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„Wie lange braucht das Gold noch?" hakte der Professor noch. „Keine drei Stunden mehr Professor" sagte Palermo während er den Geiseln zu sah, wie sie das Gold durch das Rohr laufen ließen. Der Professor machte Luftsprünge „Super Palermo!" 

„Tamayo wird reingehen" ertönte Alicias Stimme hinter dem Professor. „Was?!" fragte Palermo, jedoch wusste der Professor selber nicht ganz worauf Alicia hinaus wollte. „Er wird reingehen. Sie haben ihn mit dem Video provoziert. Hören Sie mal zu, ich arbeite mit ihm schon eine ganze Weile zusammen und sowas lässt er irgendwann nicht mehr mit sich machen. Tamayo besitzt einen gewissen Stolz, den er sich nicht von Ihnen nehmen lassen wird" „Was weiß die schon" keifte Palermo, doch der Professor wusste ganz genau, dass Alicia recht hatte. „Ich weiß, und das soll er auch. Nur muss er damit noch drei Stunden warten." 

„Sergio, was ist wenn er das nicht tut?!" rief Lissabon „Das muss er einfach." 

„Lass mich mit ihm reden" sagte Alicia. „Niemals, Sergio hörst du?! Sie spielt ein falsches Spiel" „Raquel, wer hat denn damals das falsche Spiel gespielt, als du die Seite gewechselt hast? Willst du mir die selbe Tat jetzt verwehren?" „Es reicht!" sagte der Professor. „Palermo, Lisabon, ihr schafft das Gold daraus. Um den Rest kümmere ich mich" „Ser-" setzte Raquel an, jedoch unterbrach Palermo sie „Du hast gehört, was der Professor gesagt hat. Tschau Sergio" sagte Palermo und legte auf. 


...


„Suárez, wie lange dauert es denn noch?!" rief Tamayo und raufte sich die Haare. Durch die letzten Tage war er äußerst unentspannt und wollte sich von seinem nun getroffenen Endschluss nicht abbringen. 

„Noch eine halbe Stunde Coronel, dann sind alle auf ihrem Posten" berichtete Suárez. „Eine halbe Stunde noch?! In dieser Zeit sind diese Hurensöhne schon längst in Madagaskar." schrie Tamayo und war erneut kurz davor aus seiner Haut zu fahren. „Es tut mir leid Coronel, aber schneller geht es wirklich nicht" entschuldigte sich Suárez und hob beschwichtigend die Hände. „Schon gut, schon gut" 


...


Und tatsächlich hatte Tamayo recht. Sie waren tatsächlich gerade auf dem besten Weg Richtung Madagaskar. Der Goldberg in dem alten Güterwagen wuchs, während der in der Bank immer weiter schrumpfte. Stockholm feuerte sie alle immer weiter an, da sie es kaum erwarten konnte wieder mit ihrem Fuß in die Freiheit zu treten. Sie war die mit der geringsten Erfahrung und fürchtete jede Minute um ihr Leben. Sie sehnte sich nach nichts mehr, als ihren Sohn wieder fest in die Arme zu schließen und mit Denver ein normales Familienleben zu führen. 

„Ruh dich eine Weile aus" sagte Tokio, die soeben hinter Stockholm aufgetaucht war. „Nein alles gut" widersprach Stockholm obwohl ihre Stimme schon ganz zittrig war. „Du musst dich ausruhen, wenn wir fliehen wirst du deine ganze Kraft benötigen" redete ihr Tokio ein, doch Stockholm stritt alle ihre Versuche immer und immer wieder ab. „Ich möchte nicht Tokio, ich will zusehen, wie das Gold verschwindet, ich will sehen, wann wir endlich hier raus kommen können..." sie zögerte und fuhr dann fort „Ich kann das nicht mehr Tokio, ich muss hier raus, ich habe eine Familie da draußen, einen kleinen Sohn. Ich möchte nicht, dass er so- so wie Nairobis Sohn ohne Mutter aufwachsen muss und sie nur zum Wochenende im Gefängnis besuchen darf." ihre Stimme brach ab und Tränen traten auf ihr Gesicht. „Hey Süße, das wirst du nicht." sagte Tokio beschwichtigend und nahm ihr Gesicht in ihre Hände „Euer Sohn wird mit den besten Eltern aufwachsen, die er sich nur wünschen kann verstanden? Der Professor hat mir schon einmal das Leben gerettet und diesmal gehörst du zu uns und er wird auch deins retten" „Ja-" schluchste Stockholm in Tokios Schulter. „Du gehst jetzt mal schön und ruhst dich aus. Ich übernehme das hier für dich" versprach ihr Tokio und Stockholm verschwand im Lastenaufzug. 


...


„Suárez! Da sind Sie ja endlich, haben Sie ihre Truppen bereit?" „Ja Coronel, gewiss. Sie warten nur noch auf Ihr Zeichen." „Perfekt, Suárez es kann lo-" doch ein Klingeln unterbrach Tamayo „Stellen Sie dieses nervige Geläute aus Antoñanzas!" befahl Tamayo und wurde erneut gereizt. „Gut Suárez, Sie haben mein Zei-" doch schon wieder wurde er unterbrochen. „Antoñazas, was ist denn jetzt!? Sehen Sie nicht, dass ich beschäftigt bin?" „Sicher Sir äh Coronel, a-aber hier ist der Professor für Sie" stotterte Antoñanzas verängstigt. „Ah perfekt, danke dir" er hielt den Hörer ein wenig von sich weg „Suárez, warten Sie noch einen Augenblick." Dann wandte er sich wieder dem Telefon zu. „Na Professor, machen Sie sich jetzt in die Hosen? Sie dachten Sie könnten uns mit ihrem dämlichen Video einschüchtern nicht war? Da haben Sie sich aber gewaltig verschätzt." 

„Guten Tag Tamayo" Tamayo erschauderte, denn es war nicht die männliche Stimme des Professors, die er hörte. „A-Alicia?" stotterte er. „Ja Tamayo, ich bin es...habe ich Sie ein wenig aus der Fassung gebracht?" und auch wenn Tamayo Alicia nicht sehen konnte sah er vor seinem geistigen Auge ihr abstruses Lächeln. „Was machst du bei dem Professor Alicia? Ziehst du das selbe durch wie Raquel es zuvor getan hat?" „Hhm so ähnlich, nur dass ich den Professor in meiner Gewalt habe und er nicht mich" spielte Alicia ihren Triumph aus und wartete auf Tamayos Reaktion. Dieser fing sich jeder wieder recht schnell, nachdem er ein zwei Mal geschluckt hatte. „Und was erwartest du jetzt von uns? Ich denke mal du wirst nicht hier rein spazieren und ihn uns einfach so übergeben?" „Da hast du wohl recht mein Lieber" „Und was willst du dann?" „Damit ich ihn euch ausliefere möchte ich in allen Anklagepunkten freigesprochen werden und einen neuen Pass bekommen." forderte Alicia. „Wozu das denn?" fauchte Tamayo unentspannt. „Glaubst du etwa, dass ich nach all dem, was ihr über mich in den Nachrichten verbreitet haben noch frei auf die Straße gehen kann? Wohl eher nicht" Tamayo erkannte, in welcher Zwickmühle er steckte. Sollte Alicia helfen und somit den Professor ausgehändigt bekommen oder sollte er darauf bauen, dass er ihn selbst finden könnte und den Überfall auf die Bank weiter durchziehen. 

„Okay Alicia, gibst du mir eine Stunde Bedenkzeit?" forderte Tamayo. „Damit wäre ich einverstanden" sagte Alicia und legte auf. Angestrengt atmete Tamayo aus. Er war sich nicht sicher ob er das richtige getan hatte, jedoch war ihm der Druck doch zu groß geworden und die Vorstellung den Professor nun endlich in seiner Gewalt zu wissen war ein zu großer Schatz um ihn einfach fallen zu lassen. 

Doch was Tamayo nicht bedacht hatte war, dass sich Alicia eventuell doch auf die Seite des Professors geschlagen hatte und nun auf Zeit spielte. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 24, 2022 ⏰

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