Falsche Gefühle

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Y/n POV

Heute werden ich und Claire zurück zu meinen Geschwistern reisen.
Natürlich behauptete Claire sie wäre besser vorbereitet als ich.
Sie hat so viel ich weiss,
sehr viele Jahre lang trainiert.
Ihre Mutter war ja schliesslich die Leiterin und Claire arbeitete ja für die Kommission.
Aber das hiess nicht das ich nicht wüsste wie man sich verteidigt.
In der Academy haben wir so einiges gelernt, und darunter auch viele verschiedene Kampfkünste.
Doch ich erzählte ihr nichts davon.
Ich werde meine Vergangenheit für mich behalten, aus verschiedenen persöhnlichen Gründen.

Denn die Academy war alles andere als schön.
Jeden einzelnen Tag unserer Kindheit, mussten wir lernen und trainieren das Böse zu bekämpfen.
Wir waren noch jung, aber dennoch hatten wir selten Freizeit.
Doch das schlimmste war, man liess uns keine Entscheidung, und wir mussten das tun was unser Vater von uns verlangte.
Wir wollten nur normale Kinder sein,
und einfach unsere Kindheit geniessen.
Aber unser Vater hatte wie schon erwähnt, andere Pläne mit uns.
Jeder von uns hatte Träume.
Doch sie wurden alle immer von Vater zerstört.

Nach Fünfs verschwinden und Bens Tod, wurde alles nur noch schlimmer.
Vater wurde noch strenger und unter all den Aufträgen, Befehlen, Training und Missionen brachen wir alle langsam zusammen.
Vanya hatte immer versucht für uns eine Stütze zu sein.
Und da sie als einzige keine Kräfte besass, versuchte sie immer für uns da zu sein.

Als Nummer 8 wurde ich oft nicht beachtet.
Ich dachte das würde an meiner Kraft liegen, aber schliesslich merkte ich, das sie mich einfach nicht als wichtig genug sahen.
Ich hatte so ziemlich die unspannendste von allen Kräften bekommen.
Unsichtbarkeit.
Langweiliger gehts nicht.
Ich wurde oft von Missionen ausgeschlossen da ich für sie nicht wirklich eine Hilfe war.
Vater war immer davon überzeugt das ich noch andere Kräfte besass.
Aber er fand nie heraus wie ich diese Kräfte offenbaren könnte.
Ich glaubte nie das überhaupt irgendetwas an mir speziell ist.
Schliesslich war ich zurückgelassen und vergessen worden.

Aber der einzige, der mich immer bemerkte, und als wichtig sah, war Fünf.
Wir waren immer für einander da und erzählten uns alles.
Ich und Fünf verbrachten jede Sekunde zusammen.
Ausser er ging auf Missionen mit den anderen...
Doch ich konnte spüren das wir eine Art Bindung hatten.
Ich konnte mir das oft nicht erklären, aber ich wusste das wir irgendwie zusammen gehörten.

Die Zeit verging, und ich merkte das ich Gefühle für ihn hatte.
Ich war mir nicht sicher ob das falsch war, er ist immerhin mein Bruder.
Aber das war mir egal.
Wir sind ja nicht Blutsverwandt, also ist es ja nicht schlimm.
Aber nach seinem Verschwinden, spürte ich das ein Teil von mir fehlte.

Ich hatte meine bessere Hälfte verloren...
Ich hatte meine grosse Liebe verloren...
Ich hatte alles verloren...
Ich war allein...
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Ich sass auf einem Sessel in der Eingangshalle von der Kommission, und wartete auf Claire und die Leiterin.
Sie mussten anscheinend noch Sachen wegen der Mission besprechen.
Ich wartete schon eine Weile hier, und dachte darüber nach was das eigentlich so lang dauerte.
Ich vertraute ihnen nicht, und spürte das da etwas nicht stimmte...
Doch bevor ich irgendwas machen konnte, sah ich sie schon die Treppen runterlaufen.
Schon bald standen sie direkt vor mir, und Claire hatte eines dieser "speziellen Koffer" in der Hand.
Wir gingen nach draussen, und die Leiterin wünschte uns noch viel Glück.
Claire hielt sich fest am Koffer, und ich tat das selbe.
Dann öffnete sie den Koffer und es ging los...
Jetzt gibt es definitiv kein zurück mehr.
Wir wurden von einem blauen Portal mitgezogen, und schon bald würden wir uns bei meinen Geschwistern wieder auffinden...
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Als ich wieder den Boden unter meinen Füssen spüren konnte, öffnete ich meine Augen.
Wir waren in einer Gasse gelandet.
Ich blickte mich um, und realisierte erst jetzt das alles um uns herum viel älter aussah.
Die Häuser waren nicht mehr so modern und gut gebaut.
Auf den Strassen fuhren Leute mit altmodischen Autos.

Wir sind wohl in der Vergangenheit gelandet...

Ich suchte nach Claire, und sah das sie gerade fluchend nach etwas suchte.

"Was ist los?" fragte ich sie dann.

Sie antwortete daraufhin:
"Ich suche diesen dämlichen Koffer. Also hilf mir gefälligst, sonst kommen wir hier nicht mehr weg."

Genervt ging ich zu ihr rüber, und half ihr ein paar Kisten und Tonnen zu verschieben.
Aber den Koffer fanden wir nicht.

Schliesslich gaben wir auf, und suchten nach diesem Elektronik-Laden, wo sich anscheinend meine Geschwister aufhalten sollen.
Wir brauchten nicht lange, denn wir waren genau in der Gasse direkt neben dem Laden gelandet.
Ich las kurz das Schild, und verglich es mit einem Foto das uns die Leiterin mitgegeben hatte.
Es schien genau das selbe zu sein.
Es war wohl geschlossen, denn viel Kundschaft sah ich nicht.
Wir gingen aber trotzdem rein, und suchten dann den Laden ab.
Da dort niemand war, gingen wir die Treppen nach oben, und suchten auch dort.

Claire durchsuchte ein paar Schränke in der Küche.
Während dessen durchsuchte ich die anderen Zimmern.
Es verging eine Weile, aber wir fanden nichts das uns weiterhelfen konnte.
Als wir dann alles abgesucht hatten, und dennoch nichts fanden, entschieden wir uns zu warten.
Vielleicht wohnte hier jemand der uns weiterhelfen könnte.
Also setzte ich mich auf das kleine Sofa und Claire setzte sich auf einem Sessel.
Wir warteten eine Weile, aber keiner von uns sagte etwas.
Ich würde ja gern mit ihr reden und mich mit ihr unterhalten, aber sie hatte mir ja letztens klar gemacht, das sie absolut keine Lust auf mich hatte.

Dann als ich gerade etwas sagen wollte, hörten wir die Tür und ein paar Stimmen.
Ich erkannte diese Stimmen sofort, und stand auf.
Claire, überrascht von meiner Reaktion, stand auch auf, und stellte sich hinter mir.
Wir hörten ihre Schritte, und wie sie immer näher kamen...
Und dann standen sie dort.
Genau vor uns, und starrten uns an.
Keiner rührte sich, oder sagte auch nur irgendwas...
Erst jetzt realisierte ich wirklich wen ich gerade gegenüber stand.
Und sofort fühlte ich den schmerz.
Ich verspürte ein schmerzhaftes stechen durch mein Herz.
Als hätte man mir ein Messer direkt ins Herz gestochen.

Ich sah in seinen smaragd grünen Augen.

Das letzte mal als ich in diese Augen blickte, war es für mich als würde ich auf Wolken schweben...
Doch diesmal waren es die Augen eines Verräters...
Jemand der mich sterbend zurückgelassen hatte...
Aber jemand den ich trotz allem immer noch liebte...
Mir war bewusst das diese Gefühle nun nicht mehr existieren sollten...
Aber ich konnte es einfach nicht...
Ich kann nicht ohne ihn leben...
Ich vergass alles um mich herum...
Ich sah nur noch ihn...
Meine grosse Liebe...

Everyone Changes (Five x Reader) ABGEBROCHENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt