Kapitel 11 - Abschluss

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Es war die Zeit des Tages angebrochen, zu welcher die untergehende Sonne die Wolken in warmen Tönen zeichnete, bevor sie hinter dem Horizont verschwand. Der Platz leuchtete in den verschiedensten Farben auf, ein Geruch aus frisch zubereiteten Waffeln lag in der Luft und von Weitem konnte bereits das Platzen der Luftballons an den Schießständen vernommen werden.

Sarada war an diesem Abend mit gemischten Gefühlen auf den Rummel gekommen, fest dazu entschlossen, zwei Gespräche zu führen, die sie vorher hunderte Male in ihren Gedanken durchgespielt hatte. Sie glaubte fest daran, dass eine gute Vorbereitung die halbe Miete sei, und zugleich war sie sich bewusst, dass sie trotz ihrer vorausschauenden Denkweise nicht die geringste Ahnung davon hatte, wie die Gespräche verlaufen werden. Sie fasste den Plan, wer auch immer ihr zuerst über den Weg laufen würde, dessen Gespräch werde sie als Erstes führen.

Aufgeregt schlenderte sie über den Platz. Es dauerte nicht lange, bis ihr das Mädchen, nach dem sie sich umsah, über den Weg lief. "Hey Maus, schön, dass du da bist", zog Sumire sie in eine innige Umarmung.

Sarada versuchte ernst zu bleiben und hegte noch immer die Hoffnung, dass das, was Denki ihr gezeigt hatte, wovor selbst Boruto sie zu warnen versuchte, nur ein großes Missverständnis war. "Hey, hast du einen Moment für mich?", erwiderte sie zwanghaft ihre Umarmung.

"Klar."

Sarada holte ihr Handy aus der Hosentasche hervor, suchte die Aufnahme heraus und hielt sie Sumire direkt vor die Nase. "Wenn ich mich nicht täusche, dann bist du das hier. Nach dem Sportunterricht. Mit meiner Schuluniform."

Sumires Blick wandelte sich schlagartig, als hätte ihr Sarada ein Video von einem sterbenden Hundewelpen gezeigt. "Ich kann das erklären!"

"Oh, das hoffe ich für dich. Gerade du solltest doch am besten wissen, wie viel die Halskette meines Vaters mir bedeutet. Du bist meine beste Freundin... Wie konntest du nur?!"

"Ich wusste nicht, dass du deine Kette in die Schuluniform gesteckt hattest."

Sarada war sauer. "Das ist aber keine Erklärung", schnaufte sie.

"Na schön!", entkam Sumire säuerlich, "Ich hab gesehen, wie du mit Boruto geredet hast. Ich versuche ihn schon so lange dazu zu bringen, mit mir auszugehen. Dann kommst du an, lehnst ein Date mit ihm sogar erst ab und gehst dann trotzdem mit ihm aus?! Weißt du, wie verdammt weh das getan hat?"

"Und das hättest du mir nicht sagen können? Ich wusste nicht einmal, dass du was von ihm willst. Ich höre das gerade das erste Mal! Du hast darüber kein einziges Wort verloren!"

"Was soll ich denn da mit dir besprechen?", betonte sie das Pronomen extra stark, "Dich hat dieser ganze Beziehungsquatsch doch absolut nicht interessiert!"

"Ja, das stimmt, aber dich schon... und es hätte mich interessiert, weil du mir wichtig bist", atmete Sarada tief durch, "Gib mir einfach meine Kette wieder und ich werde keine Anzeige erstatten."

"Das... das wird nicht möglich sein."

"Und wieso das?"

"Ich hatte deine Sachen in den Müllcontainer hinter der Schule geworfen... und gesehen, wie sie die geleert haben."

"Das kann nicht dein Ernst sein!", kochte Sarada beinahe über, ihr Auge begann zu zucken.

"Ich habe wirklich alles versucht, um sie wieder zu bekommen. Das musst du mir glauben!"

"Ich muss dir gar nichts glauben. Das kannst du gern einem Richter erzählen. Wir sind hier fertig."

"Aber..."

Boruto x Sarada - Ozean PerleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt