𝐇𝐚𝐭𝐞 𝐁𝐮𝐫𝐧𝐬

𝐌𝐢𝐭𝐭𝐞𝐫𝐧𝐚𝐜𝐡𝐭𝐬 𝐠𝐞𝐬𝐩𝐫𝐚̈𝐜𝐡

es ist mittlerweile mitten in der Nacht und ich bin endlich zuhause. Es war nicht geplant das ich solange weg bin. Ich hab mehrere verpasste Anrufe aber ich war etwas zu beschäftigt Typen zusammenzuschlagen statt ran zu gehen. 

Als ich von meinem Auto aussteige checke ich meine Anrufe und merke das die meisten von Ege sind. Ich rufe ihn zurück und nach dem zweiten klingeln geht er ran.

„Ferhat man wo warst du?" motz er mich direkt an worauf ich die Augen drehe. „Ne var?" (was ist?" frage ich damit er auf den Punkt kommt.
„Ich hab die Akte mit den Infos und dem Videomaterial das sie anscheinend hatten auf dein Tisch gelegt. Schau es dir an vielleicht verstehst du sie jetzt etwas.."
Ich seufze leise und sage ihm dann das ich es mir anschauen werde bevor ich auflege.

„Hoşgeldiniz ateş bey" begrüßt mich meine Angestelltin zeynep. Ich nicke kurz und frage wo Züleyha ist. „Sie müsste ihn das Zimmer was sie ihr gegeben haben sein. Sie hat sich den ganzen Tag da drin aufgehalten"

Na dann geben wir ihr später mal ein nettes Besuch ab. Davor schaue ich mir die Akte an die ege gebracht hat.

Auf den Weg in mein Arbeitszimmer lockere ich meinen Kragen und öffne die ersten Knöpfe meines Hemdes.
Vor der Tür angekommen öffne ich die schwarze Tür nur um dann eine Silhouette auf meinen Stuhl sitzen zu sehen.

Sie hat ihre Beine auf mein Tisch gelegt, eine Cola Dose die sie aus den Mini Kühlschrank gefunden hat geöffnet und liest sich eine Akte durch. Sie ist dabei so ruhig und gechillt als wäre es das normalste auf der Welt.

Diese Frau bringt mich um

„Echt nicht nett jemanden jedes Mal so lange warten zu lassen.." murmelt sie genervt und legt die Akte auf den tisch.
„Echt nicht nett in das Büro anderer Menschen rein zu gehen ohne Erlaubnis" antworte ich zurück worauf hin sie die Schultern zuckt.

Sie nimmt ihre Beine zwar vom Tisch aber bleibt immer noch gemütlich gelehnt auf den Stuhl sitzen.

„Ich hätte eine Frage!" stellt sie plötzlich aus dem nichts. Ich seufzte und laufe rüber zu ihr um mich vor sie an den Tisch zu lehnen. Ich schaue runter auf sie und gebe ihr somit das Zeichen zu reden.

„Hier wird das Video Material das wir haben als ‚fake' bezeichnet. Wo ist dann das originale? Und wieso steht hier das ali deniz Demir etwas mit der Explosion zu tun hat. Der dude ist doch schon lange tot"

Ich antworte ihr nicht sofort. Statt dessen schaue ich in ihre Augen. Sie sind genau wie damals. Leer. Und trotzdem versucht sie es mit Mut zu füllen damit sie stark aussehen.

Doch wird der Mut weiterhin bleiben wenn sie erfährt das sie einer Lüge nach rennt?

„Es bedeutet das es Fake es" antworte ich während ich die arme Kreuze und raus aus der Fensterwand schaue das direkt hinter ihr ist. Ich habe extra die Wand weg bauen und mir Glas einbauen können damit ich jeden Abend die Aussicht sehe und das Gefühl der Macht bekomme wenn ich von oben auf die Stadt herab sehe.

„ach was.." rollt sie genervt mit den Augen bevor sie weiter spricht, „Ege hat von irgendeiner Wahrheit geredet. Was meint er damit?"

Ege hat ihr Anzeichen gemacht das es eine andere Wahrheit gibt? Junge Ege bist du behindert?

„Du stellst zu viele Fragen. Du bist doch so schlau und mutig. Finde es selber raus in dem du mit mir arbeitest"
Völlig entgeistert schaut sie mich an. „Nein bist du dumm. Wie kommst du drauf das ich dazu zustimme. Jetzt mal ehrlich langsam glaub ich echt dir gehts nicht gut.."

Allahim sabr ver sie ist echt genauso wie Ege es erzählt hat...(Gott gib mir geduld)

„so wirst du aber niemals den wahren mörder deines Vaters raus finden güzelim" ops. Da hab ich ein Wundenpunkt getroffen.

„Wovon redest du. Dein Vater hat ihn umgebracht! Ihr alle seid schuld dran!"

„Du bist ja fest überzeugt von deiner Lüge. Du ignorierst Fakten. Ob bewusst oder unbewusst. Du vergisst wohl den Grund wieso er überhaupt da war. Warum sollte er, einer der größten fbi Agents an den Tag dort gewesen sein-" bevor ich fertig sprechen konnte stand sie wütend auf und stellte sich genau vor mich. Trotz des Größen Unterschieds sollte man sie aber trotzdem nicht unterschätzen.

„Es gab ein Anruf! Jemand hat ihn eine Falle gestellt! Man sagte ihm das sein Erzfeind da wäre! Ich hab das ganze Telefonat mit bekommen ich saß direkt neben ihn im Auto! Aber was eine Überraschung statt seinen Feind stand dein Vater da! Er hatte nie vor in diesem Casino zu fahren wir hatten komplett andere Pläne!"

Was?

„Woher willst du wissen das er keine anderen Pläne hatte?!" knurre ich jetzt zurück weil es kein Sinn macht. Ich stütze mich von der Kante weg so das ich genau vor ihr stehe doch Züleyha zuckt kein Zentimeter zurück.
„Es war mein fucking Geburtstag! Wir waren auf den Weg zu meine mom abzuholen! Er hatte sich den Tag extra frei genommen!" ihr Ton wurde lauter was mir ganz und gar nicht gefiel. „Pass auf deine Tonlage auf. Du vergisst wohl mit wem du es hier zutun hast, agent Yildiz!" doch es hätte mich gewundert wenn sie jetzt still bleiben würde.
„Was ist los Ates? Kommst du nicht mit der Wahrheit klar?" grinst sie.
Hart greife ich nach ihren Kinn worauf hin sie nur die Augenbrauen hebt.

„Du glaubst wohl du weißt alles? Du denkst das niemand deine dreckigen Geheimnisse kennt. Na komm. Erzähl mal, wieso musste der neue Freund deiner Mutter sterben? Etwa neidisch weil deine mom dein Vater so schnell ersetzen konnte? Hast du deswegen mit 17 ein Messer in sein Herz gerammt?"

Oh ja genau diesen Blick liebe ich. Den Blick der Wut, Traurigkeit und Angst

„Ja ja. Merkst du selber" Murmel ich während ich weiter ihren Kinn fest halte.

„Weiß du was Ferhat..." fängt sie an.
„Du versuchst von deinen Fehlern und Schwächen abzulenken in dem du in anderen die Fehler suchst. Du kennst den Fakt das ich ihn fast umgebracht hätte, super toll. Bin stolz auf dich. Aber du kennst nicht den Grund. Du weißt nicht was all die Jahre davor passiert ist," sie schlägt meine Hand weg und geht dann mehrere Schritte zurück Richtung Tür, „hör auf dich selber so mächtig zu sehen. Du bist ein Schwächling. Merk dir meine Worte gut. Ich werde dein Untergang sein" und damit öffnete sie die Tür und schlug sie fest hinter sich zu.

Mein Blut kochte. Sie wagt es mich Schwächling zu nennen? Sie? Ausgerechnet sie? Sie hat doch keine Ahnung wie stark ich bin. Würde sie die Sachen erleben die ich erlebt hätte, hätte sie schon lange selbstmord begannen.