,,Urlaub"

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Kim ging es hier besser, zumindest, wenn man es mit dem verglich wie es ihr wohl im HQ gegangen war.

Sie wirkte ruhiger und auch die Chemotherapie hatte laut ihr nicht mehr so starke Nebenwirkungen wie zuvor.

Das war gut und es beruhigte mich, da es der einzige Grund war, wieso sie bei uns war, trotz der Gefahr, dass die Regiering davon Wind bekommen würde.

Sie wusste nicht, dass sie gar nicht hier sein dürfte, aber sie so ruhig und gelassen zu sehen, nicht sie jede Nacht schreien zu hören, beruhigte mein Gewissen und bestätigte mir, dass es kein Fehler gewesen war.

Sie war jetzt vielleicht gut zwei Monate bei uns und man konnte eine deutliche Verbesserung sehen.
Die dunklen Ringe unter ihren Augen waren nur noch leicht sichtbar und sie wirkte wieder ein bisschen mehr wie sie selbst.

Oft saß sie den ganzen Tag in der Hollywoodschaukel, welche ich nebenbei selber gebaut hatte, und las oder schlief einfach nur.

Sie hatte die Schaukel neben der Scheune lieb gewonnen und ich war froh, dass sie sich hier wohl fühlte.
Sie verstand sich gut mit den Kindern, kümmerte sich gern um Nathaniel und half immer öfter Laura beim Kochen.

Die nicht so schönen Tage, wenn Dr.Cho regelmäßig hierher kam, versuchte ich sie soviel wie möglich abzulenken, auch, wenn das hieß, sich zu ihr zu setzen und ihr Geschichten zu erzählen und das ein oder andere Mal ihren Vater bloßzustellen.

Ich glaube es half ihr und mit der Zeit hatte wir eine gute Routine in ihr Leben gebracht, welche es Kim einfacher machte.

Anfangs war sie skeptisch und wollte nicht zu uns.
Allem voran war ich es  den sie nicht sehen wollte, und weil sie Laura nicht auch noch zur Last fallen wollte.

Von Tony zu hören, was sie zu der ganzen Sache gesagt hatte, hatte mir doch einen Stich versetzt, jedoch verstand ich es auch.

Immerhin hatte ich sie in ihren Augen irgendwo auch im Stich gelassen.

~Vor zwei Monaten~

,,Ich denk gar nicht daran, zu IHM zu gehen, er hat dich verraten, oder hast du das schon vergessen?", merkte ich an, als es darum ging, ob ich nicht für eine Weile ,,Urlaub" machen sollte, bei dem Mann, der meinen Vater hintergangen, mich im Stich gelassen und gegen das Gesetzt verstoßen hatte.

Ich verstand nicht, wieso ich gerade zu ihm sollte, wenn mein Vater mich hätte überall hinschicken können.

,,Weil es bei ihm sicher ist.
Keiner weiß von seinem Zuhause, mal abgesehen von der Regierung, aber du bist dort sicher und das ist alles was zählt", entgegnete er mit Argumenten, welche nicht die Wirkung auf mich hatten, welche sie wahrscheinlich haben sollten.

,,Ich will da nicht hin, bitte, er hat sich gegen uns entschieden und ich will ihm noch nicht verzeihen müssen. Bitte."

,,Ich will dich nicht irgendwo ohne Schutz haben und du weißt selber, dass du es bei ihm besser haben wirst. Es liegt ganz weit von außerhalb, nichts weit und breit. Du wärst an der frischen Luft, hättest Ruhe, um dich zu erholen, abgesehen von den drei Kindern, aber du könntest endlich mal abschalten. Nimm doch die Möglichkeit einfach bitte an. Mach esum deiner Gesundheit Willen oder mach es für mich und Pepper."

Ich atmete tief durch, seufzte einmal und ließ den Kopf schließlich hängen.
Er hatte recht, hier ging es mir nicht so gut, wie es mir in einer anderen Umgebeung vielleicht gehen könnte, und eigentlich wollte ich Clint auch wiedersehen, aber ich konnte ihm noch nicht verzeihen.

,,Ich weiß, dass du recht hast, lass mich eine Nacht drüber schlafen und ich bin mir sicher morgen sieht meine Antwort anders aus, aber für heute bleibt es ein ,,Nein", ich kann und werde meine Meinung heute nicht mehr ändern, dafür muss ich selber erstmal mit ein, zwei Dingen ins Reine kommen", murmelte ich noch, bevor ich meinem Vater zunickte und mich auf mein Zimmer verzog.

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Wie sie es gesagt hatte, kam sie am nächsten Morgen zu uns und sagte dem Vorschlag zu, sodass ich Clint Bescheid sagen und wir noch am selben Abend losfahren konnten.

Zu meiner Verteidigung, Pepper hatte bereits eine Tasche gepackt und ich alles mit Doktor Cho besprochen, welche eine Mappe mit allen wichtigen Infos zu Medikamenten oder Nebenwirkungen zusammengestellt hatte, um sie Clint zu geben, welche sehr erleichtert gewirkt hatte, als wir am nächsten Morgen bei ihm angekommen waren und ich sie ihm übergeben hatte.

Ich hatte Friday dafür sorgen lasse, dass wir ohne viel Aufsehen zu der abgelegenen Farm fahren konnten und alles unterm Radar ablief.

Wir hatten Kim nicht erzählt, dass das was wir taten illegal war, da sie wahrscheinlich mit der Info komplett dagegen gewesen wäre.

Als wir uns von ihr verabschiedet hatten, konnte ich sie sogar ein, zwei Tränen wegwischen sehen und um es nicht noch schwieriger zu machen, verhandelten wir, alle drei oder vier Tage mit einer verschlüsselten Leitung, von der sie natürlich nichts wusste, zu telefonieren.

~Zwei Monate später~

Ich hatte mich überwunden  mitzufahren und genossen es tatsächlich hier.

Anfangs war ich Clint gegenüber ein bisschen abweisend, was schnell anstrengend wurde und ich ihm irgendwann nachmittags einfach in die Arme gefallen war, was ihn total erschrocken hatte und mich bei ihm entschuldigte.

Auf die Diskussion, wer sich bei wem zu entschuldigen hatte, kam Laura zu uns und fordert uns auf, uns nochmal zu umarmen und es dann einfach ruhen zu lassen.

Danach die Tage hatte wir zwar nochmal geredet und uns ausgesöhnt, aber das Thema danach abgeschlossen und seitdem ging es mir jeden Tag ein wenig besser.

Ich hatte meinen Lieblinsort hier gefunden und verbrachte einen Großteil meiner Zeit hier.

Als es jedoch mehr als einmal dazu gekommen war, dass Clint mich schlafend rein tragen musste, hatten wir den Kompromiss ausgemacht, dass ich bis Sonnenuntergang drinnen sein müsste und er, wenn ich mich fit genug fühlte und Clint empfand, dass ich fit genug war, er mich ein zwei Pfeile schießen lassen würde.

Ich war mehr als nur einverstanden mit dem Kompromiss, da ich es mehr als vermisst hatte einen Bogen in der Hand zu halten.

Natürlich machten wir meistens nicht viel, aber es reichte um mich ein bisschen aufzuheitern.

,,Hey Kim, komm es gibt Essen!", rief Clint, welcher gerade auf der Veranda stand, um mich zu holen.

,,Ich komm gleich", antwortete ich und setzt mich langsam auf, nahm mein Buch und machte mich in Richtung Haus auf, aus dem, je näher man ihm kam, ein wundervoller Geruch kam, welchen ich nur zu gut kannte.

Mit einem Lächeln im Gesicht öffnete ich die Tür und setze mich neben Lila, welche sich bereits etwas von dem verdammt gut riechendem Chili auf den Teller gepackt und sich dann zu mir gedreht hatte.

Dankend zog ich den Teller zurück, als ich ebenfalls etwas hatte, und zusammen aßen wir, und in dem Moment, in dem ich nicht mal an meine Krankheit dachte, hätte ich nicht glücklicher sein können.

SURVIVE WITH ME - Marvel FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt