Kapitel 4

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"Tut mir leid, ich finde dich nicht zu dünn. Ich meinte nur, weil es alle sagen, ob es stimmt! Aber ja, diese Beschimpfungen werden mir egal sein. Solang das auch für dich okay ist? Und außerdem können wir ja so oder so Freunde sein, wir müssen ja nicht zusammen in die Schule kommen oder die ganze Zeit aneinanderhängen! Wir könnten dann nachmittags etwas unternehmen oder zusammen lernen!", sagte Jake. "Du hast recht, ja!", sagte Lara und blieb plötzlich stehen. "Hier ist es!", sagte sie und schaute ein eher älteres Holzhaus an. "Ich weiß, nichts im Vergleich zu deinem, aber ich mag es trotzdem. Ich steh nicht so auf modern, weißt du?" "Ja, ich eigentlich auch nicht. Mir gefällt dein Haus ebenfalls!", sagte Jake und grinste. "Ich werde dann mal reingehen, willst du noch meine Eltern kennenlernen?", fragte sie Jake. "Ja, gerne!", sagte der und folgte ihr zur Haustür. "Ach so und rede am besten nicht so viel und falls sie dich beleidigen sollten, nimm es nicht ernst!", sagte Lara noch und Jake nickte. Sie zückte ihren Hausschlüssel und sperrte die Tür auf. Man sah, wie drinnen das Licht anging.

