8) Traum

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Es war ein schöner, sonniger Tag. Am Himmel waren keine Wolke zu sehen und die Sonne gab sich Mühe die Erde zu erwärmen und dies gelang ihr auch. Auf einem Stein mitten in einem Wald saß ein weißhaariges Mädchen. Sie starrte einen Moment auf den Boden und blieb still. Dann seufzte sie, stand auf und rannte auf leisen Sohlen weiter in den Wald. Kagome, welche das Mädchen bewundernd angeschaut hatte, blieb dort stehen und kurze Zeit später hörte sie Stimmen. 
"Dieses kleine Balg. Was denkt sie sich dabei einfach abzuhauen?", sagte eine Stimme wütend. 
"Sie wird es noch bereuen weggelaufen zu sein. Das nächste mal nehme ich keine Rücksicht auf ihre Gesundheit.", kam es von einer anderen Stimme. 
"Vergiss nicht, dass sie uns tot nichts nützt." 
Dieser kalte Ton ließ es Kagome kalt den Rücken runterlaufen. Jetzt konnte Kagome sehen, dass hinter den drei Männern, welche gesprochen hatten, noch 5 weitere liefen. Sie alle liefen in dieselbe Richtung, in welche auch das weißhaarige Mädchen verschwunden ist. Dabei marschierten sie direkt an Kagome vorbei, aber schienen sie gar nicht zu bemerken. Kagome dachte nicht weiter darüber nach und rannte auch in die Richtung. Es dauerte nicht lange und sie kam an einen Fluss. Der Fluss hatte eine wirklich starke Strömung, weshalb Kagome dachte: //Über diesen Fluss wird sie wohl nicht gekommen sein. Sie muss hier noch irgendwo in der Nähe sein.// Und so war es auch. Während Kagome der Strömung folgte entdeckte sie in dem Fluss eine kleine rote Spur. Sie folgte dieser und was sie am Ende dieser Spur sah, konnte sie nicht glauben. Und das obwohl sie sich gerade im Mittelalterlichen Japan befindet, wo es übernatürliche Wesen gibt. Vor ihr lag ein zugefrorener Fluss. Und mitten auf diesem stand das weißhaarige Mädchen. Sie hatte ein kleines Mädchen in ihren Armen. Die Blutspur musste von ihr sein. Kagome fiel in ihre Gedanken: //Dass jemand Elementarfähigkeiten wie Eis besitzt, hätte ich echt nicht gedacht. Aber so gar nicht! Von so etwas habe ich auch noch nie gehört! Und dann müssen diese Fähigkeiten auch ziemlich stark sein, denn es ist echt nicht einfach Wasser in Bewegung einzufrieren. Das gab es in meinen Wintern noch nie.// Kagome schreckte aus ihren Gedanken, als sie sich beobachtet fühlte. Ihr Blick traf direkt den Blick von dem weißhaarigen Mädchen, welche Kagome eindringlich anschaute. Kagome war dieser Blick wirklich unangenehm, weshalb sie sich freute, als sie aufschreckte und ein bekanntes Gesicht erblickte.

"Sesshomaru!", schrie Kagome als sie sein Gesicht erblickte.  Sesshomarus Gesichtsausdruck änderte sich nicht. Er blieb unbeeindruckt und fragte sich, wieso in diesem Zimmer Minusgerade herrschten. Aber nicht nur in diesem Zimmer, sondern auch schon auf dem Flur hatte Sesshomaru eine Temperaturänderung gespürt. Dies hatte sein Interesse Kagome abzuholen noch mehr geweckt.
"Tut mir leid, ich hatte gerade einen Albtraum und hab mich erschreckt.", entschuldigte sich Kagome nachdem sie sich etwas beruhigt hatte. Dann wunderte sie sich, wieso Sesshomaru mitten in ihrem Zimmer stand und zog sich beschämt die Decke bis zu ihrem Hals.
"Warum bist du hier?", fragte Kagome vorwurfsvoll.
"Ich bin hier, um dich zum Frühstück abholen.", meinte Sesshomaru, drehte sich um und verließ wieder den Raum. Kagome fand, dass Sesshomaru nicht verletzt oder verärgert klang, weshalb sie sich nicht entschuldigte.
"Danke! Ich werde dann gleich dazu kommen.", meinte Kagome deswegen noch bevor Sesshomaru den Raum verlassen hatte.

Als Kagome dann aufstand bemerkte sie, dass es wirklich kalt in dem Raum war. Sie konnte sogar ihren eigenen Atem sehen. Sie rieb sich kurz über ihre Oberarme, um sich zu wärmen und entschied sich die Glastür, welche auf ihren eigenen kleinen Balkon führte, aufzumachen, um den Raum etwas zu erwärmen. Sofort strömte warme Luft in den Raum. Dann bemerkte Kagome, dass ihr dafür, dass sie so lange in diesem kalten Raum war, gar nicht wirklich kalt war. //Ob die Decke mich so warm gehalten hat, dass ich gar nichts mitbekommen habe?//, fragte sie sich. Schnell warf sie noch einen Blick nach draußen und freute sich über die hübsche Aussicht und das tolle Wetter. Diese Stimmung blieb nicht lange, denn schon kurz danach wurde ihr übel und sie musste sich übergeben. //Morgendliche Übelkeit....//, dachte Kagome sich dabei ironisch. Nachdem es ihr wieder gut ging, öffnete sie den Schrank, um sich ihre Kleidung zu holen. //Sieht schon leer aus der Schrank. Nur meine eine Schuluniform hängt in ihm und diese könnte auch mal wieder eine Wäsche vertragen. Echt schade, dass mein ganzes Zeug in meinem Rucksack noch bei Kaede liegt...//, waren Kagomes Gedanken.

Wenig später saß Kagome an dem Frühstückstisch mit Rin, Jaken und Sesshomaru. Alle aßen leise bis Rin die Stille durchbrach.
"Kagome, kommst du, nachdem du fertig gegessen hast, mit mir nach draußen zum Spielen? Heute ist so schönes Wetter!", meinte Rin fröhlich begeistert.
"Aber gerne doch, Rin.", lachte Kagome. //So süß wie sie das gesagt hat, kann man doch nicht nein sagen.//
"Da freue ich mich wirklich.",  sagte Rin und grinste bis über beide Ohren.
"Ich werde nicht mitkommen.", meinte Jaken und drehte seinen Kopf von Rin weg, "Ich habe hier noch viel zu tun, um Meister Sesshomaru zu untersützen."
"Solange ihr hier im Schloss bleibt, habe ich keine Einwände.", war Sesshomarus Kommentar. Rin schaute kurz auf alle Teller, um zu überprüfen, ob alle mit dem Essen fertig waren. Dann sprang sie auf, ging zu Kagome und sagte:
"Lass uns gleich anfangen!"
"Wir sind dann mal weg.", verabschiedete sich Kagome und verlies mit Rin den Raum.

Wenn eine Nacht alles verändert (Inuyasha ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt