ওKapitel 31 ✓

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Ich fühlte mich, als sei ich aus einem tiefen, lähmenden Schlaf erwacht. Als wären sie letzten Tage ein böser Traum gewesen. Erst jetzt fühlte ich mich wieder vollkommen und in jederlei Hinsicht wach. Ich war wach.

"Ich liebe dich", sagte Oliver und atmete heftig. "Egal, was sie dir erzählt haben, ich liebe dich".
"Sie haben mir von der echten Prophezeiung erzählt", antwortete ich.
Er seufzte.

"Als ich hierherkam, war es mein Plan, dass du dich in mich verliebst. Aber, als ich dich kennengelernt habe, habe ich mich in dich verliebt. Mit dir ist alles anders, Eve.
Ich wollte dir von allem erzählen, aber ich hatte Angst, dich zu verlieren. Ich weiß, dass es falsch war.
Ich liebe dich, Evangeline Heart, und ich möchte nie mehr ohne dich leben", platzte er aus ihm heraus, während er mir eindringlich in die Augen sah.

Ein paar Sekunden herrschte Stille, während wir uns einfach nur ansahen.

"Ich liebe dich", sagte auch ich und stellte mich auf meine Zehenspitzen, um unsere Lippen miteinander zu verbinden.
Als wir uns wieder lösten, konnten wir nicht mehr anders, als uns Gegenseitig anzulächeln.

"Wo sind die Warlocks jetzt eigentlich?", fragte Oliver irgendwann.
"Vielleicht sollten wir besser in deine Wohnung gehen. Da kann ich dir alles erzählen", antwortete ich.

Er schaute auf seine Füße. "Sehr gerne, aber leider stecke ich immernoch hier fest."
Ach stimmt, da war ja was.

Schnell eilte ich zu Quentins Auto, um die verzauberte Kerze herauszuholen. Sie hatten sie vorhin angezündet. Solange die Kerze brannte, konnte Oliver sich nicht bewegen. Also löschte ich sie.

Oliver kam sofort in übermenschlicher Geschwindigkeit zu mir gerannt und griff hinter meinen Rücken und unter meine Kniekehlen, um mich zu tragen.
Ich lachte und entdeckte auch auf seinen Lippen ein schiefes Grinsen.
Anschließend rannte er mit mir, wieder in viel zu schneller Geschwindigkeit, in seine Wohnung.

***

Wir redeten und redeten. Ich erzählte ihm von Bree und von Ryannes Schwester, Ronja.
Er erzählte mir davon, wie es war, mit der Ungewissheit zu leben, ob es mir gut ging oder nicht.
Darüber hinaus breitete er aus, was er wollte.
"Naja, also...wenn du mich möchtest, dann...", er zögerte und sah mich unsicher an. Ich nahm seine Hand und drückte sie auffordernd.

"Ich bin zwar unsterblich, aber trotzdem kann ich mein Leben selbst beenden", fing er schließlich an.
"Ich würde gerne mein Leben mit dir verbringen. Mit dir zusammen alt werden und mit dir zusammen sterben."

Und obwohl die meisten Leute in meinem Alter vermutlich eher für Dinge zu haben waren, die locker waren, nicht zu hoch gehangen, klangen seine Worte für mich perfekt.
Vielleicht war ich ein Sonderfall. Ich war zwar nicht so Kitsch-vernarrt, wie meine Mutter und meine Schwester, aber durch meine Begeisterung für Bücher und Geschichten, liebte ich dennoch alles, war episch und dramatisch klang.
Das hier war perfekt.

"Ich bin zu jung zum Heiraten", erwiederte ich dennoch scherzhaft.
Oliver zuckte mit den Schultern. "Ich nicht".

Ich lachte und machte spielerisch ein angewidertes Gesicht. "Achja, stimmt...du bist ja alt".
"Hey, nicht so frech", ermahnte Oliver mich lachend.
"Ich bin frech, wann ich will, verdammt", antwortete ich und lächelte.
"Amen", fügte Oliver hinzu.

Ryanne's Pov.

Ich war an einem Ort, den ich nicht kannte. Doch ich spürte keine Angst. Denn meine Schwester und meine Mutter, sowie mein Vater waren hier.
Ich konnte nicht anders, als auf sie zuzurennen. Ich hatte Angst, dass sie nur Einbildungen waren und rannte deshalb so schnell ich konnte. Ich wollte bei ihnen sein, bevor sich ihre Erscheinung in Rausch und Asche auflöste.

Und, als ich bei ihnen war, warf ich mich in ihre Arme.
Meine Tränen waren unaufhaltsam. Ich war so unendlich froh, dass sie keine Einbildung waren. Wir waren alle hier, zusammen.
Im Grunde war es mir völlig egal, wo wir waren. Die Hauptsache war, dass wir wieder zusammen waren.

"Wir sind in der Schattenwelt. Eve hat es geschafft",flüsterte Ronja und lächelte.

Ich wusste nicht, was genau geschehen war und es interessierte mich auch nicht wirklich.
Ich wusste, dass Ronja etwas damit zutun hatte, dass wir alle hier waren und auch Gabriel klagte sie wegen Hochverrats an. Er war sauer, sogar mehr, als das. Er kam nicht damit klar, dass er all seine Macht verloren hatte.

Allerdings war meine Schwester eine brillante Lügnerin und an Beweisen fehlte es Gabriel auch.

Daher wurde meine Schwester nicht verurteilt und wir konnten in Frieden leben. Und was am wichtigsten war: Wir konnten von nun an gemeinsam leben.

Natürlich gab es auch Dinge, die ich von der Erde vermisste - allen voran meine beste Freundin, Maline.
Doch ich wusste, dass es ihr gut ging und dieses Wissen machte es leichter.

Meine Eltern waren natürlich auch überglücklich, wieder vereint zu sein. So sehr, dass sie beschlossen, nochmal zu heiraten. Es war ein wunderschöner Tag.
Wir waren wieder eine Familie.
Das war alles, was für mich zählte.

Eve's Pov.

Alles war, wie es sein sollte.



❝when the angel falls you're dead❞ || ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt