- I'm still here for you - (Loki FF)

Kapitel 10

Maria ist zum ersten Mal seit Wochen wieder aufrichtig glücklich, als sie am Nachmittag zusammen mit Thor durch den riesigen Palastgarten spaziert und versucht dessen gesamte Schönheit wahrzunehmen.

Überall flattern kleine Schmetterlinge zwischen den vielen bunten Blumen umher und die verschiedensten Vögel sitzen in den Bäumen und singen die schönsten Melodien.

Die Sonne scheint warm auf alles hinab und taucht den Garten in ein freundliches Licht.

An diesem Ort, so kommt es der Psychologin vor, scheinen alle Probleme des Alltags für einen Moment in den Hintergrund zu rücken und nur noch halb so schlimm zu sein, wie normalerweise.

"Und ich dachte der Sonnenuntergang, den man von meinem Balkon aus sehen kann, ist das mit Abstand Schönste, aber das hier macht dem ernstzunehmende Konkurrenz", murmelt sie vor sich hin, als sie sich einen Weg durch ein Meer aus hellblauen Blumen bahnt, bei denen sie sich sicher ist, sie noch nie zuvor auf der Erde gesehen zu haben.

Thor hinter ihr lacht bei diesen Worten leise.

"Dieser Ort hat wahrlich wunderschöne Plätze zu bieten und glaube mir, wenn ich dir sage, dass du sie noch bei weitem nicht alle gesehen hast", sagt er dann und hilft der Frau über ein paar bemooste Stufen.

"Wo gehen wir jetzt hin?", will die Erdbeerblonde dann wissen, nachdem die beiden den friedlichen Garten hinter sich lassen und sich auf den Weg in die belebte Stadt machen.

"Ich dachte, es ist an der Zeit, dass ich dir meine Freunde vorstelle. Folge mir nur, es ist nicht weit", antwortete der Donnergott und zieht Maria hinter sich her.

Auf ihrem Weg wird sie wieder von der atemberaubend schönen Baukunst der Asen begeistert und würde sich jedes Haus, an dem sie vorbeikommen, am liebten von oben bis unten betrachten.

Wenn Sie jemals die Möglichkeit bekommen sollte, in einem solchen Haus wohnen zu dürfen, sie würde keine Sekunde zögern und auf der Stelle einziehen.

Die beiden werden immer wieder von Leuten angehalten, die den Prinz freundlich begrüßen und neugierig fragen, wer die Frau denn sei, die er im Schlepptau hat.

Thor antwortet auf diese Frage immer mit einem freundlichen Lächeln und einer ausweichenden, kurzen Ausrede, da er keine besondere Lust darauf zu haben scheint, halb Asgard den wirklichen Grund für den Aufenthalt der Psychologin mitzuteilen, was durchaus verständlich ist.

Nach nicht allzu langer Zeit kommen sie dann an einem offenen Platz an, auf dem einige Soldaten miteinander kämpfen und sich mit Schwertern oder anderen Waffen Duelle liefern.

Maria bleibt fasziniert stehen und ihre Aufmerksamkeit fällt auf eine Braunhaarige Frau, die sich mit Schwert und Schild bewaffnet, gegen gleich drei Soldaten verteidigt.

Ihre Bewegungen sich preziese und ihre Angriffe wirken so eingespielt, als hätte sie ihr Leben lang noch nichts anderes getan.

Es dauert keine Minute, bis die drei Soldaten am Boden liegen oder entwaffnet sind und die Frau in die Richtung sieht, in der Thor und Maria am Rand stehen und zusehen.

Sie hilft dem letzten Mann wieder auf die Füße, bevor sie mit einem kleinen Lächeln auf die beiden zugeht.

"Ich hoffe, die kleine Vorstellung hat euch gefallen", sagt sie, als sie vor den beiden zum Stehen kommt und deutet einen Knicks an.

"Ich bin Sif. Es ist mir eine Ehre, dich kennenzulernen", fügt sie dann an die Erdbeerblonde gerichtet noch hinzu.

"Ich bin Maria", antwortet diese, "Und das war wirklich beeindruckend."

"Du bist wegen des Prinzen hier richtig?", will die Braunhaarige dann wissen, während sie ihre Waffen beiseite legt.

"Ja, das stimmt. Ich versuche Odin davon zu überzeugen, dass Loki unschuldig ist und seine Strafe hier nicht verdient hat-", erwiedert die Psychologin, doch wird von Thor neben ihr unterbrochen, bevor sie aussprechen kann.

"Ich unterbrechen ja nur wirklich ungern, aber Sif, weißt du wo unsere tapferfen Drei sind? Ich habe sie hier zusammen mit dir erwartet", will er wissen und sieht sich suchend um.

"Wahrscheinlich wieder bei irgendwelchen Frauen. Wenn sie nicht gerade trainieren, dann findest du sie höchstwahrscheinlich inmitten eines ganzen Pulks an Damen", antwortet Sif und schüttelt lachend den Kopf.

Auch Thor muss bei dieser Vorstellung grinsen.

"Du hast Recht, das hätte ich mir bereits denken können."

"Wer sind die tapferen Drei?" will Maria dann verwirrt wissen, da sie keinen blassen Schimmer hat, von wem die beiden anderen gerade sprechen.

"Fandral, Hogun und Volstagg sind asgards tapfersten Krieger und meine lieben Freunde", erklärt der Blonde.

"Ich würde vorschlagen, ihr macht euch auf die Suche nach ihnen. Ich würde euch liebend gerne dabei helfen und unseren Gast etwas besser kennenlernen, doch das Training macht sich nicht von selbst", verkündet Sif dann und greift schon wieder nach ihrem Schwert.

"Dann werden wir dich gewiss nicht weiter bei deinen Pflichten stören. Ich bin sicher, es wird sich noch eine andere Möglichkeit ergeben, sich zu unterhalten", verabschiedet sich Thor dann von der Frau und nickt ihr zum Abschied noch einmal zu.

"Es hat mich sehr gefreut", wendet sie sich dann der Psychologin zu und schenkt ihr ein freundliches Lächeln.

"Mich ebenfalls", erwiedere diese und wird im nächsten Moment auch schon hinter dem Donnergott her gezogen, der geradewegs auf den Palast zusteuert, welcher sich vor ihnen auftürmt.

Es dauert eine Weile und die beiden irren durch unzähliche Hallen und Fluhr, doch irgendwann finden sie die tapferen Drei dann doch.

Und tatsächlich sind sie von einem Schwarm Frauen umgeben, die aufgeregt durcheinanderreden, als würden sie gerade einen berühmten Schauspieler oder Musiker treffen, was dem wahrscheinlich ziemlich nahe kommt.

Maria wird von ihnen begrüßt, als würden sie sich schon ewig kennen und ihr sind selten Personen begegnet, die auf Anhieb so sympathisch gewirkt haben.

Schon nach ein paar Minuten ist sie sich sicher, dass man mit den Drein jede Menge Spaß haben kann und sie vermutlich für eins der großen Feste bleiben sollte, von denen Thor ihr bereits erzählt hat, wenn sich die Lage geklärt und hoffentlich wieder entspannt hat.

Doch bis dahin wird es wohl noch einen ganzen Haufen Arbeit geben, der erledigt werden muss, bevor die Erdbeerblonde an Feste und Entspannung denken kann, da ihr anstehendes Gespräch mit Odin ihr ohne Zweifel wieder einiges an Nerven kosten wird.