Januar 1975
Sirius
"Evans hat morgen Geburtstag, ich sollte ihr irgendwas schenken, aber..." James zerbrach sich schon seit Tagen den Kopf darüber, das wusste Sirius, ohne dass er es ihm sagen musste.
Er warf Peter neben sich ein Grinsen zu und antwortete, ohne sich zu James und Remus hinter ihnen umzudrehen. "Vielleicht solltest du McKinnon oder Meadowes fragen, was sie ihr schenken."
"Dorcas ist immer noch zu Hause, bei ihrer Tante. Wegen ihren Eltern," murmelte Remus und sie stiegen für einen Moment in betroffener Stille die Treppe hinauf.
"Außerdem würde auch McKinnon sicher lieber einen Frosch küssen, als mit mir zu reden," lenkte James ab. "... Moony, mit dir reden sie doch. Hast du- Moony?"
Sirius sah zu ihnen und verlangsamte seine Schritte.
Remus war auf einer Stufe stehen geblieben und hielt sich den Kopf.
"Bist du sicher, dass du dich nicht doch noch einen Tag erholen solltest? Wir können sdich auch wieder in den Krankenflügel bringen," sagte James, der ebenfalls stehen blieb, ein paar Stufen vor ihm.
Es war erst zwei Tage nach dem letzten Vollmond, doch seit sie Madam Pomfrey geschworen hatten, auf Remus Acht zu geben, ließ sie ihn meistens schon am Abend nach Vollmond gehen.
"Würdet ihr einfach aufhören, mich wie ein Kleinkind zu behandeln? Ich weiß wohl selbst am besten, wie es mir geht," seufzte Remus. "Ich bin nicht aus Zucker gemacht, James."
Dann kippte er vorwärts, als Sirius sich gerade mit einem Kopfschütteln wieder umdrehen wollte.
James' Schrei war so laut und plötzlich, dass sogar die Porträts in der Nähe überrascht zu ihnen sahen.
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Während Madam Pomfrey vor sich hin murmelte und einen Verband um Remus' Kopf wickelte, warf sie von Zeit zu Zeit einen Blick zu James, der sie leichenblass beobachtete und nervös auf seinen Fingernägeln kaute.
Remus, der mehr verwirrt als alles andere aussah, sah von ihm zu Sirius. "Was ist mit ihm?"
Mit einem schmalen Grinsen legte Sirius eine Hand auf James' Schulter. "Sowas kannst du seinem alten Herz einfach nicht mehr antun."
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Am Abend schien Remus sich schon wieder fast erholt zu haben, auch wenn Pomfrey diesmal darauf bestanden hatte, ihn bis zum Wochenende im Krankenflügel zu behatlen, denn als er aufwachte und die Rumtreiber entdeckte, die ihn angespannt beobachteten, verdrehte er die Augen und zog sich die Decke über den Kopf.
Auch James schien den Schock überstanden zu haben. "Was hast du dir dabei nur gedacht?", fragte er vorwurfsvoll und sah seiner Mutter so ähnlich wie nie zuvor, während er Remus die Decke wegzog.
Remus setzte sich auf, um ihn ratlos anzusehen. "Glaub mir, es war nicht unbedingt mit Absicht." Er warf einen Blick zu Sirius, als würde er auf Unterstützung hoffen, doch dieser grinste nur schadenfroh. James' Rüge hatte er sich allein eingehandelt, also musste er sie auch allein durchstehen.
"Aber wir waren uns einig, dass du uns sagst, wenn es dir nicht gut geht. Bestenfalls, bevor du mitten auf einer Treppe umkippst und-..." Er gestikulierte wild, um den fehlenden Teil seines Satzes zu ersetzen.
"Poppy hätte mich überhaupt nicht gehen lassen, wenn sie mir nicht geglaubt hätte, dass es mir gut geht. Und mir ging es auch ganz gut, es war einfach nur eine anstrengende Verwandlung."
"Und du warst zu stur, dir die Zeit zu lassen, die du brauchst, um dich zu erholen."
"Ich kann wirklich nicht so viel Unterricht verpassen. In einem Jahr schreiben wir unsere ZAGs..."
"Deswegen wollen wir dir doch helfen. Du musst uns nur lassen!"
Remus schüttelte den Kopf. "Das macht ihr schon genug. Was wollt ihr machen, außer für mich mitzuschreiben? Ihr könnt mir kaum die Verwandlung abnehmen."
"Aber wir könnten dabei sein. Damit du dich nicht mehr so verletzt-", sagte Sirius, doch Remus unterbrach ihn entgeistert.
"Nein! Habt ihr mir nicht zugehört, ich würde euch sofort angreifen, ihr seid auch nur in meiner Nähe in Lebensgefahr, wenn ich verwandelt bin!"
James zog die Bücher aus seiner Tasche, die sie am Nachmittag aus der Verbotenen Abteilung "geborgt" hatten und schlug eine Seite auf, um sie Remus zu zeigen.
Dieser warf einen Blick auf den Titel und starrte entsetzt an die Wand ihm gegenüber. "... Ihr habt komplett den Verstand verloren."
"Du hast gesagt, du würdest keine Tiere angreifen. Wir könnten dir Gesellschaft leisten, dann würdest du dich nicht mehr so schlimm selbst verletzen, oder?", meldete Peter sich zu Wort
"Wer hat euch confundiert? Ihr könnt nicht einfach Animagi werden! So viel könnte schief laufen, und woher wollt ihr überhaupt die Zutaten dazu bekommen-?"
"Slughorn mag mich," sagte James schulternzuckend. "Ich arrangiere ihm ein Treffen mit meinem Dad und er wird uns niemals verdächtigen, wenn wir uns die Zutaten aus seinen Vorräten ausleihen."
Remus raufte sich die Haare und sah sprachlos zwischen ihnen umher.
"Wir sind doch ganz gut in Magie, die Karte würde man bestimmt auch als super kompliziert beschreiben und wir haben sie hinbekommen. Außerdem haben wir ja dich," grinste Sirius.
"Schiebt solche Verantwortung bloß nicht auf mich!", erwiderte Remus und verschränkte die Arme. "Es ist ganz sicher nicht meine Schuld, wenn ihr dann für immer als Mischform aus Tier und Mensch leben müsst. Oder wenn ihr nach Azkaban gesteckt werdet. Es ist illegal, sich nicht in das Ministeriumsregister einzutragen."
"Uns wird schon niemand erwischen," sagte James und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
"Außerdem kommst du uns doch bestimmt besuchen, wenn wir in Azkaban landen," ergänzte Sirius und sah Remus gegen ein Lächeln ankämpfen. "Du magst uns doch, gib es zu."
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maraudershots
Fanfictiona collection of marauders oneshots (may or may not be part of full stories, spoilers will be marked in chapter) [wolfstar, jily, dorlene, jegulus, macevans] please refer to trigger warnings, chapters with heavy themes marked by * in chapter title :)...