Kapitel 14

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"Wo warst du?", wurde er von Violet begrüßt. "In der Schule", antwortete Jake knapp, ging an ihr vorbei und schloss sich in seinem Zimmer ein. Er nahm Marys Geschenk, das er am Vortag von ihr bekommen hatte, aus seiner Schreibtischlade, in der er es versteckt hatte, damit Violet und Liam es nicht fanden. Er setzte sich auf sein Bett und öffnete die kleine Schachtel, die schön in Geschenkspapier gewickelt war. Darin sah er einen Zettel, auf dem stand: Von deinem Vater. Er legte den Zettel beiseite und sah ein wunderschönes Armband auf einem Schmuckkissen in der Schachtel liegen. Er nahm es vorsichtig heraus. Es war ein wenig schwerer als andere Armbänder. Es war schwarz und hatte schwarze Perlen. Jake fiel die große silberne Platte auf, auf deren Rückseite sein Name eingraviert war. Jackson Jones. Er gab sich das Armband sofort auf den Arm.

Es waren jetzt schon fast zwei Monate seit dem Gespräch mit Mr. Robinson vergangen. In dieser Zeit hatte er kein einziges Wort mit Lara ausgetauscht, nicht einmal ein einfaches Hallo. Er fühlte sich einerseits schlecht, dass er mit ihr so lange nicht mehr geredet hatte, andererseits wollte er sie nicht in Gefahr bringen. Er wollte nicht, dass ihr was Schlimmes zustößt. An diesem Morgen war er – wie immer – auf dem Weg zur Schule. Doch so weit kam er nicht. Als er an einer etwas dunkleren Gasse vorbei ging, wurde er an seinem Arm gepackt und in die Gasse gezogen. "Was soll das d-", rief er empört doch wurde unterbrochen. "Shhh." Er sah erst jetzt, wer ihn auf die Seite gezogen hatte. Es war Lara. Lara Taylor. Schnell sah er sich um und zog sie dann weiter ins Dunkel der Straße. "Was tust du?", fragte er sie. "Ich wollte dich sehen. Besser gesagt mit dir Reden." Jake senkte seinen Kopf und blickte auf den Boden. "Was ist denn los mit dir in letzter Zeit? Habe ich irgendetwas falsch gemacht? Du sprichst seit ganzen 2 Monaten nicht mehr mit mir!", sagte Lara traurig. "Lara, das ist jetzt gerade ein sehr unpassender Zeitpunkt", sagte Jake und wollte wieder gehen, doch Lara hielt ihn fest. Er versuchte nicht, sich loszureißen. Endlich. Endlich berührten die Beiden sich wieder. Darauf hatte Jake schon so lange gewartet. Aber er durfte sie nicht treffen. Nicht jetzt. "Was ist los?", fragte Lara ruhig. "Lara. Ich kann nicht. Nicht jetzt!", sagte Jake und sah sich um. Lara hielt ihn immer noch fest, aber auch wenn er es tun müsste, er wollte sich nicht aus ihrem Griff befreien. "Wo musst du denn hin, hm? In die Schule? Die kann warten! Verstehst du nicht? Du verletzt mich! Ich vermisse dich! Klär mich auf, bitte!", schrie Lara und bekam Tränen in die Augen. Lara suchte den Blickkontakt zu Jake, doch er sah sie nicht an. "Sieh mich doch wenigstens an!" Lara rannen Tränen die Wange runter. Jake sah sie immer noch nicht an. Sie hielt ihn immer noch fest und zog an seiner Hand, sodass sich sein Kopf mitdrehte und er sie anschauen musste. "Was ist mit dir passiert?", fragte sie unter Tränen. "Lara-", fing Jake an, doch Lara unterbrach ihn. "Bitte. Beantworte mir nur eine Frage. Ehrlich. Bist du der Gruppe deiner Eltern beigetreten?" Jakes Herz fing an, schneller zu schlagen. Ja! Ja er war der Gruppe beigetreten. Sollte er es ihr sagen! Vielleicht gefährdete er sie. "Was ist? Ja oder nein?", fragte Lara und wischte sich ihre Tränen weg. "Ja." Lara umarmte Jake. "Oh mein Gott es tut mir so leid!", weinte sie in seine Schulter. Er stieß sie leicht weg. "Wieso tut es dir leid? Ich wollte in dieser Gruppe sein! Und jetzt bin ich es!" "Begreifst du nicht? Sie haben dich verändert. Du bist anders als-" "Lara! Ich wollte das, okay? Ich bin eigentlich stolz, einer von ihnen zu sein!", sagte Jake wütend. "Eigentlich?", fragte Lara. Jake verdrehte die Augen und drehte sich um, um zu gehen. Lara wollte ihn nochmal festhalten, doch Jake entriss sich ihrem Griff und verließ die Gasse. Lara sah ihm weinend hinterher und lehnte sich schlussendlich an die Wand eines Hauses, an der sie dann runterrutschte und sitzen blieb.

In der Schule angekommen, lief Jake schnell ins Klassenzimmer. Die Stunde hat schon begonnen. "Jake! Wo warst du?", fragte der Lehrer, als Jake die Klasse betrat. "Tut mir leid, habe verschlafen!", log Jake und setzte sich auf seinen Platz. "Na gut", sagte der Lehrer, der ihn noch einige Sekunden musterte, ehe er sich wieder der Tafel widmete. Nach der Schule war er auf dem Weg nachhause, als er – erneut- in eine Gasse gezogen wurde. "Was habt ihr heute alle? Könnt ihr mich nicht mal-" Jake stoppte, als er sah, wer vor ihm stand. Logan. Logan Robinson. "Was willst du?", fragte Jake. "Hat da heute wer einen schlechten Tag? Also ich finde es schade, dass du kein Nachsitzen fürs Zuspätkommen bekommen hast", grinste Logan. "Was willst du?", wiederholte Jake seine Frage. "Mein Vater will, dass du heute zu ihm kommst!" "Und wie soll ich dorthin, wenn ich nicht weiß, wo er wohnt?" "Somit." Ein Wagen fuhr vor und Logan deutete auf ihn. "Und das." Jake sah, wie Logan einen Sack hochhielt. "Ernsthaft?", fragte Jake. "Ja." Logan ging zum Auto, machte eine Tür auf, Jake stieg ein und ich wurde der Sack über den Kopf gesteckt. Der Sack roch nach vergammeltem Fisch. Ihh. Jake spürte, wie der Wagen sich in Bewegung setzte. Da Stille herrschte und niemand redete, versank Jake in Gedanken. Nachdem er mit Lara geredet hatte, war diese nicht in der Schule aufgetaucht. Hatte er sie so stark verletzt? Er schämte sich dafür. Bald würde dieses ganze Theater hier vorbei sein und er könnte zu seinem Mädchen und sich entschuldigen. Warte. Was hatte er da gerade gedacht? Sein Mädchen? Nein, niemals. Er war nur seine beste Freundin. Oder doch nicht?

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam das Auto endlich zum Stehen. Die Tür wurde neben ihm aufgemacht und er wurde aus dem Wagen gezogen. Dann wurde ihm der Sack vom Kopf genommen. Er stand in einer großen Garage. Er sah Logan die Garage verlassen und einen Mann, der auf ihn zukam. "Komm mit", befahl er Jake. Jake wollte keine Prügelei oder etwas dergleichen anfangen und gehorchte. Der Mann führte ihn durch etliche Gänge. Er hätte sich jetzt schon verlaufen. Nach mindestens noch zehn Mal abbiegen kamen sie in einen, ihm schon bekannten, Raum. Dort sollte er sich auf einen Stuhl setzen und warten. Das tat er. Er hörte, wie die Tür verschlossen wurde. Jetzt war er alleine. Er sah sich im Raum um. Der Raum hatte sich nicht viel verändert, der Sessel, auf dem er jetzt saß, stand immer noch am gleichen Fleck. Doch ein Tisch und ein zweiter Stuhl wurden auch in den Raum gestellt, doch ganz in der Ecke. Es glich einem Verhörsaal. Doch irgendetwas war komisch. Irgendwie kam ihm der Raum so klein vor. Er hätte schwören können, dass der Raum das letzte Mal größer war. Und vielleicht hatte Mr. Robinson das mit der Sicherheit etwas übertrieben. Vier Kameras beobachteten ihn. Plötzlich ging die Eisentür auf und in den Raum kam niemand anderes als Will Robinson. "Guten Tag, Jake!", sagte er und schloss die Tür hinter sich. Jake nickte grüßend. Mr. Robinson schob den Tisch und den Stuhl in die Mitte des Raums und setzte sich dann auf den Tisch. Jetzt glich es wirklich einem Verhörsaal. "Du fragst dich bestimmt, wieso du hier bist!" Jake nickte. "Es ist so weit. Jetzt werden wir meinen Plan beginnen!" "Und der wäre?", fragte Jake. Mr. Robinson legte einen Block Papier, einen Stift und ein Plakat auf den Tisch. "Was ist das?", fragte Jake. "Das sind die Baupläne einer Waffe, mit der ich die Welt regieren kann. Ich kann sie aber leider nicht entziffern, deshalb wirst du das für mich tun." "Erstens woher wissen Sie, ob ich diese Schrift lesen kann und zweitens, wieso sollte ich Ihnen helfen, wenn Sie damit nur Böses wollen." Mr. Robinson lachte. Dann winkte er mit der Hand und die Tür ging auf. Drei Männer kamen bewaffnet in den Raum. "Sonst töte ich dich. Dann tun Sie es. Ich werde Ihnen nicht helfen!", sagte Jake entschlossen. "Auch nicht, wenn ich dir das zeige?", fragte Mr. Robinson und zeigte auf die Wand hinter Jake, die sich wie auf Kommando auf die Seite schob. Jake konnte seinen Augen nicht glauben, als er sah, was dahinter war.

Es tut mir so leid... (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt