Kapitel 18

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Mit unsicheren Schritten folge ich Seb, Phillips und Hunter über das Deck bis ganz nach hinten. Während Die Männer herumstehende Kisten und Fässer wegräumen, um uns Platz zu machen stehe ich einfach rum und suche Jespers Blick. Aber er schaut kein einziges Mal in meine Richtung. Unsicher was jetzt folgen wird trete ich von einem Bein auf das andere.

"Phillips vortreten." bestimmt Jesper in einem Tonfall, dem keiner wagt zu widersprechen. Phillips tritt vor und stellt sich breitbeinig hin, die Arme an beiden Seiten. "Rose?" Jesper schaut mich an. "Sebastian wird dir gleich alle Stellen am Körper eines Mannes zeigen die am empfindlichsten sind und dir vormachen, wie man richtig zuschlägt oder sticht. Sebastian?" Seb tritt mit einem breiten Grinsen vor. "Mit vergnügen."

Seb stellt sich, immer noch grinsend, seitlich vor Phillips und winkt mich mit einer Hand näher zu sich.

Wie aus Zauberhand hat er plötzlich ein kleines Messer in der Hand. Ich will glaube ich nicht wissen, woher er das auf einmal herhat. Ich muss selbst an mein kleines Messer denken, das immer noch unter meinem Kopfkissen versteckt liegt.

Seb geht zu Phillips hin und zieht sein Hemd nach oben, sodass ich auf seine nackte Brust schauen kann. "Schau her. Hier." er deutet auf die Höhe seines Herzens. "Du musst das Messer von unten greifen und dann mit viel Schwung immer wieder da rein stechen. Nur wenn du über jemanden bist, kannst du das Messer umgreifen und es von oben her anfassen Aber ich rate dir, solltest du ihn in der Oberhand haben und er unter dir sein, sie zu und renn weg. Kein unnötiges aufhalten." Ich nicke und zeige ihm das ich verstanden habe.

Er vorführt, wie man zusticht ohne Phillips wirklich zu verletzten. Es sind viele kurze Stöße mit dem Messer, von unten nach oben. "Versuch nicht ins Brustbein zu stechen, den dort wird dein Messer stecken bleiben und du bist ohne Waffe." Er zeigt mir an Phillips die Stelle. "Wenn du allerdings nicht die Möglichkeit hast an seine Brust zu kommen, dann immer in den Bauch, der wird ordentlich bluten oder zwischen seine Beine." Ich nicke erneut. Versuche mir alles zu merken.

"Probiere es selbst aus. Hier." Er streckt mir das kleine Messer entgegen. Ich zögere kurz und schaue auf. Mittlerweile haben sich alle Männer von den Tischen erhoben und stehen in einem Halbkreis um uns herum. Jesper steht mit versschränkten Armen direkt neben Phillips und mustert uns. Als er meinen Blick bemerkt nickt er mir einmal kurz zu. So als wolle er sagen du schaffst das.

Entschlossen nehme ich Seb das Messer aus der Hand und trete vor Phillips. Er grinst mich immer noch so überheblich an das ich aufpassen muss ihm nicht wirklich das Messer in den Bauch zu rammen.

"Jetzt mach die Bewegungen nach die ich dir eben gezeigt habe." Ich packe das Messer so wie es Seb vor wenigen Sekunden noch gemacht hat und trete dichter an Phillips ran. Ich lege ihm eine Hand auf die Schulter, um besser zustechen zu können.

"Mit mehr Kraft, Rose." "Ich will ihn aber nicht verletzen." daraufhin ertönt genervtes Schnauben aus den Reihen. "Mach jetzt Rose, du verletzt ihn schon nicht." Also gut. Ich stelle mich aufrechter hin, packe das Messer fester und presche vor. Kurz vor seiner offen liegen Haut bremse ich ab. "Sehr gut." Seb klopft mir auf die Schulter.

Sein Lob bringt mich zum Lächeln.

"Jetzt gehen wir ans Kämpfen." Jesper tritt vor und stellt sich vor Phillips. Da er mir mit einem Mal viel zu nahe ist stolpere ich einen Schritt zurück, um ihn besser ins Gesicht schauen zu können. "Soll ich die Schwerter holen?" fragt Fritz aus der Menge.

Ohne mich aus den Augen zu lassen antwortet Jesper. "Ja aber nur eins, Rose bekommt das Holzschwert." Sofort flitz Fritz nach drinnen.

Ich muss schlucken. Schwerter? "Ach Rose schaue nicht so. Das wird gut. Jesper ist der beste Schwertkämpfer, den ich je gesehen habe. Du wirst keinen besseren Lehrer finden." Seb wuschelt mir einmal durch meine Haare, sodass ich verärgert ihn wegschubse. "Lass das Seb."

Kiss of RoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt