,,Ich bin für dich da"

523 21 0
                                    

,,Das sieht gar nicht so schlecht aus, nur deine Körperhaltung ist noch etwas verbesserungswürdig. Aber mit ein bisschen Übung wirst du echt gut sein."

Clint und ich waren gerade dabei in der Trainingshalle Bogenschießen zu üben.
Er hatte sich bereits ein paar Schüsse von mir angeschaut, mich hier und da verbessert und mich mal mit einem seiner Pfeile schießen lassen. Es war natürlich ein, im Vergleich, harmloser Pfeil gewesen, dennoch hatten wir jetzt einen kleinen Riss in der Wand.

,,Ich hab im Internat die AG für Bogenschießen belegt und hab deswegen mindestens dreimal die Woche geübt."

,,Man sieht, aber das du weiter bist als andere, du hast ein Talent dafür, hat nicht jeder. Ich bin stolz auf dich", sagte Clint und blickte kurz zum Ziel, bevor er sich zurück zu Kim drehte.

,,Danke, auch für das Training."

,,Sicher, immerhin bin ich doch dein cooler Onkel, dass ist meine Aufgabe. Genauso ist es meine Aufgabe dich zu fragen wie es dir geht. Ich habe es keinem erzählt, aber vielleicht tut es dir gut, es wenigstens deinem Vater zu erzählen."

,,Du kennst meine Meinung dazu, es ist noch zu früh, ich habe damals diese Entscheidung getroffen und es war die richtige, ich hätte das nicht gekonnt, nicht so früh in meinem Leben."

,,Ich versteh doch, ja, aber dein Vater hat ein Recht darauf zu erfahren was wirklich passiert ist."

,,Ich weiß und ich werde es ihm erzählen, wenn die Zeit passend ist, jetzt muss ich erstmal packen, ich fahr doch am Wochenende schon zu meiner Mum, ich hab hier quasi nur einen kurzen Zwischenstopp gemacht."

,,Weißt du schon wann du wieder kommst?"

,,Ich bleib wahrscheinlich nur zwei Wochen, ich will noch Zeit mit euch verbringen. Hier ist es schön, zumindest was ich bis jetzt gesehen habe."

Ich wahr mittlerweile zwei Tage hier. Ich weiß nicht gerade lang. Wanda hatte mich noch ein bisschen rumgeführt und mein Dad hatte mir seine Werkstatt gezeigt.

Ich hatte noch das ein oder andere Gespräch mit Steve geführt, hatte mich aber vor allem an Clint gehalten oder Wanda, je nachdem wer gerade da war.

Die Gesellschaft von Wanda war angenehm, selbst wenn unser Start vielleicht nicht der Beste war, aber man konnte gut mit ihr reden. Schön war auch jemanden im ähnlichen Alter zu haben, mit dem man ein bisschen über die anderen lästern konnte.

—————————————————————

Kim wäre gerne ein bisschen länger geblieben, anstatt direkt wieder zu packen, aber ihre Mutter konnte nur jetzt zwei Wochen am Stück frei nehmen und das mussten sie nutzten.

Kim hatte kein schlechtes Verhältnis zu ihrer Mutter, aber auch nicht immer das Beste. Die verschiedenen Ansichten führten häufig zu Diskussionen, bis keiner mehr mit dem anderen sprach, bis meistens Kim über ihren Schatten sprang und sich entschuldigte.

Dazu kam, dass Kim in manchen Dingen ihrem Vater sehr ähnlich war und ihre Mutter und ihr Vater sich getrennt hatten, weil ihre Mutter eben mit dem Verhalten ihres Vaters nicht klar kam. Es war eine verzwickte Situation, aber Kim versuchte das Beste daraus zu machen.

—————————————————————

Kim hatte bereits angefangen ihren blauen Koffer zu packen, als es an der Zimmertür klopfte und niemand anderes als Wanda hinein kam. Kim freute sich über ihren Besuch, wusste aber nicht wirklich was dazu führte, weshalb sie die rothaarige verwundert ansah.

,,Ich wollte fragen ob ich dir helfen kann, immerhin kann ich Gegenstände mit meinem Kopf bewegen und vielleicht nutze ich das als Vorwand um dich nochmal zu sehen", gab sie zu, als sie ans Bett trat und bereits anfing einige der T-Shirts und Hosen zu falten, um diese im Koffer zu verstauen.

,,Ich hätte mich noch von euch verabschiedet. Außerdem brauchst du keinen Grund um bei mir zu sein. Ich mag dich und auch deine Gesellschaft, du bist also herzlich eingeladen, zu kommen wann du willst."

,,Ich komm darauf zurück."
,,Danke, dass du mir hilfst."–,,Kein Ding."

Es war einen Moment still, bis Kim ein Licht aufging und ihr etwas einfiel, worüber sie schon länger nachdenken musste:,, Du sagtest mit dem Kopf bewegen, kannst Du dann auch Gedanken lesen?"

,,Ja, ich kann es aber kontrollieren, keine Sorge", antwortete Wanda, als sie ihre Augenbraun zusammen zog. Sie wusste nicht worauf Kim hinauswollte, sie konnte aber ahnen in welche Richtung das ging.

,,Dann warst du es in der ersten Nacht, die meine Traum verändert hat", stellte Kim die nächste Frage, obwohl sie wusste, daß es die Wahrheit war. Ein Traum konnte sich nicht so drastisch ändern, dass sie davon aufwacht.
,,Und bitte lüge jetzt nicht, ich nehme es dir nicht übel", fügte Kim noch hinzu, als sie den Blick von Wanda sah.

,,Ok, ich gebe es zu, aber ich hab dich Schreien gehört und wollte dir helfen, ich hab nicht viel gesehen und ich sag es auch keinem, es tut mir leid."

,,Ich glaube ich sollte mich wohl bedanken. Ich habe diese Träume immer mal wieder. Mal sind sie stärker mal schwächer."

,,Du musst mir nicht erzählen was passiert ist, aber ich hab immer ein offenes Ohr für dich, denn ich seh dich jetzt schon als gute Freundin. Ich mag dich, du bist anders als die anderen und das ist schön."

Beide waren froh in so kurzer Zeit jemanden gefunden zu haben, mir dem sie reden konnten. Immerhin hatten sie beide etwas Schlimmes durchgemacht und das verband sie.

—————————————————————

Nachdem der Koffer gepackt war, hatte Kim noch die Zeit gefunden dem ein oder anderen Tschüss zu sagen und war dann mit ihrem Vater ins Auto gestiegen und losgefahren.

Während der Autofahrt tauschten sie sich immer mal wieder aus, aber Kim war vorallem damit beschäftigt mit Wanda zu schreiben.

Beim Abschied hatten sie noch ihre Nummern ausgetauscht und schrieben seitdem miteinander.

Keiner der beiden wusste, wieso sie sich auf Anhieb verstanden hatten, geschweige denn, was noch alles zwischen ihnen passieren würde.

SURVIVE WITH ME - Marvel FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt