Als der letzte Geschworene aus der Tür getreten war, verließ mich die Anspannung und Zweifel machten sich in mir breit.
War es gut genug? Würden sie zu meinen Gunsten entscheiden? Würde Mr. Arschloch die anderen negativ beeinflussen können?
In Gedanken versunken, musterte ich den Boden, als braune Lederschuhe in mein Sichtfeld traten.
"Das war doch gar nicht so schlecht." Ich blickte auf und sah direkt in Tobys blaugrüne Augen.
Erschöpft nickte ich mit dem Kopf und brachte ein "hm" dabei raus.
"Glaub mir Eve, du hast es gut gemacht. Ich hätte es nicht besser machen können." Ich strahlte ihn an, mit so einem Kompliment hatte ich nicht gerechnet.
"Danke Toby, das bedeutet mir viel", antwortete ich ihm ehrlich.
Er sah mich mit einem Blick an, den ich nicht genau definieren konnte. Während er in Gedanken abdriftete, schloss ich meine Augen und sah direkt meine Diamanten.
Es war wie eine Sucht, die ich mir immer noch nicht erklären konnte, wobei ich schier verzweifelte. Dennoch hatten diese Augen so eine beruhigende Wirkung auf mich, wie nichts bisher.
Ich konnte keinem davon erzählen und wollte das aber auch nicht. Sie würden mich alle für verrückt erklären, was ich ohnehin selbst auch schon tat. Aber eine Sucht war schwer zu bekämpfen, das wusste ich und sind wir mal ehrlich, welche löste einen inneren Seelenfrieden aus?
Richtig! Keine. Demnach war meine Sucht nicht schlimm. Ich würde dennoch alles tun, um die Besitzer meiner Diamanten kennenzulernen.
Wäre ich enttäuscht, wenn er nicht zu den Augen passen würde? Was wenn ich ihn nicht leiden könnte? Wenn er mir irgendetwas angetan hätte?
Aber auf der anderen Seite konnte ich mir das nicht vorstellen, da ich sonst doch keine Ruhe verspüren würde.
Um nicht mehr zu grübeln konzentrierte ich mich wieder auf die Augen. Das glasklare strahlende Hellblau, die zudem leicht silbern schimmernden. Die mandelförmigen Augen mit dem vollen Wimpernkranz, bei dem jedes Mädchen neidisch werden würde.
Die helle Farbe müsste normalerweise kühl wirken, tat sie aber nicht. Die Augen strahlten eine Wärme aus, die sich sofort im ganzen Körper verteilte.
Immer wenn ich sie vor mir sah, passierten drei Dinge mit mir. Ich bekam automatisch eine Gänsehaut an meinem ganzen Körper, ich biss mir unbeabsichtigt auf die Lippe, sofern ich keinen Stift in meiner Nähe hatte und spürte eine solche Ruhe, die ich zuletzt mit neun Jahren auf dem Schoß meiner Mama hatte.
Ich merkte wie ich sauer wurde. Das war wirklich nicht mehr normal. Josie meinte schon, ob ich vollkommen durchgedreht war, wir waren bis jetzt jedes Wochenende aus, da ich darauf hoffte meine Diamanten endlich zu finden. Da sie sich jedoch so über meinen Sinneswandel freute, wollte sie keinen Grund von mir wissen.
Ich war ihr sehr dankbar dafür, da ich sie nicht hätte anlügen können.
Jedes Wochenende in einem anderen Club, bemerkte ich, dass ich etwas aufzuholen hatte. Die Zeit die ich mit Josie lachend auf der Tanzfläche verbrachte, ließ mein schlechtes Gewissen etwas schwächer werden. Wir hatten mittlerweile bereits alle Clubs der Stadt durch, wobei ich nach ca. dem fünften aufgab zu suchen und mich voll und ganz auf unsere Freundschaft konzentrierte.
Bis zu dem Ereignis vor wenigen Wochen.
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Während Josie und ich am Rand der großen Fläche standen, bekam ich mit zusammen gekniffenen Augen mit, wie ein Typ einer jungen Frau, die kaum die Altersgrenze des Clubs überschritten hatte, eine klare Flüssigkeit in ihr Glas füllen wollte. Sie konnte es nicht gesehen haben, da sie ihre Lider geschlossen hatte und die Finger um ihre Schläfen kreisten.
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Objeción | Einspruch, Euer Ehren!
RomanceGerechtigkeit ist seltener als sie sollte! Justiz in den falschen Händen. Verhandlungen verjähren. Mit Verzweiflung und Motivation, geprägt vom Leben, kämpft sich Eve buchstäblich durch das Rechtssystem und darüber hinaus. Auch wenn es scheint, al...