-,, Wir haben es zurück wirklich ohne Probleme geschafft. Aber auch nur, weil der Unterricht begonnen hat." sagte Luchia, als sie wieder in ihrem Zuhause waren. -,, Lass uns jetzt Sophie suchen, damit wir so schnell wie möglich gehen können." -,, Mich braucht ihr nicht mehr zu suchen. Ihr wart lange weg, für nur einen Brief abzugeben." Sophie stand an der Wand gelehnt mit zwei Koffer neben sich. -,, Wir wurden etwas aufgehalten. Was nimmst du denn da alles mit? Hast du deinen ganzen Kleiderschrank dabei?" fragte Luchia. -,, Ja. Schließlich bleiben wir für eine ungewisse Zeit in Venedig. Seid ihr denn schon fertig?" -,,Ja, sind wir." -,, Glück gehabt, Lutschi. Lasst uns keine Zeit verschwenden. Niemand ist mehr im Haus. Alle sind gegangen. Das Auto steht bereits vor dem Tor. Könntest du mir helfen meine Koffer zu tragen?" fragte sie Adonis, der genervt einen Koffer nahm. James, ihr Chauffeur, wartete geduldig am Auto. -,, Lasst mich das machen, Herr. Setzt euch doch bitte ins Auto." sagte er zu ihnen und nahm ihnen die Koffer ab. -,, Danke, James. Sehr nett von ihnen. Wissen sie schon, wo es hingehen soll?" fragte Adonis. -,, Ja. Ihr Großvater hat mich in Kenntnis gesetzt." -,, Sehr gut." Adonis setzte sich in die Limousine neben Luchia. Sophie saß ihm direkt gegenüber. -,, Kannst du mir eines der Büchergeben? Während der Fahrt können wir darin etwas Lesen." -,, Das ist eine gute Idee." Luchia nahm die Bücher aus ihrem Rucksack und gab ihm eines davon. -,, Was sind das für Bücher? Darf ich eines mal sehen?" Sophie schaute sie neugierig an. Luchia reichte ihr eines. Doch kaum hatte Sophie sie mit der Fingerspitze berührt, durchzuckte sie ein schmerzendes Gefühl und sofort zog sie ihre Hand zurück. -,, Au! Was war das gerade?" zischte sie. -,, Ich weiß nicht, was du meinst." verwirrt schaute Luchia Adonis an. -,, Ich weiß es selbst nicht." Sophie versuchte es ein weiteres mal, doch wieder durchzuckte sie dieser Schmerz. James beobachtete alles vom Fahrersitzaus. -,, Wenn ich dazu etwas sagen dürfte." bat er seine Mitfahrer. -,, Bitte, James." gab Adonis ihm die Erlaubnis. -,, Ich kenne solche Bücher. Sie sind die ältesten Ausgaben, die die Geschichte der Reinblüter beschreibt. Solche Bücher wurden mit einem Zauber belegt, dass nicht jeder darauf Zugriff hat. Es tut mir Leid, Miss Sophie, aber sie haben auf das Innere der Bücher keinerlei Zugriff, so wie es aussieht." Schmollend und wütend zugleich verschränkte Sophie ihre Arme und schaute aus dem Fenster. -,, Ist mir egal. Ich interessiere mich so oder so nicht für diese Bücher." James setzte sie am Flughafen ab. Er reichte Adonis die Flugtickets und holte ihre Koffer aus dem Kofferraum. -,, Vielen Dank, James." bedankte sich Luchia bei ihm. -,, Kein Problem, Miss Luchia. Wenn sie wieder auf dem Rückweg sind, möchte ich sie darum Bitten, dass sie bei mir anrufen werden. Dann werde ich sie hier wieder abholen." -,, Das werden wir machen. Ihnen noch eine gute Heimreise. Machen sie es gut." verabschiedeten sie sich und gingen. -,, Jetzt kann das Abenteuer beginnen." Luchia ballte ihre Hand zur Faust und reckte sie leicht in die Höhe. -,, Zu viel Übermut ist auch nicht gut, Lutschi." -,, Lass mich so viel Übermut haben, wie ich es möchte. Schließlich muss ich damit umgehen können und nicht du." konterte Luchia. -,, Lasst uns jetzt nicht streiten. Wir sollten uns auf das wesentliche Konzentrieren. Unser Flieger wartet bereits auf uns." Sie flogen mit einem Privatjet nach Venedig. Luchia und Adonis waren die gesamte Zeit damit beschäftigt in den Büchern zu lesen. Sophie starrte gelangweilt aus dem Fenster. Irgendwann ging es ihr auf den Keks. -,, Könntet ihr für ein paar Minuten aufhören zu lesen und mir etwas Gesellschaft leisten?" Keine Antwort. Genervt stand sie auf und beugte sich über Adonis. Lange schaute sie ihn an, bis er endlich ihr in die Augen schaute. -,, Hast du etwas gesagt?" fragte er. -,, Nicht dein Ernst? Ich habe vorhin zu euch etwas gesagt gehabt, aber ihr seid so vertieft in diese Bücher, das ist echt unglaublich. So interessant können die doch nicht sein. Schließlich lernen wir in der Akademie alles über Reinblüter und die anderen Vampire." -,, Das ist nicht ganz richtig. Hier in den Büchern steht vieles, was selbst ich noch nicht wusste." Wieder schaute er zurück ins Buch. Doch dann klappte er es zu. Erfreut klatschte Sophie in die Hände. -,, Endlich fertig?" -,, Nein. Mir fehlt noch das Buch von Luchia." In dem Moment klappte Luchia ihr Buch ebenfalls zu. -,, Tauschen wir jetzt die Bücher? Oder bist du noch nicht fertig." fragte er. Doch Luchia starrte nur auf das Buch. -,, Was ist?" harkte er nach. Als er keine Antwort bekam, stand er auf und kniete sich neben sie. Vorsichtig nahm er ihre Hand. Erschrocken zuckte sie zusammen. -,, Alles in Ordnung?" besorgt schaute er sie an. -,, Äh,... ja, ja. Alles in Ordnung. Mir ist nur gerade etwas durch den Kopf gegangen." Schnell gab sie ihm das Buch und nahm sich das andere. Dann setzte sie sich auf den hintersten Platz, legte ihre Füße auf den Platz neben sich, legte eine Decke um sich und platzierte ein Kissen hinter sich, damit sie es gemütlich hatte. Sophie und Adonis schauten sie fragend an. -,, Falls ich einschlafen sollte." sagte Luchia schnell. Beide nickten und setzten sich ebenfalls wieder auf ihre Plätze. In Gedanken verloren starrte Luchia aus dem Fenster gegenüber. Sanft wurde sie von Adonis geweckt. -,, Du musst aufwachen. Wir sind angekommen." -,, Jetzt schon? Habe ich so langegeschlafen?" -,, Fast den kompletten Flug durch." Verschlafen stieg sie auf. Der Wind wehte in ihren Langen Haaren, als sie aus dem Flugzeug ausstieg. -,, Venedig ist so wunderschön." staunte sie. Die Häuser waren sehr altmodisch gebaut worden. Mitten durch die Stadt floss ein kleiner Fluss entlang, auf dem manche Bootsfahrten anboten. Das Boot wurde per Ruder vorwärts bewegt. Die drei gingen die Gassen entlang, um zu ihrem Haus zu kommen. -,, Großvater hätte uns nicht gleich ein ganzes Haus kaufen brauchen. Eine Wohnung hätte gelangt." stöhnte Adonis. Sophie fing an zu grinsen. -,, Das war meine Idee mit dem Haus. Wir könnten so tun, dass wir eine Familie sind. Eine Mutter, also ich und ihre zwei Kinder." -,, Wenn das nur ginge. Aber du siehst nicht gerade sehr alt aus. Du bist auch um ein paar Monate jünger als ich, also das kann echt keiner übersehen." Schmollend starrte Sophie ihn an. -,, Wir können sagen, wenn uns jemand fragt, dass wir Geschwister sind und eine Menge an Geld geerbt haben." schlug Luchia vor. -,, Das klingt schon besser. Wir müssten gleich da sein." Ihr Haus lag mitten in der Stadt. Sehr Zentral zu den verschiedenen Einkaufszentren. Von außen sah es sehr alt aus. Es hatte einen wunderschönen, großen Garten mit Terrasse und einen kleinen Pool. Das Haus war mit einer Klimaanlage ausgestattet und es hatte viele große Fenster. Im Inneren war sehr gemütlich eingerichtet worden. Es wurde in hellen Farben gestrichen, robuste dunkle Möbel und viele Pflanzen peppten alles noch ein wenig auf. -,, Das Beste vom Besten. Dein Großvater hat sich keinerlei Kosten gescheut." Sophie stand vor ihnen und stemmte die Hände in die Hüfte. -,, Bist du jetzt neidisch?" grinste Adonis. -,, Nein. Ich meine, schließlich gehöre ich zur Familie dazu. Wieso sollte ich da neidisch sein?" -,, Weil du doch nur zu den entfernten Verwandten gehörst, als zur direkten Blutverwandtschaft." Provokant stellte er sich neben sie. -,, Immerhin gehöre ich wenigstens noch dazu. Anders als Luchia. Schließlich hat sie nicht den kleinsten Tropfen Blut in sich, der zu unserer Familie gehört. Wer weiß zu welcher Familie sie gehört. Ich denke eher, dass sie aus einer armen Bauernfamilie stammt." Wütend packte Adonis sie an den Schultern. Luchia war bereits ins Haus gegangen, sich das Haus von innen zu betrachten und sich direkt eines der Zimmer auszusuchen. -,, Luchia gehört zu unserer Familie! Wenn sie angeblich aus einer armen Bauernfamilie stammen würde, dann könnte sie als Vampirjägerin nie so stark werden, wie sie es jetzt ist. Ich werde es noch herausfinden, woher sie stammt. Vielleicht hat ja jemand aus unserer Familie einen kleinen Ausrutscher gehabt oder ein One- Night- Stand und daraus ist Luchia entstanden? Es könnte Zufall gewesen sein, dass ausgerechnet ich sie gefunden habe. Wer weiß, ihre Mutter könnte ihr gesagt haben, wer ihr biologischer Vater ist und deswegen ist sie damals abgehauen. Vieles kann die Ursache sein. Aber trotzdem, so lange ich das nicht herausgefunden habe, behandelst du sie wie ein vollwertiges Mitglied dieser Familie. Stell dir mal vor, dir wäre das passiert? Würdest du so behandelt werden wollen? Ich glaube nicht. Wenn du sie noch einmal in meiner Anwesenheit so erniedrigst, dann wirst du es mit mir zu tun bekommen!" Er ließ von ihr ab, nahm seine Koffer und ging ebenfalls in eines der freien Zimmer. Luchia stand in ihrem Zimmer und starrte aus dem Fenster. In ihrer Hand hielt sie ein Stück eines Fotos. Nachdenklich schaute sie sich das Bild an. Sie hatte dieses Bild in dem Buch gefunden, welches sie als erstes gelesen hatte. Das Bild schien ziemlich alt zu sein. Darauf waren vier Personen zu sehen. Eine Frau, ein Mann, ein Junge und ein Mädchen. Bereits im Flugzeug hatte sie sich das Bild genauer betrachtet. Es stockte ihr den Atem. Das Mädchen auf dem Bild sah wie sie aus, als sie noch jünger war. Die gleichen Augen, die gleichen Haare und das kleine Muttermal, welches sie am Hals hatte. Auf dem Bild saß der Junge direkt daneben. Er war ein sehr gutaussehender Junge, der eine sehr starke wärme ausstrahlte, sowie der Mann, der neben der Frau stand. Eine Hand lag auf ihrer Schulter. Die Frau war eine wirklich wunderschöne Frau. Sie hatte lange braune Haare und blau grüne Augen. Eine sehr zierliche Frau, die jedoch auch Stärke ausstrahlte. Auf dem Bild sah es aus, als wären sie eine kleine, aber glückliche Familie. Als sie das Bild umdrehte, stand darauf ein Datum. -,, Das Bild ist anscheinend doch nicht so alt, wie ich es gedacht hatte." sagte sie zu sich selbst. Das Bild wurde, wenn sie von ihrem Alter zurück rechnete, vor genau neun Jahren gemacht. Plötzlich bekam sie starke Kopfschmerzen. Sie krümmte sich vor Schmerzen auf den Boden und hielt ihre Hände auf den Kopf gedrückt. Vor ihren Augen erschienen verschwommene Bilder, die sie nicht identifizieren konnte. Was sollten das für komische Bilder sein, die sie vor ihrem inneren Auge auf einmal sah? -,, Erinnere dich." hauchte eine Stimme in ihren Kopf. -,, Woran bitte? Woran soll ich mich erinnern?" Von jetzt auf nachher hörten ihre Kopfschmerzen wieder auf. In dem Moment klopfte es auch an der Tür. -,, Luchia? Bist du noch wach?" drang die Stimme von Adonis zu ihr. -,, Ja. Ich bin noch wach." -,,Kann ich reinkommen?" -,, Äh, ja klar. Komm rein." Schnell hievte sie sich wieder auf die Beine und tat so, als würde sie aus dem Fenster schauen. Das Foto versteckte sie in ihrer Hosentasche. Langsam kam Adonis herein. -,, Hey. Bist du mit deinem Zimmer zufrieden?" Leise schloss er die Tür und stellte sich neben sie ans Fenster. -,, Ja, das bin ich. Ich habe euch gehört, dich und Sophie." sprach sie sofort aus. Stumm stand Adonis neben ihr und starrte aus dem Fenster. -,, Das war nicht fair, was sie über dich gesagt hat." -,, Aber sie hat Recht. Ich komme nicht aus dieser Familie. Du warst es, der mich gerettet hatte, als ich von diesem Vampir angegriffen wurde. Ich weiß nichts von der Zeit davor, bevor du mich gefunden hattest. Mich würde interessieren, wer ich bin, wer meine Eltern waren, ob ich Geschwister hatte oder noch habe, woher ich stamme und so vieles mehr." -,, Halt. Rede bitte nicht weiter! Du gehörst zu uns in die Familie. Es gibt keine andere Familie, die so talentiert ist im Jagen von Vampiren. Es gibt niemand, der unsere Familie schlagen könnte. Du musst aus unserer Familie stammen, sonst wärst du nicht so..., wie soll ich sagen, so extrem gut. Vielleicht bist du ja ein ungewolltes Kind, von einer Affäre. Was anderes würde mir nicht einfallen." Ein langes Schweigen trat ein. -,, Wie auch immer. Ich wünsche mir, dass ich irgendwann alles von meiner Vergangenheit erfahren werde. Ständig im Dunkeln zu laufen, das macht mich noch wahnsinnig. Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne nun ins Bett gehen. Die Reise war ziemlich anstrengend und ich möchte für morgen ausgeruht sein." -,, Ich verstehe. Dann wünsche ich dir eine gute Nacht. Schlaf dich aus. Morgen werden wir sehen, was der Tag uns so bringt." Als er die Tür öffnete, schaute er noch einmal zu Luchia, bevor er aus dem Zimmer ging.
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True Love- Vampire
FantasyLuchia war einst ein normales Mädchen. Doch ihre Vergangenheit hing ihr stets im Nacken. Wer war sie wirklich? Was hat es mit den geheimen Vampiren auf sich? Welchen Bezug hat sie zu ihnen? Fragen über Fragen, die sie so schnell nicht beantwortet b...