Kapitel 4

2 0 0
                                    

Früh am nächsten Morgen wurde sie von ihrem Wecker geweckt. Verschlafen zog sie sich ihre Uniform an und trat aus ihrem Zimmer, um in die Küche zu gehen. Doch als sie die Tür auf zog, stand auf einmal Sophie vor ihr. -,, Guten Morgen Sophie. Du hast michaber erschreckt." staunte Luchia. -,, Entschuldige, das wollte ich nicht. Ich wollte dir nur mitteilen, dass ich auf dieser Mission dabei sein werde." -,, Das freut mich." -,, Ja,...mich auch. Ähm, wenn es dir nichts ausmachen würde, dann würde ich gerne heute schon gehen wollen. Je früher desto besser."    -,, Da wirst du Recht haben, aber trotzdem müssen wir vorher in die Schule. Wir müssen dem Direktor den Zettel geben, den wir von Opa bekommen haben. Ansonsten können wir nicht auf die Mission gehen." -,, Okay, dann brechen wir auf, sobald ihr von der Schule wieder zurück seid. Ich hoffe ihr braucht nicht lange." -,, Das ist einfach nur den Zettel abgeben und wieder gehen. So lange wird das bestimmt nicht dauern." -,, Ich hoffe es für dich." Ihr letzter Satz wurde sehr aggressiv, bevor sie wieder ging. In dem Moment öffnete sich auch schon die Tür von Adonis. Ihr Freund kam sehr verschlafen in den Gang. -,, Guten Morgen, Luchia." gähnte er laut. -,, Guten Morgen. Hast du Hunger?" -,, Wie ein Bär." -,, Dann lass uns schnell etwas Essen gehen. Dann müssen wir noch in die Schule." Nebeneinander gingen sie den Gang zur Küche entlang.               -,, Sophie hat mich vorhin angesprochen gehabt, dass sie mitgehen wird. Wir sollten den Zettel dann halt abgeben, bevor der Unterricht von deinem Jahrgang beginnt und früher gehen. Ich frage mich zwar, warum sie unbedingt heute schon gehen möchte, aber wenn sie es so möchte, dann sagen wir am Besten nichts dagegen, weil sonst bekommen wir noch von Opa ärger."          -,, Dann machen wir das so am Besten. Weil auf Ärger habe ich ehrlich gesagt auch keine Lust."  -,, Lass uns aber zuerst gemütlich frühstücken, bevor wir irgendetwas überhaupt anfangen." Die Beiden begannen den Tag ganz gemütlich, ohne großen Stress. Erst als sie an der Schule ankamen, begann das richtige Theater. Kaum hatten sie das Gelände betreten, kamen ihnen zahlreiche Mädchen entgegen gestürmt. Sie überschütteten ihn mit Fragen und hielten ihm irgendwelche Blätter unter die Nase. Unter anderem gab Adonis nebenbei Nachhilfeunterricht. Gerade bei Mädchen war er sehr beliebt. Er war ein Mann, der offen mit seinen Gefühlen umging. Genau diese gefühlsvolle Seite mochten die Mädchen aus der Schule. Luchia wusste nicht mehr wo hinten und vorne war. Bis sie von einer Hand gepackt wurde. Reflexartig griff sie ebenfalls nach Adonis. Beide wurden aus der Menge in den Busch gezogen. Anna kniete keuchend vor ihr. -,, Danke, Anna. Du hast, glaube ich, unser Leben gerettet." keuchte Luchia. -,, Ist kein Problem. Wieso ist überhaupt ein Oberschüler so früh in der Schule?" verwundert schaute sie Adonis an. -,, Wir müssen einen Zettel dem Direktor geben. Es geht um eine Mission." erklärte er ihr in Kurzfassung. -,, Okay. Na dann." Ihre Freundin raffte sich auf und klopfte sich den Staub aus der Kleidung. -,, Dann werde ich euch Rückendeckung geben, bis ihr vor dem Büro des Direktors seid." -,, Du bist genial." jubelte Luchia. Sie war froh Anna als ihre beste Freundin zu haben. Nie wollte sie wissen, auf welche Missionen sie gehen mussten und wenn sie wiederkam, dann wollte sie auch nicht wissen, wie es war. Es war den Jägern verboten, den anderen Schülern von den Missionen etwas zu erzählen. Flink sprang Anna aus dem Busch, mitten in die Mädchenmenge und fing an laut zu schreien. -,, Hey! Er ist Richtung Rosengarten gerannt." Sofort rannte die Menge los. Luchia und Adonis nahmen ihre Chanc eund sprangen aus ihrem Versteck. -,, Schnell! Sonst merken sie, dass das eine Lüge war." sagte Adonis, nahm sie an der Hand und rannte los. Anscheinend hatten die Mädchen schnell bemerkt, dass sie angelogen wurden, denn schneller als gedacht hörten sie sie hinter sich schreien. -,, Fuck! Schnell, lauf!" Adonis fing an schneller zu rennen. Schwer kam sie hinter ihm her. Mit einem Satz sprang er über den Zaun, der den Weg zum Wald abgrenzte. Der Wald war eine Abkürzung zum Gebäude des Direktors. In der Hoffnung schneller angekommen zu sein wie die Meute, gingen sie ins Gebäude rein. Doch direkt vor ihnen war eine weitere Menge. Sofort versteckten sie sich in einer kleinen Kuhle. Adonis streckte den Kopf leicht hervor, um zu lauschen. Eines der Mädchen hielt ein Handy ans Ohr gedrückt. -,, Was wurdet ihr? ... Sie müssten eigentlich bald hier sein, wenn sie schon länger nicht sichtbar waren. Wir halten hier Stellung!" Schnell legte sie wieder auf und gab die Nachricht die anderen Mädchen weiter. -,, Mist. Wie sollen wir da nur durchkommen?" fluchte Adonis. -,, Geh du außen herum. Ich werde versuchen die Mädels dort vorne zu beschäftigen. Geh am Besten gleich die erste Tür dort rein. Dort ist vom Hausmeister die Kammer. Wenn du ihn sehen solltest, dann sag ihm einfach, dass ich dich dort hinein geschickt habe. Er wird dir dann weiter helfen. Von der Kammer aus gelangst du in jeden Gang von der Schule." -,, Kein Wunder, dass er immer so schnell an Ort und Stelle sein kann." -,, Jeder hat so seine Geheimnisse." Von der Seite aus schaute er sie an. Ihr letzter Satz hing ihm schwer im Magen. -,, Lauf schon, Adonis. Sonst kommen wir nicht mehr dazu dem Direktor den Zettel zu geben." Verdutzt schüttelte er kurz den Kopf, dann ging er los. Ganz gemütlich strich sich Luchia die Uniform glatt, bevor sie auf die Meute zu ging. Sobald sie um die Ecke kam, wurde sie von allen Seiten bestürmt. -,, Wo ist er?" -,, Warst du nicht erst mit Adonis hier?" -,, Hat er sich irgendwo versteckt?" Luchia hielt ihre Hände auf Hüft höhe. -,, Sagt mal! Bin ich hier in einer Irrenanstalt? Was wollt ihr ständig von Adonis? Er ist ein normaler Junge wie alle anderen. Hier bei mir ist er nicht, das kann ich euch gleich sagen. Wenn ich er wäre, dann hätte ich auch keine Lust mich mit solchen Weibern wie euch abzugeben. Außerdem ist er wieder nach Hause gegangen. Eigentlich wollte er mich einfach nur, wie ein normaler Mensch, zur Schule begleiten, mehr nicht. Daraus wurde nicht so wirklich was, weil ihr so aufdringlich wart. Dürfte ich aber mal hier raus aus der Mitte? Ihr nehmt mir die Luft zum Atmen!" Schwer kämpfte sie sich durch. Kühle, frische Luft wehte ihr sofort ins Gesicht, als sie es geschafft hatte zu entkommen. Mit erhobenen Kopf ging sie voran, dicht gefolgt von den anderen Mädchen, die sie mit Fragen überströmten. Adonis ging gleich die erste Tür rein, die Luchia ihm genannt hatte. Die Kammer war ziemlich groß, für eine normale Kammer eines Hausmeisters. Neugierig ging er weiter hinein und betrachtete sich die ganzen Werkzeuge und Waffen. -,, Was tust du denn hier? Du bist doch Adonis, der Ziehbruder von Luchia?" Erschrocken starrte Adonis in eine dunkle Ecke, aus der die Stimme kam. Langsam trat ein junger Mann heraus, Mitte vierzig vielleicht. Er war recht groß. Seine Schultern waren enorm breit und seine Züge sehr grob. Seine Haare waren braun und hatten eine leichte Staubschicht drauf, was ihn älter wirken ließ. Sein Schnauzer war stets ordentlich nach unten gebürstet worden und seine grünen Augen waren von der schweren Arbeit leicht trübe. Stramm stellte er sich vor den Mann auf. -,, Ja, Sir, der bin ich. Wobei ich Luchia nicht als meine Schwester sehe..." stotterte er. -,, Sondern als deine Tochter, oder was? Du bist nicht sehr viel älter als sie." laut fing er an zu lachen. Langsam entspannte sich Adonis. Er fing an den Mann zu mögen. -,, Nein, das auch nicht." Der Mann ging mit seinem Oberkörper etwas runter, um ihm in die Augen schauen zu können. -,, Empfindet sie denn das Selbe, wie du es für sie tust? Einseitige Liebe ist nicht gut." -,, Ich weiß. Sie weiß von allem aber auch nichts. Ich würde sie also Bitten, ihr nichts zu sagen." -,, Wer kommt denn hier schon freiwillig rein." wieder musste er laut lachen, bevor er weitersprach. -,, Bis auf Luchia. Sie kommt mich mehrmals besuchen." -,, Sie war es auch, wo mich hier her geschickt hat. Ich komme aus der Oberstufe und wollte mit Luchia einen Zettel dem Direktor abgeben, aber die Schülerinnen der unteren Klasse kamen uns in den Weg." -,, Ich weiß. Zumindest das du ein Oberschüler bist. Das andere wusste ich nicht. Sie ist jetzt also die Mädels ablenken und du bist hier." -,, So kann man das nennen." -,, Ich werde dich direkt vor die Tür des Direktors bringen. Bis dahin müsste Luchia auch angekommen sein. Wir haben aber noch ein paar Minuten. Luchia ist erst im zweiten Stock." -,, Woher wissen Sie das?" -,,Ist so ein Hausmeister- Trick. Wie ihr Vampirjäger eure Geheimnisse habt, so haben wir einfachen Hausmeister es auch. Und mein Name ist Hanke." stellte er sich vor. Er forderte ihn auf, ihm zu folgen. Im hintersten Eck seiner Kammer waren viele Türen nacheinander aufgereiht. -,, Das sind die Türen, durch die ich zu jedem Bereich dieser Schule gelangen kann. Du musst einfach durch eine dieser Türen gehen, dann gelangst du auch schon vor das Büro des Direktors." -,, Und durch welche Tür muss ich gehen?" -,, Die Dritte von rechts." Gelassen lehnte er sich an die Tür. -,, Von der anderen Seite aus wird es so aussehen, als würde sich dort eine Art geheime Tür öffnen. Man kann nur von dieser Seite aus dorthin gelangen. Von der anderen Seite aus geht dies nicht. Na ja, mehr oder weniger." -,, Was meinen sie damit?"-,,Luchia ist bis jetzt die einzige, die auch von der anderen Seite aus hier her gelangen kann. Ich habe es ihr nie gezeigt, wie das geht, weil normalerweise braucht man dazu einen speziellen Schlüssel, den nur ich habe. Aber sie stand eines Tages einfach vor mir, als sie aus der Tür hier neben mir kam. Sie führt zu den Wohnheimen. Damals sagte sie zu mir, dass sie einfach nur eine Hand an die Wand gedrückt hielt und sie sich auf einmal von selbst geöffnet hätte. Zuerst dachte ich, dass ich vergessen hätte sie wieder zuzuschließen, aber dem war nicht. Nachgefragt, wie sie das angestellt hatte habe ich nicht, dazu blieb mir keine Zeit. Aber ich vertraue ihr, dass sie das Geheimnis nicht ausnutzen wird. Seit dem habe ich sie darauf nicht mehr angesprochen." Kurz schaute er auf seine Uhr. -,, Wir sollten nun los." Adonis nickte und folgte dem Hausmeister durch die Tür. Wie er gesagt hatte befanden sie sich direkt vor der Tür des Direktors. Sobald sie die Tür hinter sich schlossen, kam auch schon Luchia um die Ecke gestürmt. Atemlos hielt sie vor ihnen an. -,, Du kommst genau im richtigen Zeitpunkt." begrüßte sie Hanke. -,, Das Mädchen nur so klebend sein können. Die nerven echt extrem." -,, Gewöhne dich daran." lachte Adonis. -,, Nein danke. Das ist dann doch eine Nummer zu hoch für mich."     -,, Stell dir mal vor, wie die Jungs auf dich abfahren werden, wenn sie erfahren zu welcher Familie du angehörst." Kurz musste sie überlegen. Dann schüttelte sie heftig den Kopf. -,, Es reicht mir ehrlich gesagt, dass ich einen Jungen im Blick habe. Mehr würde ich nicht aushalten. Zu viele sind auch nicht gut." Sofort klingelten die Glocken in Adonis Kopf. -,, Wer ist denn der Glückliche?" neckte er sie. Doch in ihm drin brodelte es vor Eifersucht. -,, Das verrate ich nicht." grinste sie breit. Hanke klopfte stark gegen die Tür. -,, Ihr habt keine Zeit zum Plaudern. Wolltet ihr nicht etwas Abgeben?" Erstaunt schauten sie ihn an, bis sie wieder den Grund in Erinnerung riefen, was sie eigentlich hier wollten. Sie wurden herein gerufen. Schwungvoll öffnete Hanke die Tür. -,, Hallo. Die beiden hier wollten dir etwas geben." Der Direktor war ein schlaksiger Mann, mit langen Haaren, die er immer zu einen Zopf gebunden hatte. Er saß aufrecht an seinen Platz und hielt die Hände vor seinem Gesicht gefaltet. -,, Lass sie eintreten. Ich wurde bereits von ihrem Großvater, dem Leiter, benachrichtigt." Gelassen trat Adonis ein, gefolgt von Luchia. -,, Ihr habt die Horde Mädels wirklich gut ausgetrickst, wie zu erwarten von der Kill Familie. Setzt euch doch bitte." bat er sie. Hanke stellte sich an die Tür, während Luchia und Adonis der Bitte nachgingen und sich setzten. -,, Unser Großvater, haben sie gesagt, habe sie bereits kontaktiert?" fragte Adonis noch einmal nach. -,, So ist es. Er bat mich länger im Büro sitzen zu bleiben, bevor ich in meinen eigenen Unterricht ginge. Er hatte es wahrscheinlich geahnt, dass ihr aufgehalten werdet. Schon immer hat er um einiges voraus gedacht. Wie auch immer. Euer Großvater hat mir einen kleinen, kurzen Bericht erstattet, was euer Anliegen sein wird. Ich gewähre es euch, dass ihr für einige Zeit vom Unterricht befreit werdet, unbefristet. Da ich und euer Großvater nicht wissen, wie lange diese Mission gehen wird, haben wir das so beschlossen. Meine einzige Bitte wird sein, dass, wenn ihr wieder zurück seid, dass ihr mir unverzüglich eine Nachricht zukommen lassen werdet, dass ihr am Unterricht wieder teilnehmen werdet. Sobald ihr zurück seid, werdet ihr eine Woche zur Erholung bekommen, um anschließend wieder hier her zu kommen." Die beiden Freunde schauten sich erstaunt an. -,, Ich hätte nicht gedacht, dass das so eine große Mission werden wird. Wir werden so schnell wie möglich wieder zurückkommen!" sagte Adonis. Der Direktor schüttelte nur den Kopf. -,, Das solltet ihr lieber nicht. Bei dieser Mission geht es um mehr, als nur einen einfachen Vampiren zu erledigen. Ihr habt es mit Reinblütern zu tun. Ich würde euch zu rate geben, dass ihr euch in der Bücherei die Bücher von Reinblüter genauer durchliest. Renate, die Bibliothekarin, weiß Bescheid und hat euch die Bücher bereits zur Seite legen lassen. Nehmt sie euch bei eurer Reise mit und liest sie euch gründlich durch. Das wäre das einzige von meiner Seite aus. Hast du noch etwas, Hanke?" Hanke stand gelassen gegen die Tür gelehnt und rieb sich das Kinn. -,, Nein. Ich Bitte euch nur, wenn ihr in der Bibliothek wart, dass ihr dann noch einmal kurz bei mir in der Kammer vorbei kommt." -,, Wenn das dann alles ist, dann könnt ihr nun gehen." Tief in Gedanken versunken gingen Luchia und Adonis über den Hof, ohne auf die kichernden Mädchen zu achten, die sich um sie herum positioniert hatten. -,, Ich habe nicht gewusst, dass es zwischen den Vampiren solche Unterschiede gibt. Von Level A bis E kennen wir sie alle, aber Reinblütig? Ich dachte diese Vampirrasse gäbe es nicht mehr." -,, Selbst wir lernen noch mit jedem Tag dazu." Urplötzlich blieb er stehen und schaute sie an. Dann hob er seinen kleinen Finger in die Höhe. -,, Lass uns ein weiteres Versprechen abschließen. Wir versprechen uns, immer aufeinander aufzupassen, egal was auch passieren mag." Geschocktes Gemurmel war zu hören. Entschlossen harkte Luchia sich bei ihn ein. -,, Versprochen!" Die Bibliothek war leer. Niemand, außer Renate, die am Computer saß, war zu sehen. Langsam kamen sie ihr immer näher. Neugierig schaute sich Luchia um. Ordentlich, ohne eine Staubschicht und nach Jahr sortiert standen die Bücher in den Regalen. -,, Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so leer ist. Normalerweise sagen doch alle, dass sie in die Bibliothek gehen, wenn sie was brauchen." -,, Das ist so, weil es zwei Bibliotheken gibt an dieser Schule. Dies hier ist die zweite Hälfte. Nur die erfahrensten dürfen hierherein. Die Bücher enthalten Geheimnisse, die man keinem Anfänger anvertrauen kann." Renate schaute sie eindringlich an, während sie es ihr erklärte. -,, Aber ich ich bin noch eine Anfängerin. Noch habe ich meinen Abschluss nicht geschafft, um in die höhere Klasse zu kommen." -,, Das liegt einfach daran, dass du in andere Verhältnisse geboren wurdest. Eure Familie ist da eine ganz große Ausnahme, egal ob wir jetzt von dir reden, oder von jemand anderem aus eurer Familie. Jetzt aber zu dem Grund, warum ihr hier her gekommen seid. Lange können wir nicht mehr machen, weil ich kann die zweite Hälfte nicht sehr lange zugänglich lassen. Wir haben nur eine begrenzte Zeitangabe, wie lange wir sie offen halten können. Ich habe euch die Bücher, die ihr braucht, hier drauf gelegt. Passt bitte auf sie auf, weil das sind Einzelstücke. So leicht kann man den Inhalt solcher Bücher nicht mehr wiederherstellen." Sorgfältig packte Luchia die Bücher in ihren Rucksack, bevor sie wieder gingen. -,, Jetzt nur noch zu Hanke, dann können wir auch schon nach Hause gehen." erinnerte Luchia Adonis noch einmal daran. -,,Stimmt. Dann lass uns aber schnell machen." Doch sobald er den Satz gesagt hatte, stürmten bereits jede Menge Mädchen auf sie zu, die sie bereits vom Weiten sahen. -,, Aus dem Schnell wird wohl nichts." stöhnte er. -,, Hier ist eine Tür, die zur Kammer führt. Einmal habe ich sie benutzt. Ich brauche nur etwas Zeit, weil so genau weiß ich nicht mehr, wo sie war." Sie rannt einmal um die Ecke und blieb stehen. Hektisch tastete sie die Wand ab. Adonis stand währenddessen wache. -,, Sie kommen immer näher." berichtete er ihr. -,, Ich habe es gleich. Hier! Ich habe sie!" Erstaunt beobachtete Adonis seine Freundin. Mit dem Zeigefinger fuhr sie ein merkwürdiges Muster an der Wand entlang und drückte anschließend dagegen. Sofort öffnete sich die Wand. -,, Komm schnell!" sagte sie und ging durch. Adonis kam ihr hinterher. Gerade noch rechtzeitig schloss sich die Tür wieder. Erleichtert standen die Schüler nun in der Kammer vom Hausmeister. -,, Wie hast du schon wieder die geheime Tür auf bekommen? Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die Tür wieder abgeschlossen habe." verwundert rieb sich Hanke den Kopf. -,, Ich habe das gemacht, was ich immer mache." -,, Ist nun aber auch egal. Ich werde nie dahinter kommen, was du machst, um die Türen zu öffnen. Kommt mit. Ich möchte euch etwas geben, bevor ihr auf eure Reise geht." Neugierig folgten sie ihm. Hanke holte einen schweren Koffer aus dem Schrank, den er in seinem Büro stehen hatte. Sein Büro war sehr groß und ordentlich. Nirgends stand etwas unnötig herum, alles hatte seinen Platz, wo es hingehörte. -,, Ich habe mir schon seit längerer Zeit darüber Gedanken gemacht, ob ich dafür noch eine Verwendung finden würde. Ich selbst kann nichts mit den Sachen anfangen, aber ich denke, dass ihr das tun werdet. Kann sein, dass es ein wenig altmodisch ist mit solchen Gegenständen zu arbeiten, aber ich glaube, dass ihr sie ganz gut gebrauchen könntet." Der Koffer ließ sich nur mit einem geheimen Code öffnen. Der Deckel schnellte auf, als er den Code eingab. Luchia und Adonis staunten. Vorsichtig nahm Hanke eine Pistole heraus. Sie war Silber und hatte eine Inschrift auf der Seite. -,, Die ist für dich, Adonis. Einst gehörte sie einer Jägerfamilie, die seit hunderten von Jahren ausgestorben ist. Ich weiß, dass die Familie durch Vampire getötet worden ist. Mehr kann ich dazu auch nicht sagen. Auf jeden Fall ist sie, was die Patronen angeht, sehr günstig. Sie braucht nämlich keine. Was genau sie abfeuert weiß ich nicht, aber es ist sehr wirkungsvoll. Anscheinend erzeugt sie Schallwellen, die in das Innere der Vampire dringt und sie von innen zerstört. So ist zumindest meine Vermutung. Pass gut darauf auf. Sie ist vielleicht einer der gefährlichsten Waffen, die jemals erschaffen worden ist." Seine Augen glänzten, als er die Pistole entgegen nahm. Sie war leichter als er gedacht hatte. -,, Die ist ja leichter wie eine Feder." Hanke grinste ihn an. -,, So lange sie etwas bringt und gut in deiner Hand liegt, sollte das Gewicht keine Rolle spielen." Für Luchia holte er eine Peitsche heraus. -,, Das ist für dich. Erst neulich habe ich dich beobachtet, wie du mit einem einfachen Seil dich auf einen Baum gerettet hast, als wieder eine Horde Mädchen hinter dir waren, um Sachen über Adonis herauszufinden. Ich denke daher, dass du damit keinerlei Probleme haben wirst. Du musst nur aufpassen, weil dieses Seil ist aus einem speziellen Material. Sie wird niemals reißen können. Diese Waffe habe ich erfunden und hergestellt, deshalb weiß ich es besser, als kein anderer, wie gefährlich sie werden kann. Wenn du einen Vampiren damit umwickelt hast und ihn damit gefangen hältst, kann durch einfache Impulse durch deine Hand, Stromschläge übertragen werden. Du denkst es dir nur und durch deinen Puls und deinen Gedankengang, der deinen gesamten Körper durchfließen wird, nimmt sie diese Impulse auf und sendet sie weiter. Sei also vorsichtig, was du gerade denkst, wenn du sie in der Hand hast und jemand damit umwickelt ist." -,,Wow." staunte Luchia, als sie die Peitsche in die Hand nahm. Überglücklich fiel sie ihm um den Hals. -,, Wie können wir uns nur dafür bedanken?" Tränen kullerten ihr über die Wangen. -,, Indem ihr gesund wieder hier herkommt." Hanke nahm sie fester in den Arm. -,, Ihr solltet gehen. Bestimmt erwartet man euch schon." Sanft ließ er sie wieder los und rieb sich die Tränen weg. -,, Nehmt gleich die erste Tür. Sie führt an das große Tor..." schniefte er. -,, Ich weiß. Ich verspreche dir, wenn wir wieder zurück sind, werde ich zuerst zu dir kommen." -,,Ich hoffe es mal schwer." Dann schaute er streng Adonis an. -,, Pass bloß gut auf mein kleines Mädchen auf." -,, Das werde ich." sagte Adonis und streckte ihm die Hand zu. -,, Wir werden uns bald wieder sehen, Hanke. Wenn wir wieder kommen, werden sie Luchia nicht mehr wieder erkennen." Stumm schaute er ihn an. Luchia stand bereits an der Tür und wartete auf Adonis. -,, Eines muss ich dir noch sagen, unter vier Augen." Angespannt schaute Adonis Hanke an und wartete ab, was er zu sagen hatte. -,, Auf eurer Mission wird wahrscheinlich etwas passieren, was euch beide sehr verletzen wird. Aber egal was es ist, sie wird dich immer Lieben, egal was passiert oder was passieren mag. Ich hoffe schwer für dich, dass das auch bei dir so ist." -,, Was meinen sie damit?" -,, Ich sage nur, das wahre Ich kommt zum Vorschein." Er wand ihm den Rücken zu und tat so, als wäre er mit etwas beschäftigt. -,, Kommst du? Sonst wird sich Sophie beschweren." Luchia holte ihn aus seinen Gedankenheraus. -,, Ja, ich komme."



True Love- VampireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt