Blaues Blut ♤

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Caleb stellte sich ohne zu zögern schützend vor seine Prinzessin.

"Aus dem Weg, Argus. Ich muss mit Dayna sprechen", befahl Aydan monoton, doch sie hätte schwören können, dass der Hauch eines schadenfrohen Grinsens dabei auf seinen Lippen lag.

Widerwillig machte der Wächter einen winzigen Schritt zur Seite, sodass der Kronprinz sie sehen, sich ihr jedoch nicht weiter nähern konnte. Aydan sah verdutzt zwischen den beiden hin und her. "Allein", stellte er klar.

Stell dich zu den anderen Wächtern, befahl Dayna dem Ritter in Gedanken, aus Angst davor,  der Prinz könnte sonst noch bemerken, was wirklich zwischen den beiden vor sich ging. Sofort machte er sich auf den Weg zur Wandseite, an der Aydans Leibwachen sich bereits aufgestellt hatten.

Aus dem Augenwinkel konnte sie beobachten, wie Caleb begann, sich leise mit der weiblichen Wächterin zu unterhalten. Sie schienen sich gut zu kennen und Dayna musste zügig einen Anfall von Eifersucht herunterschlucken, der ihrer Lage nur noch mehr Schaden zugefügt hätte.

Stattdessen konzentrierte sie sich auf Aydan, der sie bereits aufmerksam musterte.

"Ich habe davon gehört, was vorhin passiert ist. Alles in Ordnung?", fragte er sie und sie meinte zu erkennen, dass er sich ernsthaft um ihr Wohlbefinden sorgte. Was irgendwie süß war, da sie sich kaum kannten.

"Mir schwirrt ein bisschen der Kopf", gab sie deshalb  zu.

Er lächelte sie schief an. "Ja, es kann ein wenig berauschend sein,  wenn einem das Licht ausgeknipst wird und man sich danach woanders wiederfindet."

Wenn er nur wüsste, wie Recht er damit hatte. Wobei er sicherlich nicht auf die kurze Begegnung mit ihrem Alte-Ego anspielte, welche ihr auf seine Worte hin wieder durch den Kopf ging.

"Warum bist du hier?", lenkte sie das Gespräch auf die eigentliche Frage, die momentan im Raum stand.

Der Prinz setzte eine gespielt fassungslose Miene auf und hob dabei beschwichtigend  die Hände. "Darf ich nicht nach meinem Schützling sehen?"

Bei seinem gelungenen Schauspiel musste die Schülerin lachen. "Doch", erwiderte sie zaghaft. "Ich dachte nur nicht, das ich wichtig genug wäre, den strengen Zeitplan eines Thronfolgers zu stören."

Aydan beugte sich näher zu ihr herunter und mit angehaltenem Atem spürte sie zeitlgleich, wie Calebs wütender Blick gedanklich tausend Schwerter in den Rücken des attraktiven Prinzens rammte.

"Du bist sogar sehr wichtig", flüsterte er mit eindeutig flirtendem Unterton. Dann lehnte er sich wieder zurück und verkündete laut. "Ich habe mit dem König über dich gespeochen. Da er begeistert davon war, dass ich mich deiner angenommen habe", dabei wackelte er überschwänglich mit seinen wohlgeformten Augenbrauen, "hat er eingewilligt, dich einem Bluttest zu unterziehe, um deinen rechtmäßigen Titel offenkundig feststellen zu lassen."

Dayna klappte die Kinnlade herunter. Ihr Blut testen? Was meinte er damit?

Bevor sie ihn danach fragen konnte, war ein fuchsteufelswilder Cale bereits zu dem Adligen gestürmt und hatte den Jungen grob am Kragen gepackt.

"Wieso hast du das getan?!", brüllte er ihn an.

Sofort waren die Wächter des Prinzen zur Stelle und verdrehten ihrem Kollegen unsanft die Arme auf dem Rücken, nachdem sie ihn von ihrem Schützling weggezerrt hatten.

Aydan räusperte sich und rückte dabei sein weißes Poloshirt zurecht. "Ich kann mich nicht erinnern, dir erlaubt zu haben mit mir zu sprechen, Argus. Geschweige denn, mich anzufassen", sagte der Prinz ruhig. Doch am leichten Zittern seiner Hände konnte Dayna erkennen, dass er sich vor dem Mann fürchtete. Auch wenn er es natürlich niemals zugeben würde.

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