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Meine waghalsigen Nachforschungen hatten nicht nur den kompletten Haussegen schief gestellt, sondern sie hatten auch dazu geführt, dass Liam so sauer auf mich war, dass er mir aus dem Weg ging, wenn ich ihm irgendwo im Haus begegnete. Das einzige gute an der ganzen Sache war, dass Harry es Liam nicht gleichtat und mich ignorierte. Auch wenn er einen ziemlichen Schock als Reaktion auf mein Verschwinden gehabt hatte, so hatte er sich im Gegensatz zu seinem besten Freund relativ schnell wieder gefangen und behandelte mich mit derselben Freundlichkeit, mit der er mich bei unserer Ankunft empfangen hatte. Ich war erleichtert, als sich der Tag endlich dem Ende zuneigte. Ich war sehr müde, doch ich hatte keine Möglichkeit zum schlafen gefunden, da Liam sich im Schlafzimmer ausgebreitet hatte. Obwohl Harry mir das Sofa angeboten hatte, hatte ich sein Angebot abgelehnt und hatte mich nach draußen in den Garten zurückgezogen, der sich hinter dem kleinen Haus eröffnete.
Auch wenn er nicht so groß wie der in meinem gewohnten Umfeld war, so hatte ich ihn mit den Stunden, in denen ich in ihm verbracht hatte, immer mehr zu bewundern gelernt. Der Rasen war ordentlich gemäht worden, die Blumen erstrahlten in allen möglichen Farben und sogar die ersten Knospen an dem Baum, unter dem ich Schutz gesucht hatte, zeigte bereits erste Knospen. So war es dazu gekommen, dass ich den Rest des Tages im Schatten des Baumes verbracht hatte, ein beliebiger Roman, den Harry mir empfohlen hatte, in den Händen. Ab und zu hatte ich zu dem Fenster, hinter dem das Schlafzimmer liegen musste, hochgelugt, doch ich hatte Liam nicht einmal zu Gesicht bekommen, was mich leicht enttäuschte.
Natürlich war mir bewusst, dass es erneut eine dumme Idee von mir gewesen war und ich konnte ebenso gut nachvollziehen, dass Liam sauer auf mich war, doch ich hatte diese andauernden Geheimnisse satt. Das alles war nur im Schutz um meine persönliche Sicherheit passiert, weswegen ich ein Recht darauf hatte, zu erfahren, was vor sich ging. Wer waren diese Menschen gewesen und inwiefern standen sie im Bezug zu mir oder meinem Vater? So sehr ich auch nach einer möglichen Antwort suchte, es ergab sich nichts Sinnvolles in meinem Kopf.
»Katie?«
Es war Harrys Stimme, die mich aus meinen Gedanken riss. Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah ich von dem Buch auf und entdeckte Harry, der im Türrahmen der Hintertür stand und mich anlächelte. Der Himmel hatte sich bereits verfärbt und es war frischer geworden, allerdings hatte mich das nicht aus der Ruhe gebracht. Die Zeit war wortwörtlich an mir vorbeigerauscht.
»Das Abendessen ist fertig. Falls du Hunger hast, kannst du reinkommen.«
rief er zu mir herüber und blickte erwartungsvoll in meine Richtung. Schnell schlug ich das Buch zu und nickte eifrig. Mein Magen knurrte bereits an den Gedanken an Essen, worüber ich ganz zufrieden war, da mein langverschwundener Appetit endlich wiedergekommen war.
»Ich komme sofort.«
antwortete ich und klopfte mir währenddessen mit der Hand vereinzelte Grashalme und etwas Erde von der Hose. Harry zeigte mir, sichtlich zufrieden mit meiner Antwort, seine Grübchen, bevor er wieder ins Innere des Hauses verschwand. Kaum war ich wieder alleine, konnte ich mir das Lächeln nicht mehr verkneifen. Harrys einzigartige Persönlichkeit war nicht schwer zu erkennen. Allein seine Grübchen brachten meine Mundwinkel dazu, sich anzuheben - ob ich es nun wollte oder nicht. Rasch machte ich mich auf den Weg ins Haus. Als ich den Pool passierte, der direkt vor dem Haus gebaut worden war, blieb ich kurz stehen. Ob das Wetter morgen gut genug sein würde, um baden zu gehen? Prüfend warf ich einen Blick in den Himmel. Es war nicht kalt gewesen, jedoch war es noch ein bisschen zu riskant baden zu gehen, ohne sich anschließend eine Erkältung einzufangen. Kurzfristig beschloss ich Harry darauf anzusprechen. Dann betrat ich das Haus. Ein angenehmer Duft von Essen leitete mich durch die Flure und führte mich letztendlich durch die Küche in das Wohnzimmer, wo ich nicht nur Harry, sondern auch Liam vorfand, der an die Wand vor sich starrte. Mit einem merkwürdigen Gefühl im Magen, setzte ich mich gegenüber von ihm hin und schaute unsicher zu Harry herüber, der damit beschäftigt war, Liams Teller mit Essen zu füllen.
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Bodyguard
Fanfiction»Liam, was machst du da?« Meine Stimme war so leise, das er sie überhörte. Verwirrt sah ich zu, wie der großgebaute Junge vor mir eine kleine schwarze Reisetasche auf das Bett warf und die Türen meines Kleiderschrankes aufriss. Wahllos griff er ei...