Kapitel 31

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Während Henry durch die Gassen lief, nahmen Finn und Liu die höher gelegene Route über die Dächer. Die Blondine hatte keinerlei Angst, sich von einem der Dächer anzustoßen und auf dem Nächsten zu laden, sie wusste, was ihr Körper konnte und sie vertraute auf ihre Fähigkeiten. Henry blieb vor dem Wald stehen und die beiden Killer kletterten leise von dem Haus herunter.

„Wird Slenderman kommen, wenn er dort rein geht?" Fragte sie leise an Liu gewandt. Er schüttelte den Kopf,

„Er hat das ganz dir überlassen... Wenn er allerdings alle Seiten findet, könnte es sein das du ihn für den Rest deiner Ausbildung ertragen musst... Oder noch schlimmer, es könnte passieren das ich ihn ebenfalls ausbilden muss."

„Eew... Das würdest du tun?" Fragte sie und verzog das Gesicht. Er lachte leise,

„Du tust ja gerade so, als hätte ich eine Wahl." Ihr Gespräch wurde unterbrochen, als Henry plötzlich in den Wald hinein schrie,

„Hey Tenebris! Ich komme dich holen!" Finn runzelte die Stirn.

„Ist der Bescheuert? Das ist fast genauso Dumm wie der Spruch ‚Du kannst weglaufen, aber dich nicht verstecken'." Liu gluckste, als er sein Lachen unterdrückte.

Henry betrat mit dem Baseballschläger in der Hand den Wald. Finn und Liu begannen ihm zu folgen. Er lief durch den Wald und bemerkte nicht, dass er verfolgt wurde. Immer wieder rief er laut ihren Nachnamen und Finn ging das langsam auf die Nerven. Sie nahm einen Stock vom Boden und warf ihn gegen seinen Kopf. Sie zog sich sofort mit Liu hinter einem Baum zurück. Der Braunhaarige sah sie missbilligend an, doch sie grinste nur und zuckte mit den Achseln.

„Wer war das?" Fragte Henry und wirbelte herum. Er scannte die Umgebung.

„Tenebris?! Warst du das?!" Rief er, doch Finn antwortete nicht. Sie wusste nicht genau, auf was sie wartete, doch sie wollte sich noch nicht zeigen. Henry stieß einen wütenden Laut aus.

„Ich hab noch eine Rechnung mit dir offen! Zeig dich gefälligst! Ich weiß das du irgendwo in diesem Wald sein musst!" Er machte ein paar Schritte in ihre Richtung, dann blieb er stehen. Finn runzelte die Stirn.

Die Frage war, woher er das wusste.

Wieder ging er ein paar Schritte und sah sich aufmerksam um, dann schnaubte er und lief tiefer in den Wald hinein.

„Ich weiß zwar nicht was du vor hast, aber das war echt dumm, Kitten." Meinte Liu leise, worauf sie ein Kichern unterdrückte.

„Nein, das war echt witzig." Gab sie leise zurück und der angesprochene verdrehte die Augen.

Finn setzte sich wieder in Bewegung und begann Henry zu überholen. Die Jagt war eröffnet. Ab und zu ließ Finn mit Absicht Laub rascheln. Oder trat auf Äste, die laut knackten. Liu beobachtete sie nun aus der Ferne. Henry's nerven waren zum Zerreißen gespannt und er folgte dem Rascheln mit schnellen Schritten. Einmal blitzte eine ihrer blonden Haarsträhnen auf und Henry begann ihr hinter her zu rennen. Ihr kichern und lachen hallte durch den Wald.

„Beib sofort stehen!" Brüllte Henry, während er den Geräuschen nach rannte. Doch wirklich zu Gesicht bekam er sie nicht.

Finn lachte wieder. Dieses Mal war es ein anderes Gefühl verfolgt zu werden. Statt der Angst flossen nur Adrenalin und Endorphine durch ihre Adern. Außerdem hatte sie noch die Sicherheit, das Liu sie beschützte. Auch wenn sie ihn gerade selbst nicht sehen konnte, spürte sie seinen Blick. Henry begann schneller zu werden, nun konnte er sie zum ersten Mal richtig sehen. Der Hass in seinem Bauch entflammte. Finn warf einen Blick über ihre Schulter und ihr bernsteinfarbener Blick leuchtete und blitzte belustigt, bevor sie ebenfalls ihr Tempo steigerte. Nun rannte er der Blondine richtig hinter her.

Viskosität... (x Homicidal Liu)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt