Harry POV
Sie ist tot, Harry.
Louis das sagen zu hören war schlimm. Es war schlimm, obwohl ich sie nicht kannte und nicht einmal wusste, wer sie für ihn war.
Doch Louis lag in meinem Schoß und weinte immer weiter. Er weinte und weinte und hörte nicht auf. Es schien, als sei seine gesamte Welt zusammengebrochen und ich konnte ihm nicht helfen.
"Lou, kann ich dir irgendetwas bringen?" fragte ich ihn, in der Hoffnung, dass er einen Tee oder etwas anderes materielles wollte, damit ich irgendetwas für ihn tun konnte.
"Mach, dass es aufhört, bitte..!" schluchzte er und innerlich zog sich bei mir alles zusammen.
*
Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit und es waren vermutlich auch mehr als dreißig Minuten, ehe Louis sich langsam beruhigte. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereits 2:30 Uhr war.
Mit einem letzten Blick auf Louis, der auf mir lag und eingeschlafen war, knipste ich das Licht aus und legte mich hin, ohne den schlafenden Jungen in meinen Armen zu wecken.
Ich konnte nicht einschlafen, denn immer wieder wanderten meine Gedanken zu Louis und Sabine, die er verloren hatte. Ich wollte wissen, wer sie war, damit ich mich in seine Situation hineinversetzen konnte.
Das mag vielleicht mehr oder weniger egoistisch klingen, aber ich musste wissen, wer sie war, um Louis zu verstehen und ihm helfen zu können. Mir wurde klar, dass es noch so viel gab, was ich nicht über ihn wusste und ich beschloss, alles in Erfahrung zu bringen.
Mit dem Gedanken fiel ich in einen unruhigen Schlaf
*
Als ich aufwachte, war die Betthälfte neben mir leer. Kurz hatte ich Angst, dass Louis vielleicht etwas dummes getan hätte, aber als ich die Dusche im Badezimmer laufen hörte, beruhigte ich mich ein wenig.
Ich stand auf und ging zur Badezimmertür, an der ich klopfte.
"Lou, ist alles okay? Wie geht es dir?" fragte ich besorgt.
"Mir geht es gut." antwortete Louis knapp.
Ich kannte ihn mittlerweile so gut, dass ich wusste dass er, wenn er so redete, alleine sein wollte. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob ich ihn jetzt wirklich alleine lassen sollte. Also setzte ich mich vor die Tür und wartete.
Nach ungefähr zehn Minuten hörte ich das Schloss der Tür und stellte mich rasch hin. Vor mir stand Louis. Er sah, für seine Verhältnisse, nicht gut aus. Seine Augen waren verquollen und er hatte tiefe Augenringe.
Ich lächelte ihn vorsichtig an, was er schwach erwiderte. Also zog ich ihn ohne große Überlegungen zu mir und schloss ihn fest in meine Arme.
Nach kurzem Zögern schlang wer ebenfalls seine Arme um mich und presste sein Gesicht an meine Schulter.
"I-ich brauche sie doch noch." schluchzte er, woraufhin ich ihn noch fester an mich drückte.
"Ich weiß Lou.. Aber weißt du, so ist das Leben und wir können es nicht beeinflussen."
"I-ich weiß. A-aber jetzt habe ich niemanden mehr."
Ich schloss meine Augen, um die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Ich konnte Louis nicht weinen sehen.
"Du hast mich, Anne, Liam, Niall und Zayn. Wir sind alle für dich da." versuchte ich ihm zuzusprechen.
"Aber sie war so besonders und wichtig für mich."
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don't forget where you belong
FanfictionEin Feuer bei Louis, welcher seit dem er 14 war, alleine wohnt. Er verliert alles außer dem, was er greifen konnte. Doch was passiert danach? Wohin mit Louis? Fragen über Fragen, die sich erst klären, als Louis das Mitleid von Anne Twist erregt. od...