9) Heilsalbe für Akito

306 5 0
                                    

"Was wollen wir jetzt machen?", fragte Kagome nachdem sie sich mit Rin unter einen Baum gesetzt hatte.
"Verstecken spiele ich unheimlich gerne.", lachte Rin, "aber bevor wir das zusammen spielen, warte ich, bis du dich hier im Schloss besser auskennst."
"Stimmt, soweit habe ich gar nicht gedacht. Es ist schwer jemanden zu finden, wenn man sich dort nicht auskennt. Aber glaubst du, dass ich so lange hier sein werde?", fragte Kagome.
"Ich würde mich freuen, wenn du für immer hier sein würdest.", sagte Rin und lächelte Kagome an, "Aber bis du dein Kind bekommst dauert es noch etwas. Diese Zeit wirst du doch auf jeden Fall hier sein, oder?" Bei dem letzten Satz klang Rin etwas unsicher.
"Was? Woher weißt du davon?", fragte Kagome verwirrt. Kagome beruhigte sich schnell und hing ein "Ja, bis dahin werde ich sicher hier bleiben." hinten dran und brachte damit Rin wieder zum Lächeln.
"Aber für immer?", murmelte Kagome vor sich hin.
"Ja, für immer! Ich kenne dich noch nicht so gut, aber das was ich mitbekommen habe, als wir dich und Inuyasha getroffen haben, hat mir gezeigt, dass du eine nette Person bist. Deswegen will ich dich auch besser kennenlernen!" Rin strahlte Kagome an. Diese merkte wie ihr warm ums Herze wurde.
"Ich weiß nicht, ob ich für immer hier bei dir und auch Sesshomaru sein werde. Aber sollte ich mich entscheiden nicht hier zu bleiben, werde ich dich auf jeden Fall besuchen kommen.", sagte Kagome und streichelte Rin über den Kopf. //Wenn ich das darf.... Denn wenn Sesshomaru Recht hat, dann wird mich ein Dämon mitnehmen.//, dachte sich Kagome, //Also wird es Zeit den Moment zu genießen und nicht über das Ungewisse nachzudenken!// Kagome versuchte sich damit aufzumuntern. Dann hörten die beiden Mädchen, wie eine Tür zufiel und kurz danach ein dumpfes Plumpsen. Beide schauten sich kurz an, als wollten sie den anderen fragen, ob er es auch gehört hatte, bevor sie zu dem Geräusch eilten. Die Person, die sie dort fanden, kannte Kagome.
"Was ist passiert? Wieso bist du verletzt, Akito?", fragte Kagome besorgt.
"Ich habe ausserhalb der Schlossmauern Patrouille gehalten. Dabei wurde ich von einer Gruppe Dämonen angegriffen. Ich konnte sie zwar besiegen, aber wie ihr sehen könnt, haben sie mir einiges zugesetzt.", lachte Akito verlegen. Es war ihm peinlich, das Kagome und Rin ihn so sahen. //Was für eine Schande für einen Offizier. Es waren nicht mal starke Dämonen. Es waren einfach zu viele für mich allein. Ich muss wieder anfangen härter zu trainieren.//, dachte Akito sich.
"In dem Waldstück hier ganz in der Nähe gibt es einige Heilpflanzen. Das habe ich im Unterricht gelernt. Ich kenne mich nur leider noch nicht so gut mit den Rezepten aus.", erklärte Rin.
"Wirklich hervorragend kenne ich mich mit Kräutern auch nicht aus. Alles was ich weiß, habe ich von Kaede gelernt. Aber ich weiß, welche Kräuter wir brauchen, um eine desinfizierende Heilsalbe herzustellen.", erzählte Kagome, "Bitte warte hier, Akito. Damit wir dich schnell finden. Wir werden bald zurück sein."

Kagome lief zu der Waffenkammer, wo sie sich einen Bogen mit Pfeilen nahm.
"Nur zur Sicherheit.", sagte sie dabei.
"Rin, sag: Kannst du auch kämpfen?"
"Nein, ich kenne mich nicht mit Waffen aus. Sesshomaru-sama möchte nicht, dass ich kämpfe. Deswegen hat er es verboten."
"Achso. Das ist kein Problem! Ich werde auf uns beide aufpassen.", sagte Kagome mit einem zuversichtlichen Lächeln.
"Also wo finden wir die Kräuter? Zeigst du mir bitte den Weg?"
"Aber sicher doch. Bitte folge mir. Ich zeige ihn dir gerne.", antwortete Rin und ging vor. Durch ein kleines Seitentor, durch welches auch Akito wieder zurückgekommen war, verließen die beiden Mädchen den Schlossbereich. Auf der anderen Seite der Mauer erblickten sie eine große Lichtung und in alle Richtungen sah Kagome in der Ferne nur Wald.
"Dort vorne ist direkt das Waldstück, von welchem ich geredet habe!", rief Rin und deutete auf den Wald in der Ferne.
"Dann mal los!", sagte Kagome euphorisch, "Damit wir bald wieder zurück sind."

Es dauerte fast 30 Minuten bis die beiden Mädchen an dem Wald ankamen. //Das hat doch länger gedauert, als ich gedacht habe...//, dachte Kagome und sofort sah sie die erste Pflanze, die sie für die Salbe brauchte. Dann schaute sie sich weiter um und sah sofort diegleiche Pflanze an dem nächsten Baum. Sie sah sich weiter um und konnte auch andere Planzen und Kräuter erkennen, die sie kannte, aber heute nicht brauchte.
"Wow, danke, dass du mich hierher geführt hast, Rin.", bedankte sich Kagome, "Hier gibt es wirklich viele nützliche Pflanzen."
"Gerne doch.", sagte Rin erfreut und fragte: "Wie kann ich dir helfen?"
"Diese Pflanze dort.", Kagome zeigte auf ein brennesselähnlichen Strauch, "Kannst du sie bitte sammeln?" Rin nickte darauf kurz und beide fingen an die grünen Gewächse zu sammeln. Da sich die zwei beeilten, waren sie schnell fertig und machten sich schon bald auf den Weg zurück zu Akito.

Nachdem sie wieder in dem Schlossbereich waren, sahen sie Aktito an demselben Baum sitzen, an welchem sie zuvor geredet hatten. Er war aber nicht allein, denn neben ihm stand Sesshomaru lässig an den Baum geleht. Er hatte gewartet bis Kagome mit Rin wieder zurückgekommen war.
"Wo wart ihr?", war seine Frage, als die beiden etwas näher gekommen waren. Dabei ließ er seine Augen geschlossen.
"Wir haben Kräuter besorgt, um eine Heilsalbe für Akito herrzustellen.", war Kagomes geduldige Antwort, obwohl sie sich vorstellen konnte, dass er das bereits von Akito selbst wusste. Damit drehte sie sich um und lief in das Schloss in die Richtung der Küche. Sie konnte währendessen genau Sesshomarus Blick auf sich spüren, welcher jetzt seine Augen geöffnet haben musste. In der Küche beeilte sie sich die einfache Heilsalbe herzustellen und danach zu Akito zu bringen. Als sie bei ihm ankam war von Sesshomaru keine Spur mehr. Nur Rin hatte gewartet.
"Tut mir leid, dass es doch etwas gedauert hat.", sagte Kagome in einem etwas betrübtem Ton.
"Ich bin ein Youkai. Das sind alles nur kleine Verletzungen. Das wollte ich vorhin schon sagen, aber ihr wart so schnell weg, da kam ich nicht dazu.", meinte Akito. Kagome schaute auf den Boden. Das errinnterte sie an Inuyasha. Das hatte er auch immer gesagt.
"Ich möchte euch trotzdem danken und die Salbe annehmen. Schließlich habt ihr extra für mich diese Mühen auf euch genommen.", sagte Akito jetzt und schenkte Kagome ein kleines Lächeln. Er fühlte sich schlecht, dass Kagome plötzlich wegen ihm so traurig aussah. Kagome hob ihren Blick wieder. Allerdings sahen ihre Augen immernoch traurig aus.
"Ja, dann lass mich dich einsalben.", sagte Kagome ohne wirklich zu bemerken, was sie da sagte. Rin sah geschokt zu. Sie hatte Kagome auch noch nie so niedergeschlagen gesehen.
"Du kannst gerne meine Wunden auf dem Rücken einschmieren. Daran komme ich nicht so gut. Den Rest mache ich aber alleine.", sagte Akito und redete sich somit etwas aus der Situation. Kagome nickte und kniete sich hinter Akito, welcher weiter nach vorne gerutscht war, damit Kagome überhaupt hinter ihn kann. Dann lies Akito seinen Gi (Oberteil des Hakama) heruntergleiten und entblößte seinen muskulösen Oberkörper. Kagome währendessen war wie in Trance und achtete gar nicht auf seinen durchtrainierten Oberkörper, welchen sie nur von hinten sah, sondern verteilte nur die Salbe auf dem Rücken des Youkais. Akito währenddessen fragte sich, was er dort eigentlich tat und musste sich zusammenreißen, um nicht auf falsche Gedanken zu kommen. Auch er merkte, dass mit Kagome etwas nicht stimmte. Trotzdem fühlte es sich für ihn wie eine Ewigkeit an, welche Kagome schon sanft über seinen Rücken streichelte und er fragte sich, ob sie nicht eigentlich längst schon fertig war. Akito zuckte zusammen, als er Kagomes Atem plötzlich an seinem Nacken spürte und im nächsten Moment hörte er eine Stimme nach Kagome schreien. Rins Ruf holte auch Kagome wieder in die Realität zurück. Sie zuckte auch kurz zusammen und nahm dann in Blitzeseile ihre Hände von Akitos Körper. Geschokt starrte sie seinen Rücken an, welcher gleich wieder von dem Gi bedeckt wurde. Dann stand Akito auf nahm sich die Salbe, welche neben Kagome stand, und ging ohne ein Wort zu sagen. Kagome ließ sich nach hinten an den Baum fallen, hielt ihren Arm vor ihr Gesicht und flüsterte: "Oh Gott. Was war das gerade?" //Ich wollte mich doch gerade nicht an ihn schmiegen?!//
"Kagome, ist alles ok mit dir?", holten sie dann die besorgten Worte von Rin aus ihren Gedanken.
"Ja.... Es ist alles gut. Ich weiß nur nicht, wieso ich gerade so gehandelt habe...", antwortete Kagome, aber behielt ihren Arm vor ihrem Gesicht. Sie wollte Rin nicht zeigen, wie beschämt sie gerade war.
"Entschuldigung, Rin.", sagte Kagome, "Dafür, dass wir garnicht zum Spielen gekommen sind."
"Mir hat es heute sehr mit dir gefallen und ich konnte dich etwas kennenlernen. Das war doch das, was ich eigentlich will. Also musst du dich nicht entschuldigen", sagte Rin und ging in das Schloss. Sie konnte sehen, dass Kagome gerade lieber allein wäre.

Wenn eine Nacht alles verändert (Inuyasha ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt