Viel zu tun

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Auch die nächsten paar Tage war Kim noch ans Bett gebunden. Jedoch hatte Pepper sich noch ein paar Tage frei nehmen können, sodass sie Kim ablenken konnte.
 
Diese hatte immer mal wieder versucht, im Laufe dieser Tage aufzustehen, um ein bisschen herumzuwandern, nur um dann von Friday zurückgeschickt zu werden, mit der Drohung ihrem Vater Bescheid zu geben.
 
Auch jetzt saß Pepper wieder neben Kims Bett an einem Tisch, welchen sie extra für Spiele dort hingestellt hatten.
 
,,Hat deine Mutter sich eigentlich schon gemeldet, wir hatten ihr Bescheid gegeben. Sie hatte sogar überlegt, hierher zu kommen, um bei dir zu sein", fragte Pepper, die gerade dabei war, ihren nächsten Spielzug auszuführen.
 
,,Nein, vielleicht ist sie noch nicht dazu gekommen. Als ich bei ihr war, meinte sie, dass in den nächsten Monaten auf ihrer Arbeit viel los sei und sie sich nicht so oft melden könnte. Ich wollte sie auch eigentlich vor der OP nochmal anrufen, hab es dann aber ausversehen vergessen wegen der ganzen Aufregung", gab Kim zu, welche jetzt ein bisschen beschämt nach unten sah.
 
Sie hätte ihre Mum nochmal anrufen sollen, anstatt zu versuchen aus dem Bett abzuhauen.
 
,,Ich schreib sie später mal an, zum Glück hat das Update diesmal nicht auch alle Nummern gelöscht."
 
,,Mach das bitte, da freut sie sich bestimmt, auch wenn sie viel zu tun hat", bat Pepper ihre Stieftochter, bevor sie Kim schachmatt setzte und lächelnd in die Hände schlug, weil sie es geschafft hatte gegen Kim zu gewinnen.
 
,,Ich lasse dich jetzt mal alleine, dann kannst du ihr schreiben und dich danach noch was ausruhen, du siehst wieder ein bisschen blass aus, hast du heute Mittag schon die Schmerzmittel genommen, die dir Dr.Cho gegeben hat?"
 
,,Nein, noch nicht, aber nur, weil ich von denen immer Bauchweh bekommen habe", brummte Kim eher so vor sich hin, ohne aufzusehen.
 
,,Bitte nimm sie, es bringt dir nichts, wenn du dann Schmerzen von der OP bekommst. Sonst frag doch Dr.Cho mal nach einem anderen Schmerzmitteln", schlug Pepper noch vor, bevor sie sich dann doch aufmachte, um aus dem Zimmer zu gehen, nicht ohne noch einen fast schon warnenden Blick in Richtung Kim und dann die Tabletten zu schicken.
 
Kim, welche nicht noch Ärger von Pepper bekommen wollte, nahm brav eine der Tabletten und bereitete sich gleichzeitig auf die kommenden Bauchschmerzen vor.

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Nachdem ich Doktor Cho geschrieben hatte und sie gebeten hatte, mir ein neues Medikament zu verschreiben, öffnete ich den Chat meiner Mutter, um ihr zu schreiben, dass es mir gut ging, die OP gut verlaufen war und ich jetzt ganz viel Bettruhe bewahren musste.

Auch fragte ich sie, wie es ihr ging und ob sie viel auf der Arbeit zu tun hatte.
In einer zweiten Nachricht schrieb ich, dass sie mich ruhig jederzeit anrufen könnte und ich mich freuen würde, ihre Stimme mal zu hören, da ich sie vermissen würde und jemanden zum Reden brauchte.
 
Nachdem ich auch die zweite Nachricht weggeschickt hatte, legte ich mein Handy wieder zur Seite und nahm mein Buch in die Hand und versuchte noch ein bisschen zu lesen, bevor mir wieder langweilig werden würde. Ich wollte endlich dieses Buch zu Ende lesen, um dann ein neues anfangen zu können.
 
Natürlich würde ich auch beim nächsten Buch wieder ewig brauchen, jedoch war das egal, weil ich jetzt eh Zeit hatte.
 
Das glaubte ich zumindest zu diesem Zeitpunkt noch, denn hätte ich in die Zukunft sehen können, dann hätte ich mir die Zeit lieber sinnvoller eingeteilt.
 
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,,Hey Boss, sie hat geschrieben, es passt aber nicht zu unserer Nachricht, keine Ahnung wie das sein kann, vielleicht weiß es ja die Mutter", berichtete einer der Männer, welcher für das aktuelle Problem im Keller zuständig war.
 
Er hatte die Aufgabe bekommen, nicht nur die Geisel zu beobachten, sondern auch den Austausch mit der Tochter in die Wege zu leiten, indem er ihr Nachrichten zukommen ließ.
 
Jedoch waren diese bis jetzt unerwidert geblieben, was den ganzen Plan um einige Tage verzögert hatte.
 
Umso mehr Spaß hatten natürlich die Männer mit der Frau, der Geisel, mit der sie an die Waffe kommen würden.
 
Jetzt eine Nachricht zu erhalten, war ein gutes Zeichen, weshalb Ulysses Klaue mit einem fast schon kranken Grinsen den Kopf hoch und die Hand nach dem Handy ausstreckte.
 
Natürlich folgte der Mann dem stillen Befehl, ihm das Handy zu geben, und ging danach einige Schritte zurück, um den Chef nicht weiter zu bedrängen.
 
Dieser hatte sich in der Zeit die Nachricht durchgelesen und war genauso verwundert, ließ es sich aber nicht weiter anmerken, als er streng den nächsten Befehl gab: ,,Geh die Geisel fragen, weshalb so etwas sein könnte und komm dann sofort wieder, ich überlege mir in der Zeit schonmal, was wir aus der überraschenden Wendung machen können. Schließlich müssen wir das als Vorteil nutzen."
 
,,Alles klar, irgendwelche Änderungen, was das Beschaffen der Informationen aus der Geisel angeht?"
 
,,Nein, weiterhin keine Verletzungen im Gesicht und wenn möglich soll sie bitte nicht wieder so flennen, bringt sie in einen anderen Raum dafür oder sonst was, aber ich will diesmal absolut nichts hören, sonst krieg ich ja noch Alpträume, so wie bei diesen Quallen, oder was auch immer das waren. Ughh, eklig, auch nur an die Dinger zu denken."
 
Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte er sich in seinem Stuhl zur Wand, um sich eine Antwort auszudenken, welche ihn nicht auffliegen lassen würde.
 
Denn warum sollte er nicht die Unwissenheit von Kim Stark ausnutzen?
 
Warum sollte er sich jetzt schon zeigen, wenn er die Zeit auch einfach nutzen konnte.
 
 
 
Kim
 
Hey Schatz,
 
Mir geht es gut, schön, dass du alles überstanden hast.
Ich habe im Moment sehr viel zu tun auf der Arbeit und meine Nachbarin ist jetzt auch noch krank und ich kümmere mich ein wenig, weshalb ich noch mehr zu tun habe und dich erstmal nicht anrufen kann.
 
Bis bald, Mom :)
 
 
 
,,So schreibt doch bestimmt jede Mutter und die Nachbarin, der geht es ja so schlecht. Das wird sie eh nicht kümmern, hat ja scheinbar mit sich selbst genug zu tun", murmelte er noch vor sich hin, als er die Nachricht abschickte und sich anderen Dingen widmete.
 
Und diesesmal hörte er tatsächlich nicht die Schreie der Frau, welche sie in ihrem Keller gefangen hielten.
 
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Als ich mein Handy vibrieren hörte, wusste ich schon, dass es eine Nachricht von meiner Mum sein musste.
 
Dr.Cho hatte ich bereits gesprochen, weshalb die Nachricht von ihr nicht sein konnte und ich sonst nur meiner Mum geschrieben hatte.
 
Sie schrieb normal nie so schnell zurück, aber dann musste ich dieses Mal zum Glück halt nicht warten.
 
Als ich jedoch die Nachricht las, zog ich erstmal die Augenbrauen zusammen.
 
Meine Mum schickte niemals solche Smileys, weil sie das unnötig fand, abgesehen davon hatte sie keine Nachbarin, soweit ich wusste.
 
Vielleicht war ja der alte Opi verstorben und es war jemand neues eingezogen, aber das hätte mich gewundert, so runtergekommen wie es da war.
 
Das komische Gefühl beiseite schiebend, entschloss ich mich, ihr noch kurz zu antworten, bevor ich nochmal versuchen würde, eine Runde zu schlafen und mich auszuruhen, wie Pepper es mir gesagt hatte.
 
Die Träume, die ich bekam, waren alles andere als schön und somit war es weniger ein Erholungsschlaf als ein Höllentrip.

SURVIVE WITH ME - Marvel FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt