Sie hatte Recht. Aber ich wollte nichts dagegen unternehemen. Ich hatte Angst Papa zu verlieren. Sie versteht es nicht. Sie dachte ich hätte alles vergessen, dabei ging mir nichts aus den Gedanken. Damals ,als ich das erste Mal zur Schule ging, hatte ich meine Hausschlüsse vergessen. Meine Mutter arbeitete damals und konnte deswegen mich nicht zur Schule bringen. Mein Vater hingegen war zuhause, aber wollte mich nicht bringen. Wie gesagt hatte ich mein Schlüssel vergessen und merkte es nach der Schule erst, es war mittem im Winter -5 Grad. Als ich zuhause ankam, klingelte ich wie verrückt, weil es mir sehr kalt war. Vater sagte " HALLO ?" aus der Türsprechanlage. Ich antwortete ihm schnell " Papa, ich bins Dalia, habe meine Schlüsseln vergessen, kannst du mir bitte die Tür aufmachen ? " Er sagte nur " Klar!" Mit einem aufgesetzten Lächeln wartete ich,wartete und wartete, doch nichts geschah. Ich klingelte noch mal, wieder machte er mir die Tür nicht auf. Ich ging ein Schritt nach hinten und schrie lächelnd " Papaaaa, mach schnell ich friere". Nichts geschah, mein Lächeln verging und ich setzte mich auf die Stufe vor der Haustür. Meine Handschuhe hatte ich auch noch vergessen, was dazu sorgte, dass ich meine Finger nicht mehr spürte. Eine Stunde verging, ich stand auf und klingelte nochmal, er macht nicht auf. Ich setzte mich hin und fing an zuzittern. Es war sehr kalt, Schnee lag am Boden. Ich wollte aufstehen ,und damit spielen, doch konnte nicht, weil mir fast alles eingefroren war. Stunden vergingen, es wurde immer dunkler und immer kälter. Ich legte mich hin und schloss meine Augen. Ich spürte nichts mehr, weder meine Hände, noch meine Füße. Ich wollte träumen, von meinem Vater, wie er jetzt die Tür sofort aufschloss und mich in seinem warmen Händen nahm und zu mir sagte " Mein Kind, ich bin eingeschlafen und konnte nicht die Tür aufmachen.".. Es wurde immer kälte, ein Wind zog sich auf. Meine Wangen wurden Rot. Mein Haut fing an sich auszutrocknen.Ich merkte wie eine Flüssigkeit aus meiner Nase raus floß, ich hustete und es wurde mir sehr warm. "Daliaaaa"- schrie eine Stimme. Mama nahm mich hoch und küsste mich. "Was machst du hier ? Um der Uhrzeit, es ist fast Mitternacht.. "- sagte sie. Ich konnte ihr nicht antworten, dazu bekam ich mein Mund nicht auf. Sie schloss sofort die Haustür auf. Schon umwickelte mich die warme Luft. Als ich zu mir kam sah ich mein Vater vor mir, der mich böse angrinste. Wie konnte man böse gucken und dabei grinsen ? Wie schafft er es. Ich grinste ihm zu.
Mama: Mustafaa, warum war sie draußen ? Antworte mirrrr..
Vater : Schatz sie wollte nur spielen.
Mama : Nur spielen ?? sag mal spinnst du ? Sie wäre fast gestorben ,bei der Kälte, es ist -12 grad.
Vater : Sie wollte unbedingt draußen spielen, sollte ich ihr das Herz brechen ?
Mama : Dalia mein Schatz, stimmt das was dein Vater sagt ?
Nein es stimmte nicht, aber was sollte ich damals sagen ? Papa's hatten doch immer recht. Die wollten doch immer, dass es einem besser geht. Erst recht bei den Töchtern.
Ich : Ja Mami, ich wollte nur ein bisschen spielen und bin eingeschlafen.
....
Er hatte mir die Tür nicht aufgemacht, dachte ich mir ekstatisch.
Unerwartet knallte die Tür auf und ich erschrack mich.
"Was liegst du vor mir ? Was ist das für ein Benehemen, steht gefälligst sofort auf."-schrie Vater.
Mir viel es nicht so leicht aufzustehen, doch es gelang mir.
Er kam langsam zu mir, mein Körper zitterte vor Angst, meinem Herz ging es nicht besser. Je näher er kam desto wärme und schlechter wurde es mir.
Er stand jetzt direkt vor mir, was wollte er von mir ? Wollte er mich wieder schlagen? Bitte Papa heute nicht, dafür habe ich kein Kraft mehr.
Er guckte mir tief in die Augen und sagte leise aber deutlich genug "Gestern bist du mir davongegangen, aber irgendwann bekomme ich dich schon richtig, dann wirst du sehen was ich alles mit dir noch machen werde. Nehme es gern als eine Bedrohung an und denke ja nicht, dass es vorbei ist ,Dalia!"
Er packte mein Kinn und hielt es sehr fest .Es tat ungeheuer weh,dennoch versuchte ich meine Gefühle zuverstecken. "HAST DU MICH VERSTANDEN"-schrie er laut. An dem Moment rutschten mir Tränen runter.Er guckte mich von unten nach oben hasserfüllt an und schubste mich mit voller wucht auf meinem Bett. Dann ging er und knallte die Tür hinter sich zu. Ich legte mich langsam ins Bett und fing an zu weinen.
Von wegen hatte er dich gestern geschlagen, weil er betrunken war, vonwegen er wusste nichts davon was er tat. Er konnte sich perfekt daran errinnern. Vonwegen er würde es bereuen und sich bei dir entschuldigen. Was hatte ich mir da bloß eingeredet...
Jetzt begann ich schluchzend zu weinen, vergrub mir den Kopf ins Kissen um nicht laut aufzuschrein.
Die Tage vergingen schnell. Papa ließ mich die Tage in Ruhe, er hatte Mama sein Verprechen gegeben. Meine Verletzungen waren auch schon verheilt, also konnte ich Morgen zur Schule gehen. Ich hatte meine Freundinnen schon sehr vermisst.Auf einmal fing mein Handy an zuklingeln. -Leyla- stand am Display. Ich ging sofort mit einem Lächeln dran "Hallo"
Sie : Heyy... Ich habe dich oft mit dem Haustelefon angerufen, aber warst immer am schlafen. Naja egal. Hörmal, ich wollte mich bei dir entschuldigen.Ich hab gehandelt ohne nachzudenken, du weißt das Denken gehört zu meiner Schwächen. Und die Erinnerungen könnte ich mir auch sparen. Es tut mir Leid, Daliii.
Ich : Süß von dir, aber hattest vollkomen Recht. Ich sollte lieber die Klappe aufbekommen, aber ich bekomme es nicht hin, Leyla... Entschuldigung angenommen.
Sie : Irgendwann bekommst du es schon hin mein Schatz.
Leyla stand immer zu mir und half mir immer hoch. Immer und immer wieder. Sie war die Einzige, die mich wirklich ablenken konnte. Aber mich verstehen, konnte sie nicht. Wer konnte es auch ?
Ich : wenn du immer bei mir bleibst wieso nicht ?
Sie lachte kurz und fuhr fort "Kommst du morgen ? "
Ich : Ja klar, alles okay bei mir.
Sie : Bleib doch lieber zuhause.
Ich : Ne sonst kriege ich noch die Krise.
Sie : Geht klar Baby, ich habe dich eh sehr vermisst.
Leyla kam mich nicht sehr oft besuchen. Mein Vater war dagegen und hatte es ihr direkt ins Gesicht zugeworfen.
Ich : Ich dich auch..... Ciaao
Sie verabschiedete sich und wir legten auf. Es war schon sehr spät, ich ging schnell duschen und bevor ich ins Bett wollte, merkte ich das jemand schon in meinem Bett drin lag, es war Eylem. Ich umarmte sie fest und schlief ein.
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Dalia
RomanceDie Geschichte handelt über eine arabische-türkische Liebesgeschichte mit vielen Erlebnissen und Geschehnisse , die nie enden und immer spannender werden. Am Anfang wird viel Wut ausgeübt, doch später lässt es nach. Zum Schluss kommt auch eine Wa...