ওKapitel 15 ✓

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Oliver's Pov.

Ich hatte Eve zu viel erzählt. Viel mehr, als mir erlaubt war und viel mehr, als es gut für mich hätte sein können.
Doch obwohl sie ihren besten Freund verloren hatte und so plötzlich in diese ganze Sache hineingezogen wurde, ging sie überraschend gut damit um.

"Wenn du unsterblich bist...warum kann ich dich dann töten?", fragte Eve und ihre braunen Augen musterten mich interessiert.
"Du vereinst die Macht aller Warlocks in dir, die jemals gelebt haben. Das macht dich stark genug. Du - oder Delly, falls du stirbst - bist das einzige, was mich umbringen kann."
Sie nickte, als wäre es das normalste der Welt. Für mich war es das zwar, aber für sie auf keinen Fall.

Dann seufzte sie jedoch:"Ich habe tausend Fragen...das ist doch alles Wahnsinn..."

Ich hatte wieder das Bedürfnis, sie zu berühren. Einfach sanft über ihre Hand zu streichen oder eine Haarsträhne hinter ihr Ohr zu schieben. Ich wusste nicht, ob sie diese Wirkung auf mich hatte, oder ob es einfach nur dem Mitleid, das ich ihr gegenüber gerade empfand, verschuldet war.

"Wie wäre es, wenn ich sie dir am Samstag bei einer schönen Tasse Kaffee beantworte. Ich kenne zufällig ein fantastisches Mädchen, das in einem kleinen Café arbeitet", schlug ich vor und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

Gespielt empört schlug sie die Hände vor dem Mund zusammen. "Ein Date während der Arbeitszeit, Oliver? Was denkst du dir nur?"

"Du nennst es Date? Das finde ich sehr interessant", erwiderte ich und grinste sie an.
Sie streckte mir nur die Zunge raus.

Eve forderte mich auf völlig neue Weise heraus.
Ich wusste, wie man Frauen in den verschiedensten Jahrhunderten von sich überzeugte. Doch all dieses Wissen konnte ich bei Eve nicht anwenden. Früher umgarnte ich die Frauen, machte ihnen Komplimente, tanzte mit ihnen auf Ballen und schon verfielen sie mir.
Bei Eve war es völlig anders. Komplizierter. Frecher und irgendwie spielerisch. Gar aufregend. Es entfachte etwas in mir, was neu für mich war - wie ein Fallschirmsprung oder ein atemberaubendes Lied. Es gab mir einen Kick, der mich gefühlt 24 Stunden am Tag dümmlich grinsen ließ. Ich hasste das, aber gleichzeitig war ich auch süchtig danach. Ja, gleichzeitig gefiel es mir. Viel zu sehr.
Doch leider sorgte das dafür, sorgte sie dafür, dass ich immerzu an sie denken musste - und so sehr ich es auch versuchte, ich konnte nicht damit aufhören.

Eve's Pov.

Nachdem Oliver gegangen war, stürzte Delly auf mich zu.
"Der süße Typ war bei dir!!!", kreischte sie und umarmte mich stürmisch.

"Ich weiß, ich war dabei", erwiderte ich trocken und steckte alle Mühe in das Vorhaben, meine Fassung zu wahren.
"Uuuuund?", fragte sie, "was habt ihr gemacht? Habt ihr euch geküsst? Seid ihr zusammen?"
"Nein und nein", antwortete ich.

"Hat Mom dich eigentlich abgeholt oder bist du gelaufen?", fragte ich, um vom Thema abzulenken.
"Ich bin gelaufen. Aber das war es wert, wenn dafür der süße Typ bei dir war!!!"
Das mit dem Themenwechsel klappte ja irgendwie so gar nicht.

***

Als ich am Samstag zur Arbeit ging, war ich irgendwie nervös. Ich wusste nicht, ob es an Oliver lag - was höchst lächerlich wäre - oder daran, dass er mir meine Fragen beantwortete.

Diese Woche war schwer gewesen. Tyler fehlte mir einfach in meinem Leben und es tat unendlich weh, dass er mir etwas antun wollte, dass unsere ganze, jahrelange Freundschaft, dass alles schier nicht echt war.

Ich hatte ihn die ganze Woche nicht mehr gesehen und es war auch gut so: Denn jetzt, wo der erste Schock überwunden war, wäre ich bei einer Begegnung vermutlich einfach in Tränen ausgebrochen.

❝when the angel falls you're dead❞ || ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt