Kapitel 3 - Stinkende Fische

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"Das Aquarium?! Echt jetzt?", gab Boruto genervt von sich.

Er hätte schwören können, dass er Sarada noch nie so lächeln gesehen hat, wie in diesem Augenblick, ohne dass sie sich über Boruto lustig gemacht hatte. "Wieso? Was dachtest du denn?"

"Nichts, nichts." Wer auch immer da oben im Himmel ist: Ich danke dir von ganzem Herzen.

"Hast du was dagegen?" Und schon ist der schnippische Ton und der beleidigende Blick zurück.

"Nein, nein... Ich dachte nur, dass wir vielleicht etwas Spannendes zusammen machen."

Das Kino wäre da eine viel bessere Wahl gewesen, aber er wollte ja ihr gefallen, und wenn sie eben das machen wollte, dann musste Boruto um seinetwillen derjenige sein, der sich dem beugt.

"Huh? Das ist doch spannend!" Sarada schaute, als hätte Boruto gerade ihre ganze Familie und dessen Existenz beleidigt.

"Was ist spannend daran, stinkende Fische zu beobachten?" Borutos Stimme erklang so leise, dass er dachte, sie hätte Sarada nicht erreicht.

"Die Fische können gar nicht stinken, weil sie unter Wasser sind und wir sie hinter einer Glasscheibe beobachten werden. Außerdem solltest du den Mund nicht so voll nehmen." Sarada begann zu lächeln. "Einige Meeressäuger sind bestimmt weitaus intelligenter, als du es bist", zwinkerte sie ihm zu.

Wieso muss sie eigentlich immer gleich so gemein sein? Boruto verdrehte genervt die Augen. Immerhin sind es keine Pferde geworden. Das war durchaus ein Grund, um tief durchzuatmen und dankbar zu sein. Okay Boruto, sprach er gedanklich zu sich selbst. Denk immer daran, wofür du das alles tust!

Ein tiefer Seufzer stieß er durch seine Lippen hervor. "Na gut... Fisch ist mir trotzdem mit geschmolzener Kräuterbutter und gekochten Kartoffeln deutlich lieber, aber was solls."

Vor Boruto und Sarada öffnete sich hinter der Drehtür ein großer Raum, dessen Decke eine Unterwassermalerei schmückte. Die Wände imitierten Wellen, die in den verschiedensten Blautönen erstrahlten. In der Mitte des Raumes erstreckte sich eine geöffnete, perlmuttfarbene Auster mit einer Perle im Inneren, dahinter ein alter Mann, dessen Lächeln bis zur Tür erkennen war. Auf der linken und rechten Seite verzierten zwei goldene Bogen die Wände.

Sie reihten sich in der Schlange ein und warteten bis die anderen Besucher einen Schritt nach vorn tätigten. Je näher sie der Auster kamen, desto besser konnte Boruto die Person am Empfang erkennen.

Er war seiner grauen Haare und der gebückten Haltung nach zu urteilen ein alter Mann, der, wenn es nach Boruto gegangen wäre, schon längst Rentner gewesen wäre. Dabei behielt er mehr als nur Recht. Der Mann, der sich der Reihe nach um die anstehenden Gäste kümmerte, hatte schon seit ein paar Jahren das Rentenalter überschritten.

"Ah Sarada", wurde sein Lächeln eine Nuance breiter.

Die beiden kennen sich? "Hallo Kaito, wie läuft das Geschäft?"

"Ja, ja. Hervorragend", lächelte der alte Mann am Tresen freundlich, "Aber sag mal, du hast doch heute gar keine Schicht, oder?"

Sarada lächelte freundlich, ihre Gesichtsmimik war sanft. Sie war also nicht von Natur aus so störrisch, wie sie sich Boruto gegenüber immer gab. "Nein, ich bin heute ausnahmsweise nur zu Besuch."

"Oh, wie ich sehe, kommst du nicht allein", glitt sein Blick über zu ihrer Begleitung über.

"Das ist Boruto, ein...", schien Sarada noch nach dem richtigen Wort zu suchen. Als was sollte er ihn bezeichnen? Er konnte Kaito kaum erklären, dass sie nur mit ihm ausging, weil sie Boruto einen Gefallen schuldete.

Boruto x Sarada - Ozean PerleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt