»29. Kapitel

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Es musste so gegen halb eins gewesen sein, als ich aufwachte. Der Grund war die extreme Wärme, die mich umgab. Stöhnend schlug ich die Augen auf. Es war so warm, dass ich mir vorkam, als wäre ich in einer Sauna eingeschlafen. Ich zuckte zusammen, als ich eine Bewegung unter mir spürte.

„Ist alles okay?" Nach ein paar Sekunden erkannte ich die braunen Augen in der Dunkelheit. Erst als ich ihn ansah fiel mir wieder ein, dass ich auf ihm eingeschlafen war. Sofort erinnerte ich mich auch an die Ereignisse des vorherigen Abends, was dazu führte, dass mein Herz heftiger zu schlagen begann. „Ja, es ist nur zu warm hier", murmelte ich und stützte mich mit den Armen seitlich von ihm ab, damit ich ihn besser erkennen konnte. Liam musterte mich nachdenklich. „Was ist denn mit dir? Warum schläfst du nicht?" Müde fuhr ich mir über die Augen. Ich musste schrecklich aussehen, doch wenn ich ehrlich war, war es mir egal, denn ich wusste, dass es ihn nicht störte. „Ich kann nicht schlafen."

Mit einem halben Lächeln zog Liam die Bettdecke über mir etwas nach unten, damit es etwas kühler für uns wurde. Ich konnte nicht anders, als Mitleid für ihn zu empfinden. Es war bestimmt nicht das erste Mal, dass er nicht hatte schlafen können. Bei den Ereignissen, die er in den vergangenen Jahren erlebt hatte, erschien es mir nur sinnvoll, dass sie Narben in ihm zurückgelassen hatten. Und besonders zu diesem Zeitpunkt, wo sein bester Freund gestorben war, musste er extrem leiden. Seufzend legte ich eine Hand an seine Wange - so, wie er es bei mir Stunden zuvor gemacht hatte. Der Drang ihn zu küssen wuchs in mir, doch ich verbot es mir. Er hatte seine Sichtweise klar gemacht und das musste ich respektieren. Allerdings wurde daraus nichts, als seine Hände leicht über meine Hüfte strichen.

„Ist es normal, dass ich dich schon wieder küssen möchte?", hörte ich ihn mit seiner tiefen Stimme fragen. Meine Motivation, mich zurückzuhalten, war innerhalb von einer Sekunde verschwunden. Ich konnte es nicht verhindern, dass sich meine Mundwinkel anhoben. „Fühl dich frei", antwortete ich mit einem Gefühl im Bauch, dass mich fühlen ließ, als würde ich jede Sekunde explodieren, und ließ zu, wie Liam sich auf seine Ellbogen stütze, um mich besser zu erreichen. Noch bevor ich etwas sagen konnte, hatte er seine Lippen bereits auf meine gepresst.

Ein Kribbeln, das ich bereits schon bei unserem ersten Kuss verspürt hatte, schoss durch mich hindurch und brachte mich dazu, meine Hände um seinen Hals zu legen. So endete es darin, dass wir auf dem Bett saßen und uns so küssten, als würden wir niemals von einander los lassen wollen, was in meinem Fall auch der Wahrheit entsprach. Ich war die erste, die sich wieder zurückzog. In der Sekunde, in der ich mich von ihm trennte, hegte ich wieder das Verlangen ihn erneut zu berühren. Als ich meine Augen öffnete, stellte ich fest, dass Liam seine immer noch geschlossen hatte. Es erweckte den Anschein, als wollte er den Moment noch länger festhalten.

„Liam." Leise holte ich ihn wieder aus seinen Gedanken. Als er seine Augen aufschlug, machte mein Herz einen kleinen Sprung. „Katie", entgegnete er leise und hob einen Arm, um mir mit der Hand durch die Haare zu streichen, damit sie nicht in mein Gesicht fielen. Ich konnte immer noch nicht begreifen, wie atemberaubend dieser Kuss gewesen war. Allerdings vergaß ich es wieder, als ich etwas Hartes unter mir spürte. „Liam, dein..." Meine Wangen röteten sich leicht, als ich realisierte was unter mir vorging. Liam blickte mich für eine Sekunde fragend an, bis er realisierte was ich meinte. Trotz der Dunkelheit konnte ich sehen, wie dunkel sich seine Wangen färbten. „Das tut mir leid, ich-", setzte er an und wollte mich von sich heben, doch ich hielt ihn davon ab. Ich war noch nie in so einer Situation gewesen, dementsprechend packte mich das Fieber der Aufregung.

„Nein, es ist in Ordnung", flüsterte ich mit zitternder Stimme. Liam zog die Augenbrauen zusammen, als ich mich erneut zu ihm lehnte. Wieder verfielen wir in eine Art Trance, während wir uns sanft küssten. Ich musste leicht lächeln, als er mich mitten im Kuss an den Hüften packte und uns mit Schwung umdrehte. Gemeinsam fielen wir in die Weiche der Kissen unter uns, Liam über mir. Dieses Mal löste sich Liam zuerst. Die Spannung zwischen uns blieb nicht unbemerkt. Verwundert war ich nun diejenige, die ihre Augenbrauen fragend zusammenzog, als er mich unschlüssig ansah. „Was ist los?", hörte ich mich fragen, während er direkt in meine Augen blickte. Seine Miene, die sonst so wenig verriet, schien mir nun zu zeigen, wie hin und hergerissen er mit etwas zu sein schien. „Willst du...", fing er an, unterbrach sich jedoch selbst und entschied sich dafür, wieder zu schweigen. Nervös biss er sich auf die Unterlippe. Nun war ich wieder an der Reihe zu erröten. Mit einer Hitze auf den Wangen, die sie wahrlich zum glühen brachte, nickte ich langsam. Es fühlte sich richtig an. Als ich die Anstalten machte, ihn zu küssen, hielt er mich zurück.

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