Als Lara die Tür ganz geöffnet hatte, standen ihre Eltern, wie Jake vermutete, vor den beiden mit einem Messer in der Hand. Lara schrie: "Mum! Dad! Was tut ihr da?! Wir dachten, du wärst jemand anders Wer ist das?", fragte die Mutter misstrauisch, als ihr Blick auf Jake landete. "Guten Tag, ich bin Jackson Jones, ich wohne die Straße rauf. Ich bin neu hier in der Stadt!", beantwortete Jake die Frage und trat hinter Lara hervor, die sich schützend vor ihn gestellt hatte. "Ein Jones? Hier in New Orleans? Seit wann bist du wieder da?", fragte der Vater. "Ich bin seit gestern das erste Mal hier. Sie müssen mich mit jemanden verwechseln! Aber mein Vater hatte gesagt, er hätte früher hier gewohnt. Vielleicht kennen Sie ihn ja", sagte Jake. "Vielleicht", brummte der Vater. "Komm doch rein, Jackson!", sagte die Mutter und Jake trat ein. Lara folgte ihm und schloss die Tür. "Willst du etwas trinken? Kaffee? Tee? Kakao?", fragte die Mutter. Jake hatte den Eindruck, dass sie ziemlich nett war, nicht so, wie Lara sie beschrieben hatte. "Ein Tee wäre nett!", antwortete Jake höflich. Der Vater starrte ihn böse an. Jake kümmerte es nicht. "Ach, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Elizabeth und mein Mann Finn!", sagte die Mutter und reichte Jake die Hand. "Schön, Sie kennenzulernen!" Finn nickte nur und schaute Jake immer noch böse an. Lara schien das mitzubekommen, denn sie bat Jake an, sich zu setzen. Jake nickte dankend und setzte sich. Das Problem war nur, dass er jetzt gegenüber von Finn saß. Lara bemerkte auch dies und fragte ihren Vater, ob er auch einen Tee haben wollte. Der beantwortete ihre Frage mit einem leichten Kopf schütteln. Dann fügte er noch hinzu: "Ich trinke nicht das gleiche, dass der da trinkt!" Er zeigte mit der Hand auf Jake. "Der da hat auch einen Namen!", sagte Lara böse. "Was willst du dann trinken?," fragte Lara. "Nichts", sagte er und verließ den Raum. "Tut mir leid", flüsterte Lara gerade so, dass Jake es hörte und lief ihrem Vater hinter her. Jetzt waren nur mehr Elizabeth und er im Raum. Er hatte leicht Angst. Was, wenn sie jetzt mit einem Messer auf ihn losgehen würde? Die Teetasse, die plötzlich vor ihm stand, riss ihn aus seinen Gedanken. Er schreckte hoch. "Danke!", bedankte er sich bei Elizabeth. "Sag mal, wieso seid ihr denn wieder zurück nach New Orleans?", fragte sie. Er konnte ihr doch jetzt nicht den wahren Grund nennen, wieso sie wieder da sind. Was ist, wenn die Brüder der Wildnis und die Battle Guns zusammenarbeiteten? Vielleicht kannte Finn seine Familie deshalb? "Wir hielten es nicht mehr aus, dort, wo wir vorher gelebt hatten, war so viel Wasser, also das Meer und der Strand und die Hitze haben mich verrückt gemacht!", log er, aber Elizabeth schien es ihm abzukaufen. "Und was hast du da auf deinem Hinterkopf?", wollte sie wissen. Langsam bekam er ein mulmiges Gefühl im Bauch. Wieso fragte diese Frau ihn so komische Sachen? "Ach, nur eine kleine Wunde. Ich habe mich in der Schule verletzt!", sagte Jake und trank seinen Tee halb aus, auch wenn er sehr heiß war. Er wollte nur hier weg. Und wo war Lara? "Ich bin da, ich bin da!", sagte Lara, als sie in die Küche gelaufen kam, als hätte sie Jakes Gedanken gehört. "Mum. Hat Dad schon wieder getrunken?", fragte sie ihre Mutter. "Ich weiß es nicht, mein Schatz. Ich werde mal nach ihm sehen!", sagte sie und verließ den Raum. Lara setzte sich auf den Stuhl neben Jake. "Deine Eltern sind gar nicht so schlimm, wie du gesagt hast!", merkte Jake leise an. "Naja, da sie jetzt Besuch haben, verhalten sie sich nett, du willst sie nicht an ihren schlechten Tagen erleben!", sagte Lara, nahm den Krug mit Wasser, der am Tisch stand, nahm ein Glas vom Tisch und füllte das Glas mit Wasser, dass sie dann bis zum letzten Tropfen austrank. "Was ist mit deinem Vater? Er hat mich vorhin die ganze Zeit böse angestarrt", fragte Jake und nahm wieder einen Schluck von seinem immer noch heißen Tee. "Ich weiß es nicht. Ich habe mit ihm geredet, aber keine gescheiten Antworten bekommen. Wahrscheinlich ist er nur wieder betrunken!", sagte Lara und trank noch ein volles Glas Wasser aus. Jake trank seinen Tee aus und sagte: "Ich glaube, ich werde jetzt wieder gehen. Wo sind deine Eltern? Ich werde mich noch schnell verabschieden. Und ich komme morgen wieder in die Schule, ich hol dich ab, okay? Um halb acht bin ich hier!", sagte Jake und stand auf, brachte sein Glas zur Abwasch und verließ die Küche. Lara nickte und folgte ihm. "Mum, Dad!", rief Lara durchs Haus und Elizabeth erschien im Vorzimmer. "Jake wird jetzt gehen!", sagte Lara. Jake verabschiedete und bedankte sich und verließ das Haus.

Er ging die Straße rauf zu seinem Haus, als ein Wagen vor seinem Haus hielt. Seine Eltern stiegen aus. "Hallo mein Junge!", begrüßte ihn sein Vater. "Hi Dad, hi Mum!", rief Jake ihnen zu. "Was machst DU denn draußen? Du, der jeden Tag nur in seinem Zimmer sitzt!", fragte seiner Mutter lachend. "Ich war bei einer Freundin!", sagte Jake und grinste. "Bei einer Freundin?", fragten seine Eltern gleichzeitig verblüfft. "Ich erzähle euch alles", sagte Jake und öffnete die Haustür.

Es tut mir so leid... (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt