With you till the endWo Geschichten leben. Entdecke jetzt