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„Kann ich euch helfen?" fragte Alicia aus der Ecke. Sie war wieder aufgewacht und hatte ihr Gespräch belauscht. Der Professor drehte sich zu ihr um. Sie hatte kein fieses Grinsen im Gesicht und auch sonst keine Anzeichen von Häme. Ihr Angebot schien tatsächlich aufrichtig und ernst zu sein.

Trotzdem traute er ihr nicht. „Wir brauchen deine Hilfe nicht danke." lehnte er jedoch freundlich ab. „Ich weiß was die Polizei geplant hat und auch sonst hätte ich einige Ideen die euch helfen könnten. Ich kenne mich da aus" „Nein." sagte der Professor diesmal etwas deutlicher.
Tatsächlich blieb Alicia still und drängte sich nicht weiter auf.

...

„Ihr habt es geschafft?" fragte Tokio und besah sich das Loch, welches Helsinki gebohrt hatte. „Ja" sagte Helsinki und Palermo leuchtete mit einer Taschenlampe durch das Loch und man konnte ein Bahngleis erkennen.

„Professor?" fragte Palermo. „Was gibts Palermo?" „Helsinki hat das Loch gebohrt, wir haben es geschafft!" Daraufhin wurde es still an dem anderen Ende der Leitung. Der Professor konnte es kaum glauben, sie waren einen Schritt weiter. Das Gold könnte nun rausgebracht werden und danach direkt die Truppe.

„Das ist wunderbar zu hören!" sagte der Professor erfreut. „Ihr könnt dann anfangen das Gold hinaus zu schaffen. Der Wagon steht bereit." wies der Professor sie an. „Verstanden" gab Palermo zu verstehen. „Was ist aus dem Video geworden?" hakte Tokio nach.

„Die Polizei hat momentan große Probleme. Und Arturo wird, kaum kommt er hier raus ins Gefängnis wandern." „Das ist schön zu hören" meldete sich Denver mit geknirschten Zähnen.

„Gut, schaffen wir das Gold hinaus! Stockholm und Rio sind bei den Geiseln ist das richtig?" fragte Palermo in die Runde. „Wenn sie nicht mit etwas anderem beschäftigt sind dann schon." antwortete Denver mit einem fiesen Unterton in seiner Stimme.
„Dann gehen wir jetzt los!"

...

„Bogotá!" rief Palermo, als er aus dem Aufzug stieg. „Bogotá, wir schaffen das Gold jetzt raus. Wie viel müsst ihr noch schmelzen?"

„Nicht mehr viel, wir brauchen noch vier Stunden wenn wir in diesem Tempo weiter machen." sagte Bogotá und sah sich um.

„Tokio, Denver, Helsinki...ihr packt das Gold in die Schubkarren und transportiert es so rüber. Es wäre schlau wenn einer von euch das Gold in die Schubkarren räumt und die anderen die Schubkarren rüber bringen."

Sofort begann Denver das Gold in die Schubkarren zu hieven, während Helsinki und Tokio es rüber zu dem Loch schafften. Jeder arbeitete auf Hochtouren um so schnell wie möglich aus diesem verflixten Gefängnis heraus zu kommen.

Palermo befestigte in der Zeit an dem Loch eine Art Trichter, damit es leichter fiel das Gold durch das Loch zu schaffen und sie so viel Zeit wie möglich gewannen.

Er war grade fertig geworden, als Tokio das Loch erreichte. "Gut, jetzt vorsichtig hier rein kippen." wies Palermo sie an. Das Gold rieselte langsam aus der Schubkarre und drehte sich so lange in dem Trichter, bis es die Öffnung erreichte und hindurch rollte. Die kleinen Kügelchen landeten mit einem leisen klong genau in den Wagon unter dem Loch.

"Es funktioniert!" Rief Tokio erfreut.
"So scheint es" stimmte Palermo ihr nicht minder erfreut zu. „Jetzt können die Geiseln die Arbeit für uns erledigen. Desto schneller sind wir hier raus." Tokio nickte zustimmend und schon waren die beiden verschwunden.

„Meine Damen und Herren!" begrüßte Palermo die Geiseln, als er die Mitte der Treppe der Eingangshalle erreicht hatte. „Sie haben nun die letzte Chance sich noch mal nützlich zu machen."

...

„Coronel Tamayo!" rief einer der Polizisten, der soeben ein Signal empfang hatte, welches er nicht zu ordnen konnte. „Was ist?!" fragte dieser gereizt, da er nicht erneut schlechte Nachrichten empfangen wollte. „Ich empfange ein verschlüsseltes Signal von irgendwo aus Spanien, ich kann es nicht genau orten" „Dann fangen Sie es ab oder tun Sie irgendwas, damit es aufgehalten werden kann." Tamayo fuchtelte wild herum, die Leute waren eh schon ziemlich aufgebracht durch die Mitteilung, dass Nairobi gefallen war und jetzt würde der Professor wahrscheinlich nichts senden, was sie wieder in ein gutes Licht rücken würde. 

„Ich kann es nicht unterbrechen, aber Arturo Román ist darauf zu sehen" . „Nicht auch noch der, der kann mir gestohlen bleiben, so ein aufmerksamkeits geiles Arsc-...entschuldigen Sie" unterbrach sie Tamayo selbst. „Worum geht es? Was sagt er?" 

Das Video spielte sich nun in dem Zelt vor der Bank von Spanien ab, so wie auf vielen Handys davor und einigen weiteren. „Coronel, selbst die BBC hat es in ihren Nachrichten!" 

„Ich Arturo Román, habe..." er stotterte vor sich hin, doch ein Pistolenlauf erschien am Rand des Videos und eine Stimme sagte: „Teil der Welt ruhig mit, was für ein widerliches Schwein du bist." Arturo blickte beängstigt und angewidert drein „Ich habe in der Bank von Spanien, in der ich zurzeit feststecke mit vielen weiteren Geiseln, die teilweise von panischer Angst besessen sind diese Angst ausgenutzt und...un–und habe eine Frau sexuell belästigt nachdem sie Schlaf gefunden hatte." 

In dem Zelt wurde es plötzlich ziemlich leise, und alle schauten Coronel Tamayo an. Ihm war bewusst, dass es auch seine Schuld war, dass Arturo sich dort drin befand und hatte schon eine Vorstellung, worauf der Professor hinaus wollte. „Brechen Sie dieses Video auf der Stelle ab!!" doch es war bereits zu spät. Ein rotes Dalí Männchen hatte sich bereits neben Arturo gestellt und sprach nun mit Palermos Stimme: „Und so einen, meine Damen und Herren, lässt die spanische Regierung ohne weiteres hier rein und setzt ihr Volk diesem Menschen aus. Wir geben weiterhin unser Bestes, unsere Geiseln hier drin zu schützen und sie keinen Gefahren auszusetzen." und mit diesen Worten endete das Video.

„Coronel, es gibt bereits einen riesigen Aufschrei bezüglich Arturo Román und ich muss sagen, dass wir davon leider nicht ganz verschont sind." berichtete Antoñanzas. „Ich weiß, ich weiß!" schrie Tamayo außer sich vor Wut und raufte sich die Haare. Er stürmte aus dem Zelt, um frische Luft zu schnappen und sah, dass die Menge erneut angefangen hatte auf zu schreien und erneut widerstand leistete. „Suárez!...Suárez kommen Sie her!" rief Tamayo und spukte dabei vor Wut. „Coronel?" „Sie schnappen sich jetzt Männer und gehen darein, ich kann nicht noch mehr einstecken. Egal wer dabei umkommt, wir sagen die waren bereits Tod als sie reingekommen sind" fuchtelte Tamayo wild um sich. „Das glaubt uns Niemand" versuchte Suárez Tamayo zur Vernunft zu kriegen. „Das ist mir egal, mir glaubt eh keiner mehr irgendwas nach dem was diese...diese...Sie wissen schon über mich erzählen. Wer soll denn da noch Respekt vor der spanischen Polizei aufbringen, wenn wir uns zum zweiten Mal von dieser Bande übers Ohr hauen lassen. Wir müssen da jetzt hard durchgreifen!" und mit diesen Worten stürmte Tamayo wieder in das Zelt. 


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