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Helsinki durchbohrte die Betonmauer als gäbe es auf der anderen Seite irgendwas Gratis. Pausen machte er kaum welche und der Schweiß tropfte ihm auf den roten Overall. Dieser vermischte sich mit dem feinen Staub, der in der Luft lag und machte es schwer zu Atmen.

Währenddessen schmolz das Gold immer schneller und Bogotá schuf das Gold immer schneller raus. Der Tresor leerte sich Stück für Stück und der Haufen mit den Gold Kügelchen wuchs und wuchs.

Palermo kam gefolgt von Tokio die Treppe zu den Geiseln hinunter. Es war bereits Abends und die Geiseln versuchten zu schlafen. Die, die es unter dem Krach von Helsinki nicht geschafft hatten schauten jetzt hinauf. Sie verfolgten Palermo, der gerade durch die Mitte zu Arturo hinüber ging. „Arturito, du tust uns jetzt mal ein Gefallen. Komm mal mit." befahl Palermo und zog den verängstigten Arturo an seinem Overall auf die Füße.

„S-señor P-palermo, was wollen S-sie von mir?" stotterte Arturo verängstigt. „Spielen" antwortete Tokio mit einem Augenzwinkern. „Das kannst du doch so gut." Sie sah sich um „Miguel...so heißt du doch oder?" Miguel nickte nur und schaute eingeschüchtert von Arturo zu Palermo und dann zu Tokio. „Komm mal mit" wunk sie ihn zu sich.

Zusammen gingen die vier die Treppe wieder hinauf und in einen leeren Raum, wo nichts anderes war, außer ein Stuhl vor dem ein Stativ mit einem Handy drauf stand. „Was wollt ihr von mir?" fragte Arturo, nun mit festerer Stimme.

„Das du der ganzen Welt sagst, was du für ein Misststück bist und jetzt setzt dich!" fluchte Palermo und drückte Arturo auf den Stuhl. „Ich sag garnichts! Ich hab nichts gemacht!" rechtfertigte er sich und warf Miguel einen warnenden Blick zu.

„Tokio, hol bitte Amanda. Sie wird ihm bestimmt sagen, was er gemacht hat. Und wenn du schon dabei bist kannst du bitte auch Manila holen?" bat Palermo Tokio. „Natürlich." bestätigte sie und verließ den Raum.

...

„Marseille, ich weiß nicht was ich machen soll." sagte der Professor hilflos, sobald er aufgelegt hatte. Erst jetzt realisierte er wirklich, was passiert war. Nairobi war gestorben. Für viele war Nairobi nur irgendeine Stadt, aber für den Professor war es viel mehr als dies. Die wichtigste Regel war, keine Namen. Aber womit der Professor nicht gerechnet hatte, war das diese Tarnnamen irgendwann mal zu richtigen Namen werden würden.

Er wollte eigentlich nur den perfekten Plan seines Vater durchziehen und danach nie wieder etwas Kriminelles tun. Nur in eine Banknoten Druckerei einbrechen, mit ein paar Unbekannten, unbedeutenden Menschen, dessen Namen ihm unbekannt war und dessen Leben unwichtig.

Doch diese Menschen waren nun zu seiner Familie geworden. Seiner Familie, die er jetzt nicht mehr besaß.

Der Schmerz seinen Vater zu verlieren war groß, aber durch den Plan war er immer an seiner Seite. Doch der Plan hatte seinen Bruder in den Tod gestürzt. Dieser Schmerz war unerträglich gewesen und er war froh, ihm nie wieder spüren zu müssen. Doch er hatte ihn wieder gespürt, Nairobis Tod war so, als ob er seine Schwester verloren hätte.

Wer würde als Nächstes gehen? Tokio? Lissabon? Palermo? Denver oder Rio?

„Hier Professor." sagte Marseille und bot dem Professor Dosen Ravioli an. „Nicht jetzt Marseille" lehnte er ab. „Professor, sie müssen etwas essen! Sie müssen ihre psychische Blockade lösen und die Jungs jetzt daraus holen!" wies Marseille ihn zurecht.

„Aber wie?!" fragte er ratlos. „Packen Sie einfach einen von ihren genialen Plänen aus Professor" sagte Marseille. „Aber da sind keine mehr! Mein Kopf ist leer, da ist nichts und doch ist er so voll...als ob er gleich platzten würde."

„Sie schaffen erstmal das Gold daraus und dann die Geiseln und anschließend die Truppe." sagte Marseille während er anfing seine Ravioli zu essen. „So einfach ist das aber nicht!" er schlug wütend auf den Tisch und einige gefaltete Origami kippten um.

„Ich kann helfen." kam eine Stimme aus der hinteren Ecke.

...

„So Amanda, Erzähl uns doch mal, was der Liebe Arturo so gemacht hat. Er kann sich leider an nichts mehr erinnern." sagte Palermo und schaltete die Kamera an.

„Er hab mir ein paar Beruhigungsmittel, damit ich besser schlafen könne sagte er. Er ging mit mir an einen platzt etwas abseits der anderen Geiseln, damit uns keiner sah. Als ich eingeschlafen war sah ich nur noch wie er meinen Overall öffnete und an meinem BH herum fummelte. Um mich zu wehren war ich zu schwach. Und an den Rest fehle mir die Erinnerung." endete Amanda. Marina fuhr fort „Mir wollte er auch diese Tabletten geben, kaum hatte er es mit Amanda versucht. Die Polizei lässt ihn einfach hier hinein, sie haben uns einen Vergewaltiger hinein geschleust. In meinem Sinne ist er viel gefährlicher als die Geiselnehmer." endete sie.

„Ist das zu fassen? Die Polizei lässt diesen Mann dort hinein, zu den verängstigten Geiseln. Was müssen wir noch alles erfahren? Können wir uns überhaupt noch auf unsere Polizei verlassen?" ließ der Reporter diese Frage im Raum offen stehen.

...

„Na sehen sie Professor! Sie haben erneut einen Trumpf ausgespielt." versuchte Marseille den immer noch niedergeschlagenen Professor auf zu muntern. „Die Polizei sinkt in den Vertrauen zu den Bürgern und deren Sympathie steigt zu uns."

...

Während das Video viral durch das Internet ging, ging Palermo den Gang entlang zu Helsinki der immer noch mit dem Bohren dabei war.

Palermo berührte diesen leicht an der Schulter, sodass dieser kurz zusammen zuckte und aufhörte zu Bohren. „Helsi, wie läufts?" hakte Palermo nach. „Nicht mehr viel noch ein paar Millimeter." berichtete Helsinki. Er fuhr mit seiner Arbeit fort. Palermo blieb gespannt hinter ihm stehen. „3...2...1..." sagte Helsinki mit seiner tiefen Stimme, dann brach er durch die Wand.

„Wir haben es geschafft, wir sind durch" sprach Palermo in sein Funkgerät. Helsinki legte den Bohrer zur Seite und sprang auf „Wir haben es geschafft!"

{Stellt euch vor das jetzt Bella Ciao gespielt wird)

Vor Freude umarmte er Palermo, über dessen Gesicht Tränen liefen. „Du bist fantastisch dicki" sagte er mit zittriger Stimme. „Das stimmt nicht, wir sind alle fantastisch!" stellte Helsinki klar und schaute Palermo tief in die Augen. Darin sah er die Freude seines Gegenübers, aber auch den jahrelangen Schmerz. Wäre dieser Ausdruck von Schmerz in Palermos Augen nicht gewesen, dann hätte Helsinki ihn jetzt geküsst. Doch er konnte es einfach nicht.

Ganz anders als Rio und Stockholm, diese waren grade auf dem Weg zu der Wachablösung, als sie die Freudenbotschaft hörten. „Jaaa!!" rief Rio und drehte sich sofort zu Stockholm um und sah ihre Freude in den Augen. „Rio! Wir haben es geschafft!" schrie sie und schlung ihre Arme um seinen Körper. Sie blickte zu ihm hoch und wenige Sekunden später lagen ihre Lippen auf seinen.

Tokio, die soeben bei Denver vorbei geschaut hatte, um zu überprüfen wie es ihrem Kameraden ging war in Freudestränen ausgebrochen, jetzt war die Zeit gekommen um Nairobis Tod zu rächen. So schnell wie möglich verließen sie beide das Zimmer und um sich das Loch selber anzusehen.

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Hey, ich hoffe euch gefällt das Kapitel😊 Und ja ich hab es auch mal geschafft ein neues hochzuladen😅 Tut mir echt leid, dass ich so unregelmäßig Update🥺 Aber ich hatte momentan mehr Lust auf meine Sherlock FF😅 Einen schönen Tag euch noch💕

Haus des Geldes | FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt