Auswege

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Der restliche Abend verging recht unspektakulär. Als ich leichte Bauchschmerzen bekam, hatte ich auch keine Lust mehr, das mit Malik weiter zu führen. Auch die beiden anderen schienen gelangweilt und sprachen größtenteils nur untereinander. Allein das machte mich traurig, als Janis dann aber verkündete, dass sie jetzt doch nicht mehr so Bock auf Übernachten im Zelt hätten, war meine Laune komplett im Keller. Wenigstens konnte ich mich noch auf die gemeinsame Nacht mit Janis in einem kleinen beengten Raum freuen, doch selbst das fällt jetzt weg.
Ich wurde plötzlich auch richtig wütend auf ihn, immer lief das so. Zu seiner Befriedigung bin ich gut genug. Alles andere kann ich vergessen. Da hat er dann plötzlich eine Ausrede.
Ich war empört und konnte dies nichtmal in Worte fassen, also schüttelte ich nur meinen Kopf und kramte meine Sachen zusammen, bis ich zurück zur Straße stapfte.
Was denkt er nur wer er ist? Ich ließ es aber auch mit mir machen.
Ich lief schnell nach Hause und verkroch mich unter meine Bettdecke. Ein paar Tränen liefen mir über die Wangen bis ich dann endlich einschlief.

Ich schlief lang. Es war schon richtig warm draußen, als ich mein Fenster aufmachte und die frische Luft einatmete. Es roch nach frisch gemähtem Gras und meine Laune wurde gleich ein wenig besser. Ich wollte nicht über ihn nachdenken, mir meinen Kopf zerbrechen, darüber was er von mir wollte, ich brauchte jetzt einen schönen Mädchentag mit Julia. Ich wollte den Kopf frei bekommen und vielleicht in die nächste Stadt fahren. Also schrieb ich Ihr, fragte ob sie mitkommen würde, mein Vater fährt uns bestimmt die halbe Stunde in das neu gebaute Schwimmbad in die große Stadt.
Ihre Antwort kam gleich, auch sie freute sich auf unseren Ausflug und würde in einer Stunde zu meinem Haus kommen. In der Zeit konnte ich noch packen und mir meinen Bikini anziehen.
Trotz der verheulten Nacht fühlte ich mich an diesem Tag sehr wohl und schminkte mich nicht noch extra.

Wir fuhren in das Freibad und vor allem Julia hoffte auch, dass dort ein paar süße Typen sind. Mein Vater ließ uns raus, mit der Mitteilung, dass er uns in vier Stunden wieder abholen würde.
Wir gingen rein und legten uns an einen schönen, etwas abgelegenen Ort. Danach wollten wir sofort ins Becken und uns abkühlen. Wir hatten unfassbaren Spaß zusammen, mit fehlten in der letzten Zeit die gemeinsamen Tage mit Julia. Nach einiger Zeit entschieden wir uns ein kleines Wettschwimmen zu machen und gingen dazu ins Schwimmerbecken. Hier war das Wasser viel kälter und das Becken tiefer, aber es war genug Platz für unser Battle. Insgesamt waren nicht besonders viele Leute im Freibad, sehr zu dem Leidwesen von Julia, die doch endlich mal wieder einen Freund wollte.
Wir gingen normal unserem Vorhaben nach, bis ich die professionelleren Schwimmer auf der anderen Bahn erblickte. Sie schwammen viel schneller als wir und hatten so lustige Badehosen an. Ich fand es beeindruckend wie gut sie waren, auch wenn sie ebenfalls so in unserem Alter waren, vielleicht nur ein wenig älter.
Julia hatte sie auch bemerkt und wir fingen an über die beiden Typen zu reden. Der eine gefiel mir und ich betrachtete wie er durchs Wasser glitt. Unsere Blicke trafen sich und ich fing an zu lächeln. Er tat es mir gleich und nach einer Bahn hielten wir den Blickkontakt, bis Julia mich weg zog. Sie fing an zu schimpfen, dass es hier ja keine richtigen Männer gibt, die seien ja gar nicht an ihr interessiert. Ihre Eifersucht nervte mich aber ich wollte jetzt keinen Streit provozieren. Also stimmte ich ihr zu und wir gingen zurück zu unserem Platz, nachdem ich dem süßen Schwimmer noch einen schüchternen Blick zuwarf.
Julia war nun schlecht gelaunt und wollte nach Hause, die vier Stunden waren sowieso schon fast vorbei und wir zogen uns wieder an. Als ich gerade dabei war meine Sachen einzusammeln wurde es um mich rum plötzlich schattig, als ich hoch schaute und herausfinden wollte woran das lag, sah ich ihn vor mir stehen. Der Schwimmer stand direkt vor und hielt seine Hand um mir aufzuhelfen. Als ich vor ihm stand stellte er sich als Linus vor und fragte ob er meine Nummer bekommen würde. Ich freute mich, in dem Moment vergaß ich Janis das erste Mal, weshalb ich Linus natürlich mit einem „Ja, gerne" antwortete. Meine Laune war danach anders als Julias extrem gut. Sie tat mir Leid aber daran konnte ich gerade nicht denken, und als ein „Hey" von Linus über WhatsApp kam fühlte ich ein kleines Kribbeln im Bauch.
Die ganze Autofahrt sprachen wir nicht miteinander und ich wurde langsam genervt von Julia, sie könnte sich doch auch mal mit mir freuen.
Als ich an diesem Tag einschlief ging es mir schon viel besser, das mit Janis war zwar nicht mal 24 Stunden her aber es fühlte sich alles unwichtig an. Ich müsse mir das mit Janis nicht mehr gefallen lassen, sagte ich mir kurz bevor ich meine Augen schloss und einschlafen wollte. In dem Moment kam eine Nachricht von Janis..

Wie mies kann Liebe sein?¿Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt