Der erste Herzschlag

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Roshima war ein gewöhnliches Mädchen, das in einem Dorf in der Nähe von Tokyo lebte. Sie war 19 Jahre alt, melatinschwarzen Haaren. Die junge Frau lebte und versorgte sich alleine. Sie hatte in dieser Gegend keine Freude, da alle sie verabscheuten, aber sie verbrachte ihre Zeit sowieso am liebsten alleine in ihrem Garten. Über Liebe und Beziehungen hatte sie sich noch nie Gedanken gemacht. Ihrer Meinung nach war es die reinste Zeitverschwendung, denn egal wie schön die Liebe erschien, brachte es zischte negative Gefühle mit sich. So wenig sie an die Liebe glaubte, so wenig auch glaubte sie an Dämonen. Noch nie zuvor ist sie einem begegnet oder hat sie mit ihren eigenen Augen gesehen. Für sie war es der komplette Absurd und einfache Mythen, die in den Büchern entstanden. Roshima hatte keinen Grund, sich in diese zu vertiefen und in Angst zu ertrinken.

Die junge Dame ging ins kleine Dorf, um sich etwas Nahrung zu besorgen, da sie zu Hause nur noch Reste besaß. Es war bereits dunkel und menschenleer. Sie war erleichtert, da sie hier nicht besonders willkommen war und somit vielen Konflikten mit den Bewohnern ausweichen konnte. Die Dorfbewohner hassten sie zutiefst und behaupteten, sie sei ein Dämon, denn ihr Gesicht war blass und sie kam selten am Tageslicht aus ihrem Haus raus, doch ursprünglich war sie genauso ein Mensch wie alle anderen hier. Nur weil sie aussah wie eine Kreatur aus einem Fantasiebuch, heißt es doch nicht, dass sie eine war, nicht wahr? Sie wunderte sich sowieso, wieso man andere wegen deren Aussehen verurteilte.
Als sie an der Obst-Theke ankam, wurde sie sofort von der Ehefrau des Besitzers erkannt. Diese rollte mit den Augen und verschränkte ihre Arme: »Du glaubst doch nicht etwa, dass wir Dämonen jeweils etwas verkaufen würden?« Es war wieder das Übliche. Die Frau konnte Roshima am wenigsten von allen leiden. »Wieso kommst du überhaupt noch hierher? Wartest du etwa nur darauf, bis wir dich verbrennen? Eines Tages willst du wahrscheinlich uns anstatt des Obstes verspeisen!«, die alte Dame sah die Frau voller Ekel und Hass an. »Hören Sie, ich bin kein Dämon«, sprach Roshima, doch die Worte flogen an der Frau vorbei, da sie dieser gleichgültig waren und diese bewarf sie mit Äpfeln: »Verschwinde von hier, du Monster!« Ihr Hass gegenüber Roshima war nicht nachvollziehbar. Roshima war doch genauso eine Frau aus menschlichem Fleisch und Blut wie sie. Ein wenig jünger, aber immer noch nur ein liebevoller Mensch mit Gefühlen.
»Es ist wirklich unverschämt, jemanden als „Monster" zu betiteln ohne einen guten Grund, denken Sie nicht? Fast sogar erbärmlich«, eine sanfte Stimme, die wie das Rauschen der Blätter klang, raubte die Aufmerksamkeit auf sich. Es schien von hinten zu kommen, also drehte sich Roshima um und sah einen kräftig gebauten Jungen mit sonnengelben Augen, magenta, kurzen Haaren und blauen Markierungen überall am Körper verteilt. Er saß auf dem Dach eines der Häuser und sah auf sie und die alte Frau hinab. Roshima sah in seine sternklare Augen und erkannte zwei Zeichen. Das eine stand für „Upper Rank" und das andere „Drei". Roshima war über diese Zeichen verwirrt. Was haben die bloß zu bedeuten? Es schien fast so, als wäre er ein Dämon, als gäbe es wirklich diese Dämonen aus den Büchern, denn der charmante Mann war definitiv nicht menschlich. Ganz und gar nicht und wenn es wirklich der Fall war, dass er ein Dämon war, dann war er wahrscheinlich von hoher Bedeutung, wenn man daran glauben möchte, dass diese Zeichen seinen Rang aussagen. Sie schluckte bei diesem Anblick. Er blickte auf sie hinunter und lächelte unschuldig. Roshima wollte nicht auf diese freundliche Geste hereinfallen, da Dämonen reinste Monster zu sein schienen, die nur Kraft, Macht und Blut wollten. Bestimmt war dieses falsche Lächeln nur eine Art von Manipulation, um sie zu verführen und danach gnadenlos zu verspeisen. Wieso sollte er so nett sein, wenn er ein Dämon war? Das konnte doch nicht wahr sein. Sie wurde von der kreischenden Dame aus den Gedanken gerissen.
»Oh, nein! Ein Dämon! Hilfe!«, schrie sie. Der Dämonenjunge schüttelte nur entsetzt den Kopf, als er lachte. Die Frau bewarf ihn mit harten Äpfeln. Er fing die Früchte auf und sprang hinunter vom Dach, um diese zurück auf den zugehörigen Platz bei der Obst-Theke hinzustellen. Danach kam er auf Roshima zu, die einen Schritt nach hinten machte, als sie ihn ansah. »So eine bezaubernde Frau wie du hat es nicht verdient, so grausam von den Menschen behandelt zu werden«, sprach er mit seiner leisen Stimme. Vielleicht hatte er recht, aber sollte sie ihm denn so einfach aufs Wort glauben? Seine gelben Augen strahlten so wie die Sonne eines Sonnenuntergangs, doch all dies könnte nur vorgetäuscht sein.
»Nun verrätst du mir vielleicht deinen Namen, Fräulein?«, er sah sie mit einem breiten Grinsen an, als er seine Hand ausreichte, um ihre zu nehmen und mit Respekt zu küssen, doch Roshima nahm ihre Hand sofort weg und lief hinaus aus dem Dorf. Weg von diesem unmenschlichen Mann.


In the name of Koyuki | Akaza/HakujiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt